Der Hauptstadt-Club lässt's krachen! Wenige Stunden, nachdem der Wechsel von Nationalspieler Robin Gosens vom Champions-League-Finalisten Inter Mailand zu Union Berlin bekannt wurde, folgte die nächste Transfer-Hammermeldung. Sky und die Bild-Zeitung, im Sport würde man von "gut unterrichteten Kreisen" sprechen, berichten am späten Dienstagabend übereinstimmend, dass der Allgäuer Fußball-Profi Kevin Volland ebenfalls zu den "Eisernen" nach Berlin wechselt. Es ist von einer Ablösesumme von 4 Millionen Euro die Rede, dazu seien 1,5 Millionen Euro an Zusatzzahlungen möglich. Und das alles, weil Volland noch einen bis 2024 gültigen Vertrag bei der AS Monaco hat. Volland, so berichtet Sky weiter, stehe einem Transfer zu den in der Champions League vertretenen Köpenickern sehr offen gegenüber.
Union, der Überraschungs-Vierte der vergangenen Bundesliga-Saison und Champions-League-Teilnehmer, rüstet also gewaltig auf. Und Ex-Nationalstürmer Kevin Volland könnte in einer Blitzaktion nach drei Jahren bei der AS Monaco wieder zurück in der deutschen Bundesliga spielen und wenn alles glattläuft, schon am Wochenende beim Saisonauftakt am Sonntag beim Union-Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 zum Einsatz kommen.
Überraschend kommt der Wechsel von Kevin Volland nicht
Ganz überraschend kam der Wechsel Vollands nicht. Bereits Mitte Juli wurde darüber spekuliert, dass Volland die Offensive der Berliner verstärken könnte. Der 31-Jährige, der in Marktoberdorf geboren ist und beim FC Thalhofen das Fußballspielen lernte, kam in der vergangenen Saison an der Cote d'Azur nicht ganz so gut zurecht. In 17 Liga-Spielen erzielte er nur drei Tore und drei Assists.
Außerdem erlebte Volland in seiner Zeit bei den Monegassen ungewöhnlich viele Trainerwechsel. Nach dem Kroaten Niko Kovac und dem Belgier Philippe Clement hätte Volland sich in der neuen Saison erneut auf einen neuen Coach einlassen müssen – mit dem Österreicher Adi Hütter allerdings auch auf einen deutschsprachigen. Hütter ließ Volland am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt der französischen Ligue 1 auf der Ersatzbank schmoren. Monaco gewann - ohne Volland - in einem Sechs-Tore-Spektakel bei Clermont Foot mit 4:2.
Am Montag ist Volland noch zu Gast auf der Allgäuer Festwoche
Unmittelbar nach dem Auswärtsspiel von AS Monaco in Clermont ist Volland nach Deutschland gereist. Denn am Montagabend war der 31-Jährige mit Freunden zu Besuch auf der Allgäuer Festwoche in Kempten. Dass er seine Kumpels im Bierzelt in das Wechsel-Geheimnis einweihte, ist eher unwahrscheinlich. Genossen hat Volland die Stunden im Allgäu aber sichtlich. Vermutlich steht für ihn, seine Frau und seine zwei Kinder schon bald ein Umzug nach Deutschland an.
Sky-Reporter Florian Plettenberg berichtete am Dienstagabend, dass der Wechsel von Volland unmittelbar vor dem Abschluss stehe. Die Vereine hätten sich bereits geeinigt, ein Termin für einen medizinischen Check sei bereits angesetzt. Wenn alles nur annähernd so schnell geht wie beim spektakulären Transfer von Harry Kane zum FC Bayern München, dann trägt Volland eventuell schon am Sonntag das Union-Trikot und stürmt für die Überraschungs-Elf von Trainer Urs Fischer.
Was zieht Volland zurück in die Bundesliga?
Zwar betonte Volland in mehreren Interviews wiederholt, er und seine Familie fühlten sich an der Cote d'Azur sehr wohl. Dennoch sprechen gleich mehrere Gründe dafür, dass Volland - mit 31 Jahren auch nicht mehr der Jüngste - jetzt in die Bundesliga zurückkehrt. Zum einen, weil er mit AS Monaco als enttäuschender Sechster der Vorsaison in keinem internationalen Wettbewerb gespielt hätte, mit Union aber sogar in der Königsklasse Champions League vertreten ist. Seinen derzeit mit 8 Millionen Euro geschätzten Marktwert kann er nur auf internationaler Bühne halten oder gar steigern.
Zum anderen kann sich Volland, der 15 Einsätze in der A-Nationalmannschaft vorzuweisen hat - den letzten bei der EM 2021 beim 2:2 gegen Ungarn - in der Bundesliga auch viel besser Bundestrainer Hansi Flick präsentieren. Der sucht bekanntlich für die Heim-EM noch einen Knipser. Und auch das Umfeld und die Philosophie von Union Berlin als aufmüpfiger Außenseiter dürfte Volland entgegenkommen. Als langjähriger "Sechziger" (zwischen 2007 und 2012 spielte er für die Junioren und die Erste des TSV 1860 München) hat er die Gene des kämpferischen Underdogs auf jeden Fall in sich.