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MARATHON
Für Würzburg gibt's die Note eins
17. iWelt-Marathon: Die gut 3000 Läuferinnen und Läufer loben die Veranstaltung in höchsten Tönen. 28 Bands und zahlreiche Zuschauer an der Strecke sorgen bei idealem Laufwetter für beste Stimmung an der Strecke.
Der Spaß stand für die Läuferinnen und Läufer beim Würzburger Marathon mal wieder im Vordergrund. Und bei bestem Laufwetter gab es von den Teilnehmern großes Lob für den Veranstalter.
Foto: Chris Weiss | Der Spaß stand für die Läuferinnen und Läufer beim Würzburger Marathon mal wieder im Vordergrund. Und bei bestem Laufwetter gab es von den Teilnehmern großes Lob für den Veranstalter.
Günther Schwärzer
Günther Schwärzer
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:28 Uhr

Bis auf Platz zwei hatte es der Würzburger iWelt-Marathon im letzten Jahr bei der Wahl der beliebtesten Marathons in Bayern geschafft. 2017 könnte es sogar mit dem Sprung nach ganz vorne klappen. Diesen Eindruck erweckte zumindest eine Umfrage unter den Teilnehmern der 17. Auflage des Würzburger Marathons am gestrigen Sonntag. Wen auch immer man fragte, es gab nur großes Lob: für die Organisation, für die entspannte Atmosphäre, für die Strecken- und Zielverpflegung, für den Kurs, für die Stimmung am Rande mit zahlreichen Zuschauern und stattlichen 28 Bands. In Schulnoten ausgedrückt: Es gab ausschließlich Einser – und meistens gab es sogar noch einen Stern dazu.

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Das sorgte bei Organisationschef Günter Herrmann nicht nur für eine strahlende Miene, sondern auch für schwärmerische Worte. „Wir haben die schönste Laufveranstaltung Würzburgs, vielleicht sogar ganz Deutschlands. Von Jahr zu Jahr haben wir uns gesteigert, jetzt haben wir dank unserer Sponsoren und der vielen ehrenamtlichen Helfer ein Niveau erreicht, das wir nur noch halten müssen“, freute sich der 57-Jährige.

 

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In der Tat klappte am Sonntag praktisch alles – das schöne Wetter mit Sonnenschein und idealen Lauftemperaturen tat sein Übriges. Steigerungspotenzial gibt es noch bei den Teilnehmerzahlen. Die von Herrmann versprochenen „mindestens 5000 Läuferinnen und Läufer“ bei Firmenlauf am Mittwoch sowie Marathonwochenende wurden nicht erreicht, bei knapp 4500 war Schluss. Für den Organisationschef aber kein Beinbruch. „Das spielt letztendlich keine entscheidende Rolle. Natürlich werden wir auch am 13. Mai 2018 wieder die 5000er-Marke anstreben, aber wichtiger als hohe Zahlen ist uns ein hohes Niveau“, sagte Herrmann.

Das höchste Niveau in sportlicher Hinsicht hatten am Sonntag über die Marathon-Distanz von 42,195 Kilometer die Allgäuerin Sonja Schöning und der Sauerländer Andre Ziegert. Schöning kam nach 3:16:43 Stunden als Erste von insgesamt 82 Marathon-Frauen ins Ziel, Ziegert war in 2:42:55 Stunden Bester von 360 männlichen Finishern.

 

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Beim ersten Marathon gleich Siegerin

Für die 42-jährige Schöning war es der erste Marathon überhaupt. Die zweifache Mutter aus Ottobeuren schnürt erst seit drei Jahren regelmäßig die Laufschuhe, weist Bestzeiten von 42:24 Minuten über zehn Kilometer und von 1:31:25 Stunden im Halbmarathon auf. Für ihre Marathon-Premiere peilte sie eine Zeit von 3:20 Stunden an. Weil in ihrer „Lieblingsstadt“ – vor 17 Jahren absolvierte sie in Würzburg die Ausbildung zur Krankenschwester – aber „von Beginn an alles super lief und die Strecke absolut genial ist“, war sie sogar gut drei Minuten schneller. Im Ziel wurde sie von ihren Kindern Aaron (15) und Linda (12) sowie ihren Eltern und einer Freundin minutenlang geherzt. „Es war ein toller Ausflug in eine tolle Stadt“, fasste Vater Fritz das Geschehen zusammen.

 

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Lokalmatador Binzen läuft auf Platz zwei

Ähnlich war die Stimmungslage bei Andre Ziegert nach seinem Sieg. „Es war ein wirklich schöner Lauf vor toller Kulisse. Die Zeit verging wie im Flug, es hat einfach richtig Spaß gemacht“, sagte der 35-Jährige, der seine vorherige Bestzeit um mehr als fünf Minuten unterbot. Er werde den Lauf in Würzburg jedenfalls weiterempfehlen, denn die Strecke sei „prima für eine gute Zeit“ und auch das Drumherum sei „bestes Niveau“.

Knapp fünf Minuten hinter dem Sauerländer aus Attendorn kam nach 2:47:47 Stunden mit Janek Binzen ein Lokalmatador aus Würzburg als Zweiter ins Ziel. Auch der 27-jährige Werkstoff-Ingenieur lief damit persönliche Bestzeit. „In Würzburg laufe ich einfach am liebsten“, sagte der seit 2009 auf längere Strecken geeichte Binzen. Der Kurs sei prima, und „die Stimmung war heute eine echte Bombe“. Er sei rundum zufrieden und glücklich – und nächstes Jahr „auf jeden Fall wieder dabei“.

Das gilt auch für die Lohrerin Verena Ibele – es wäre dann ihr zehnter Start in Würzburg über die Halbmarathon-Strecke. Beim neunten Auftritt war sie in 1:31:05 Stunden erstmals schnellste Frau über die 21,1 Kilometer lange Strecke. „Ich mag die Strecke und fand's heute einfach nur top“, sagte die für Viktoria Wombach startende Ibele. Gegen Ende sei es „sogar einen Tick zu heiß“ gewesen, aber zum Meckern sei dies kein Grund. Schon gar nicht, wenn man gewinnt.

Als Sieger feiern lassen durfte sich im Halbmarathon auch Cabdigani Ismail. Der 23-Jährige, 2012 aus Somalia über Libyen, das Mittelmeer und Italien nach Deutschland geflüchtet, lebt schon seit einigen Jahren in Würzburg, ist bestens integriert und gilt als großes Lauftalent. Es konnte kaum überraschen, dass er nach 1:10:38 Stunden als Erster ins Ziel lief. Und hätte er nicht vor einer Woche einen ähnlich schnellen Testlauf gemacht, er wäre wohl noch flotter unterwegs gewesen. So aber kämpfte er sich mit „heftigem Muskelkater“ über die Strecke – und siegte klar. Auch für ihn gab's am Sonntag die Note eins.

  • Weitere Infos zum 17. iWelt-Marathon gibt es unter www.mainpost.de/marathon

Ergebnisse vom 17. iWelt-Marathon Würzburg

Marathon

Frauen: 1. Schöning (Ottobezeren) 3:16:43 Stunden, 2. Frahm (Erlangen) 3:19:14, 3. Jones (Cincinatti) 3:22:30, 4. Risquez (Euskalzaleok) 3:23:20, 5. Brückmann (Kassel) 3:24:31, 6. Krötzsch (Frankfurt) 3:26:02, 7. Körner (Münsetr) 3:28:59, 8. Dietz (Haibach) 3:32:09, 9. Heller (Bayreuth) 3:37:08, 10. Leipersberger (Erlangen) 3:40:16. Männer: 1. Ziegert (Attendorn) 2:42:55, 2. Binzen (Würzburg) 2:47:47, 3. Tzschoppe (Nürnberg) 2:49:41, 4. Sell (Höchberg) 2:51:45, 5. Stubenrauch (Wollbach) 2:52:28, 6. Trump (Frankenheim) 2:52:59, 7. Heid (Hersbruck) 2:54:22, 8. Simon (Wasserlos) 2:55:05, 9. Rützel (München) 2:56:28, 10. Sindel (Tübingen) 2:57:31.

Halbmarathon

Frauen: 1. Ibel (Wombach) 1:31:05, 2. Ferstl (Regensburg) 1:31:45, 3. Herrmann (Burghaslach) 1:32:01, 4. Knapp (Würzburg) 1:33:59, 5. Legelli (Böbing) 1:34:30, 6. Keller (Großrinderfeld) 1:35:09, 7. Stadelmann (Würzburg) 1:35:51, 8. Keßler (Bad Neustadt) 1:36:53, 9. Freiberg (Ober-Ramstadt) 1:37:38, 10. Lisack (Würzburg) 1:38:02. Männer: 1. Ismail (Würzburg/Somalia) 1:10:38, 2. Chalupsky (Neckargemünd) 1:11:57, 3. Thurner (Breitenwang) 1:13:08, 4. Ziegler (Höchberg) 1:13:49, 5. Habtemikael (Würzburg) 1:15:03, 6. Fößel (Rottendorf) 1:15:39, 7. Kolesch (Würzburg) 1:16:08, 8. Leonardo (Würzburg) 1:18:18, 9. Herrmann (Creglingen) 1:19:00, 10. Kruse (Geseke) 1:19:47.

Marathon-Sieger Andre Ziegertund . . .
| Marathon-Sieger Andre Ziegertund . . .
. . . und Marathon-Siegerin Sonja Schöning.
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