
Dänemark: Es war der 12. Juni 2021, als das Unglück geschah. Im ersten Gruppenspiel der Dänen bei der EM 2021 brach Christian Eriksen in der 43. Minute plötzlich zusammen. Das medizinische Team rannte herbei und rettete dem Profisportler mit Herzdruckmassagen und einer Defibrillation das Leben. Fast genau drei Jahre später, am 16. Juni dieses Jahres, wird Eriksen wieder mit seiner Mannschaft bei einer EM auf dem Platz stehen. Großes Ziel ist es, den Halbfinaleinzug bei der vergangenen EM, bei der sie knapp gegen England ausschieden, zu überbieten. Bei der diesjährigen Neuauflage gegen jene Engländer, die sie vor drei Jahren aus dem Turnier warfen, wird die dänische Nationalmannschaft mit einer starken Defensive antreten. Das Tor hütet (man könnte meinen, schon immer) Kasper Schmeichel, in der Abwehr warten auf die "Three Lions" die Routiniers Simon Kjaer und Jannik Vestergaard. Zudem ist auch die offensive Abteilung der Dänen nicht zu unterschätzen: Dass Mikkel Damsgaard (FC Brentford) Freistöße schießen kann, musste der Engländer-Keeper Jordan Pickford auf schmerzliche Weise beim Duell 2021 herausfinden. Im Mittelfeld wird die Truppe, wie soll es auch anders sein, von Christian Eriksen dirigiert.
England: Es sind hohe Ansprüche, die die Engländer jedes Turnier aufs Neue an ihre "Three Lions" stellen. Denn die Durststrecke der (selbsternannten?) Erfinder des Fußballs zieht sich schon länger. Zwar erreichten sie bei der EURO 2021 den zweiten Platz, gewinnen konnte die englische Nationalmannschaft den Titel jedoch noch nie. Für dieses Ziel macht der Trainer Gareth Southgate bei der diesjährigen EM Abstriche und lässt etwa Stars wie Marcus Rashford oder Jadon Sancho zu Hause. Angeführt wird die Mannschaft von Bayern-Star und ehemaligem Vier-Jahreszeiten-Stammgast Harry Kane. Das Mittelfeld dirigiert Jude Bellingham, der vielleicht aktuell beste Spieler der Welt. Die Innenverteidigung um Harry Maguire und John Stones strahlt Ruhe und Erfahrung aus, auf den Flügeln bringen Bukayo Saka und Trent Alexander-Arnold die nötige Spritzigkeit mit. Beste Voraussetzungen, um die Durststrecke (endlich) zu beenden.
Fußball-EM 2024 - Gruppe F: Slowenien ist das erste Mal seit 2000 dabei
Slowenien: Es hat sich viel getan seit dem Jahr 2000: In Deutschland zahlt man nicht mehr in D-Mark, ein Stern mehr ziert das Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft, die den Trainer seit der Jahrhundertwende mehrmals gewechselt hat. Warum dieser Sprung in die Vergangenheit? 2000 war auch das Jahr, in dem die slowenische Nationalmannschaft zum letzten Mal an einer EM teilnahm. Unter der Leitung von Trainer Matjaz Kek möchte die Mannschaft dieses Jahr bei ihrer zweiten Teilnahme besser abschneiden als 2000, als sie mit zwei Unentschieden und eine Niederlage in der Gruppenphase herausflogen. Angeführt wird die Mannschaft vom Torhüter Jan Oblak von Atlético Madrid. Zudem ist der frühere Atalanta-Star Josip Ilicic erstmals seit November 2021 wieder bei der Nationalmannschaft am Start. Der 36-Jährige ist mittlerweile beim slowenischen Topklub NK Maribor aktiv.
Serbien: Es war eine der wenigen Konstanten bei großen Fußballturnieren: Die Serben und die Schweizer spielten gegeneinander, provozierten einander mit Gesten (die Schweizer formten ihre Hände zum albanischen Adler, um auf die Rivalität der beiden Länder anzuspielen) und es kam meistens zu einer Rudelbildung und ganz viel Drama. Bei der EM 2021 fehlten die Serben, und auch dieses Jahr wird es zu keinem hitzigen Duell mit den Eidgenossen kommen, denn die spielen in Gruppe A. Obacht ist bei den Gegnern Serbiens trotzdem geboten, unterschätzen sollte man die Truppe von Trainer Dragan Stojković nicht. Vor allem im Sturm können sie den Engländern und Co. Paroli bieten. Luka Jović (AC Mailand), Aleksandar Mitrović (Al-Hilal) und Dušan Vlahović (Juventus Turin) sollen für die Tore sorgen, Torwart Vanja Milinković-Savić (FC Turin) für möglichst wenig Gegentore. Vielleicht schaffen es die Serben dieses Jahr, mangels des Duells mit den Schweizern, sich auf den Fußball und das Weiterkommen zu konzentrieren.
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