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Hannover
Buchhaltung statt Buden: Hannovers Hendrik Weydandt wird lieber Steuerberater
Der Stürmer von Hannover 96 beendet seine Karriere im Sommer und kümmert sich stattdessen um Steuern, mit nur 27 Jahren. Liegt das etwa an Hannover?
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Foto: Heiko Becker, dpa | Hannovers Hendrik Weydandt (links) beendet im Sommer seine Karriere und wird Steuerberater.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:07 Uhr

Es ist noch nicht so lange her, da war die Zeit nach dem Karriereende für Fußballer noch recht klar umrissen: Wer nicht als Trainer, Mannschaftsbetreuer oder zumindest Platzwart bei einem Verein unterkam, eröffnete einen Lotto-Toto-Laden, ein Schreibwarengeschäft, wahlweise eine Tankstelle. Wer heute die sprichwörtlichen Schuhe an den Nagel hängt, hat das Geld, um als Investor bei einem Unternehmen seiner Wahl einzusteigen, eine eigene Fußball-Liga zu gründen oder die Kohle ganz altmodisch bis ans Ende des Lebens zu verprassen. Sollte man meinen.

Kürzlich lief aber diese Meldung über den Ticker: Hendrik Weydandt, Stürmer bei Zweitligist Hannover 96, hat bekannt gegeben, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und stattdessen zum Saisonende seine Karriere beenden wird. Mit nur 27 Jahren. Stattdessen will der Kicker in der Steuerkanzlei seines Vaters arbeiten. Lieber Buchhaltung statt Buden, lieber Haftungsbegrenzung als Hattrick – echt jetzt?

Hendrik Weydandt: "Ich mache da weiter, wo ich vor dem Fußball aufgehört habe"

Manch einer wird sich angesichts dieser Entscheidung die Frage stellen, ob damit nun wirklich alle Vorurteile über die Anziehungskraft des glitzernden Vereins aus Niedersachsen und die als nicht weniger flirrend geltende Metropole Hannover bestätigt sind. Tatsächlich scheint es sich bei Weydandt aber um eine ganz pragmatische Entscheidung zu handeln, wie er in einem Video erklärte, das der Verein veröffentlichte: „Ich mache quasi da weiter, wo ich vor dem Fußball aufgehört habe. Wobei ich ja während meiner Profikarriere den Bachelor und Master gemacht habe.“

Weydandt war ursprünglich für die zweite Manschaft eingeplant

Da weitermachen, wo man vor dem Fußball aufgehört hat – das ist für Weydandt tatsächlich gar nicht mal so lange her. Erst vor fünf Jahren schaffte er den Sprung zu den Profis. Der damals 23-Jährige war aus der Regionalliga zu 96 gewechselt und eigentlich nur für die zweite Mannschaft eingeplant, schaffte aber sofort den Durchbruch. In seinem ersten Bundesliga-Spiel gelang „Henne“ sogar sein erstes Tor – nennt man gemeinhin ein Fußball-Märchen.

So steil ging es zwar nicht weiter, aber warum jetzt aufhören? Vielleicht, weil er tatsächlich davon überzeugt ist, dass seine Entscheidung besser ist als die Alternative, weiter für Hannover zu spielen – jener Stadt, die das Zuhause von Sympathieträgern wie Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder oder Oliver Pocher ist. Weydandt scheint mit sich völlig im Reinen: „Ich weiß genau, was ich machen will. Für mich reicht es und ich mache zukünftig das, was ich ohnehin vorhatte.“ Kann man mal so stehen lassen.

 
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