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Augsburg
Auch im Sport gilt: Mit Essen wirft man nicht
Ein Schalker Profi reagiert sehr gefühlvoll nach einem Reisbeutel-Wurf. Luis Figo bekam einst in Barcelona Schweinskopf al dente serviert.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:58 Uhr

Schon Tante Trude schimpfte, wenn wir den weichen Teig aus der Semmel pulten, zu Kugeln formten und dann als Wurfgeschosse missbrauchten. Mit Essen spielt man nicht. Recht hatte sie, die Gute. Genützt hat es bis heute wenig bis gar nichts, wenn man die rauen Sitten in den Fußballstadien dieser Welt betrachtet. Wie viele Zentner Bananen hat Oliver Kahn aus seinen Arbeitsplätzen im Strafraum geräumt, bis sich der Titan den Bällen entgegenwerfen konnte? Während die Werfer stolz sind auf ihre Taten, schämen sich die Bananen bis heute dafür. 

Zur gängigsten Unsitte der Hooligans zählt, mit vollen Bierbechern den Gegner, den Schiedsrichter oder oft auch nur die Fotografen am Spielfeldrand zu duschen. Im besten Fall handelt es sich bei der gelblichen Flüssigkeit tatsächlich um Bier. Ansonsten wird es eher unappetitlich. 

Ein Schweinskopf für Real Madrids Luis Figo

Auch faule Eier landeten auf Häuptern, sind aber eher schwer in der Hosentasche ins Stadion zu schmuggeln. Gleich eine komplette Mahlzeit bekam Luis Figo auf dem Rasen serviert. Der Portugiese hatte einst für den ruhmreichen FC Barcelona gekickt und war nach sechs Jahren zum Erzfeind Real Madrid gewechselt.

Bei seiner Rückkehr am 23. November 2002 nach Camp Noukredenzten die Barça-Fans dem Schönling einen Schweinskopf al dente. Die Leckerbissen, die auf dem Rasen landen, sind nun um eine Variante erweitert worden. Beim Gastspiel der Schalker in Bochum warfen die VfL-Fans Reisbeutel auf das Spielfeld. Warum, ist nicht ganz klar.

Reisbeutel könnten auf den Namen des Schalke-Trainers anspielen

Vielleicht in Anspielung auf den Nachnamen des aktuellen Schalke-Trainers Thomas Reis, der im vergangenen Jahr von Bochumbeurlaubt worden und dann zum Rivalen gewechselt war. Bei Rodrigo Zalazar hatte der Spaß beim Reisbeutelwurf aber ein Loch. Der Uruguayer vom FC Schalke 04 nahm den Beutel auf, küsste ihn, bekreuzigte sich dabei und führte erst dann eine Ecke vor dem Bochumer Fanblock aus.

Später auf die kuriose Situation angesprochen, erläuterte er sein Zeichen als Wertschätzung von Nahrungsmitteln: "Mir geht es gut, vielen anderen auf der Welt aber nicht." Guter Junge. Tante Trude hätte Zalazar dafür mit einer Tüte Brausestangen belohnt. Mindestens.

 
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