
Dass Martin Hinteregger, ehemaliger Bundesliga-Profi des FC Augsburg und von Eintracht Frankfurt, Angst davor hat, zu polarisieren, kann man nicht gerade sagen. Schon beim FCA fiel der Österreicher durch kontroverse Aussagen auf. Eine davon - eine heftige persönliche Kritik am damaligen Trainer Manuel Baum - führte dazu, dass er in Augsburg zuerst suspendiert und dann zu Eintracht Frankfurt verliehen wurde. Seine aktive Karriere hat der mittlerweile 30-Jährige im vergangenen Jahr relativ überraschend beendet, eine Meinung zum aktuellen Geschehen im Fußball-Geschäft hat "Hinti" aber immer noch.
So meldete er sich nun im Interview mit dem österreichischen Magazin Profil zu Wort. Eine Frage drehte sich um David Alaba, ehemaligen Profi des FC Bayern und aktuellen Verteidiger von Real Madrid. Sein Landsmann Alaba, mehrfacher Champions-League-Sieger und Meister mit dem FCB und Real, genießt in Österreich den Status des "Everybody's Darling", weswegen Hinteregger ihm erstmal Respekt zollte: "Das ist der perfekte Profi, er ist richtig gescheit."
Hinteregger über Alaba: "Da kann ich gleich die Zirbe fragen"
Dass er aber dennoch nicht so ganz einverstanden ist mit dem Kapitän der österreichischen Auswahl, ließ Hinteregger auch wissen. "Ich frage mich immer, warum Journalisten ihn überhaupt interviewen wollen - da kann ich ja gleich die Zirbe da hinten interviewen. Die sagt gleich viel." Für alle Waldfreunde, die es erst noch werden wollen: "Zirbe" ist die Kurzform von Zirbelkiefer.
Dieser Baum gehört zur Familie der Kieferngewächse. Er kommt in den Alpen und Karpaten vor, kann bis zu 25 Meter hoch und 1000 Jahre alt werden, ist aber eben nicht für spannende Aussagen in Interviews bekannt. Tatsächlich haben Gespräche mit Alaba meist einen recht überschaubaren Nachrichtenwert, auch in Interviews lässt der 31-Jährige wenig Unkontrolliertes zu. Noch schlimmer seien nach Meinung Hintereggers aber nur noch die Gespräche mit Sportdirektoren aus der Bundesliga: "Die müssen bei jeder Frage lügen, damit keine Unruhe entsteht."
Hinteregger erhielt einen Shitstorm wegen eines Fotos eines erlegten Rehs
Tatsächlich liefert Hinteregger auch nach seiner aktiven Karriere regelmäßig Stoff für kontroverse Diskussionen. Erst kürzlich postete der passionierte Jäger bei Instagram ein Bild, das ihn mit einem von ihm erlegten Reh und einem Gewehr zeigt. "Die Nervosität war groß, der Respekt vor diesem wundervollen Tier war riesig", schrieb Hinteregger und stellte danach die Frage, auf die es zahlreiche Antworten gab: "Wie steht ihr zum Thema Jagd?"
Die Frage hätte es wohl nicht benötigt. Die Antwort darauf war jedoch ein Shitstorm, in dem sich User über das Foto beschwerten und die Jagd kritisierten. Hinteregger antwortete darauf mit einem Bild, das einen überfüllten Schweinestall zeigt und schrieb: "Deutsche essen lieber die Stadionbratwurst von den Tönnies-Schweinen als ein gutes Rehwild. Und präsentieren die Bratwurst und das Bier dazu stolz auf Insta." Den Post schloss er mit dem Hashtag "Heuchler". Das ist tatsächlich etwas mehr, als von einer Zirbe zu erwarten ist. Dem Fußball bleibt Hintereggerübrigens weiterhin erhalten, wenn auch nicht mehr in einer der ersten Ligen: Er übernimmt zur neuen Saison als Spielertrainer seinen Heimatverein SGA Sirnitz (Kärnten). Bei dem Fünftligisten läuft er bereits seit der vergangenen Saison als Stürmer auf.