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Augsburg
"Traurige Statistik": Fällt ein Minus-Rekord bei der Torjägerkrone?
Bremens Niclas Füllkrug könnte mit nur 16 Treffern der nach Treffern schlechteste Torschützenkönig aller Zeiten werden. Warum das Fredi Bobic freuen würde.
Niclas Füllkrug.jpeg       -  Werder-Stürmer Niclas Füllkrug könnte mit nur 16 Treffern Torschützenkönig werden.
Foto: Carmen Jaspersen, dpa | Werder-Stürmer Niclas Füllkrug könnte mit nur 16 Treffern Torschützenkönig werden.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:53 Uhr

Fredi Bobic ist eigentlich schon ein Lustiger, auch wenn er das zuletzt bei der Hertha aus Berlin selten zeigen konnte und an seinem letzten Arbeitstag sogar einem Reporter des RBB Schläge androhte. Beweise für Bobics gutes Humorverständnis: Zusammen mit Gerhard Poschner und Marco Huber bildete er das "Tragische Dreieck", dessen erste und einzige Single es sogar in die Charts schaffte; in Frankfurt holte er Martin Hinteregger vom Dorffest in die Innenverteidigung; zweifacher Wechsel als Spieler und Manager zu Hertha BSC, obwohl er nach dem ersten Mal schon wusste, wie es in der Hauptstadt zugeht.

Eben jener Fredi Bobic wurde neulich auf das Rennen um die Torjägerkanone in der Bundesliga angesprochen und gab verschmitzt zurück: "Rekorde sollen ja auch gebrochen werden – und das gilt für beide Richtungen." Bislang hält Bobic den Rekord für den Torschützenkönig mit den wenigsten Toren. 17 Treffer hatte er am Ende der Saison 1995/96 auf dem Konto, keiner hatte bisher weniger. Durchschnittlich hatte der beste Stürmer immer 25 Treffer auf dem Konto.

Bobic kritisiert: "Die Bundesliga hat keinen Weltklasse-Stürmer mehr"

Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga steht der beste Torschütze nun aber bei gerade mal 16 Treffern, heißt Niclas Füllkrug und spielt für Werder Bremen. 16 Treffer – diese Marke hatte Robert Lewandowski meistens schon nach der Hinrunde geknackt. Der spielt aber bekanntlich ebenso nicht mehr in deutschen Landen und Stadien wie Erling Haaland. Der Norweger legt jetzt dafür wöchentlich einen Rekord der englischen Premier League in Schutt und Asche. Das harte und dann doch wieder recht humorfreie Urteil von Bobic: "Es wurde kein adäquater Ersatz geholt. Die Bundesliga hat keinen Weltklasse-Stürmer mehr, das muss man so klar sagen." Zur ganzen Wahrheit gehört es natürlich auch, dass Füllkrug zuletzt wegen Wadenproblemen ausfiel und erst am vergangenen Wochenende sein Comeback gab. Und dass, als Bobic mit nur 17 Treffern der beste Stürmer war, in der Bundesliga auch Angreifer unter Vertrag standen, die auf die Namen Klinsmann, Elber oder Polster hörten.

Dem Bremer drückt Bobic dennoch die Daumen und hofft, dass dieser die Krone holt. Dafür ist unter Umständen ja nicht mal ein weiteres Tor nötig. Das wäre für Füllkrug die Erfüllung eines Lebenstraums. Der Bremer steht dazu, dass er jeden Tag bei allen Online-Umfragen, wer denn nun Torschützenkönig wird, für sich selbst abstimmt, und hätte kein Problem damit, einen neuen Minus-Rekord aufzustellen: "Ich lese auch immer, dass das eine traurige Statistik wäre. Aber über 16 Tore bei einem Aufsteiger bin ich nicht so traurig drum." 

 
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