Zlatan Ibrahimovic ist nicht nicht einfach nur ein Fußballspieler – oder, um es mit ihm selbst zu sagen: "Zlatan ist auch nur ein Mensch. Genauso wie ein weißer Hai auch nur ein Fisch ist." Es gibt eine Episode, die das Selbstverständnis des Schweden recht gut beschreibt: Zu seiner Zeit bei den Los Angeles Galaxy wechselte Basketball-Star LeBron James zu den LA Lakers. Ibrahimovic begrüßte "King James" via Twitter mit folgenden Worten: "Jetzt hat LA einen König und einen Gott." James reagierte, indem er ein Trikot von sich an Ibrahimovic schickte. Und Zlatan tat, was Zlatan eben so tut: Er unterschrieb das Trikot und sendete es wieder zurück an LeBron James. Gern geschehen.
Das kann man jetzt durchaus als ein bisschen großspurig empfinden. Zur Wahrheit gehört es aber auch, dass da einer am Werk ist, der das Spiel versteht, sowohl auf dem Platz als auch abseits des Platzes. Auf dem Rasen ließ Zlatan kaum Wünsche offen. Er schoss Traumtore am Fließband, wurde insgesamt 15 Mal Fußballer des Jahres in Italien und Schweden, gewann Titel in fünf Ländern und sorgte in seiner Heimat für einen Eintrag ins Wörterbuch: Der Begriff "Zlatanieren" ist als Ausdruck für "stark dominieren" seit 2012 Teil des offiziellen schwedischen Wörterbuches.
Ibrahimovic über seinen Abschied: "Sogar Gott ist traurig"
Das ist jetzt vorbei, ganz offiziell. Nach dem letzten Spiel seines derzeitigen Vereins AC Mailand bekannte der mittlerweile 41-Jährige: "Heute war mein letzter Tag als Fußballprofi." Zuvor hatten ihn die Milan-Fans mit einer Choreographie mit dem Schriftzug "Godbye" verabschiedet – und da war selbst der weiße Hai unter den Kickern ganz nah am Wasser gebaut. Wenig später, auf der Pressekonferenz, konstatierte er aber wieder ganz im Ikonen-Stil: "Heute hat es geregnet, ich dachte: ‘Sogar Gott ist traurig’." Zugleich sei er aber nur wieder "ein freier Mann", der noch große Ziele habe.
Nur das mit dem Sport, das wird leider eben nichts mehr werden. Es ist ein Verlust, für den sich Zlatan bereits vor Jahren entschuldigte: "Ich habe mich für Fußball entschieden, und es tut mir leid für die Fans von anderen Sportarten. Denn da wäre ich genauso."