Die Zuschauer hatten ihren Spaß und die Veranstalter schwärmten bei einem Ball sogar von Diego Forláns Fußball-Zauber wie einst bei der WM 2010. Allerdings endete das Debüt als Tennis-Profi für den mittlerweile 45 Jahre alten ehemaligen Superstar des uruguayischen Fußballs mit einer deutlichen Niederlage.
Im Doppel an der Seite des 13 Jahre jüngeren Argentiniers Federico Coria verlor Forlán in der ersten Runde der Uruguay Open 1:6, 2:6. Das Duo hatte eine Wildcard für das Turnier der zweitklassigen ATP-Challenger-Tour bekommen.
Auch Boris Becker spielte eine Rolle
„Ich habe es sehr genossen”, sagte Forlán trotz der sportlich klaren Angelegenheit: „Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass es eine schwierige Partie für uns werden würde.” Entsprechend habe er sich darauf vorbereitet, um keine ganz schlechte Zeit zu haben und es genießen zu können, erklärte der Ex-Fußballer, der in den vergangenen Jahren nur bei Amateur-Tennisturnieren angetreten war und schon als Kind eine Leidenschaft auch fürs Tennisspielen entwickelt hatte. „Ich habe mir oft Boris Becker angeschaut”, hatte er vor seinem Profi-Auftritt in Montevideo erzählt.
Die Ränge in Montevideo waren jedenfalls bestens gefüllt. Als Forlán bei einem Ballwechsel ein herrlicher Volleystopp gegen das bolivianische Doppel Boris Arias und Federico Zeballos gelang, wurde es laut auf den Rängen. „Forláns magische Berührung, wie bei der WM 2010”, schrieb die Challenger Tour bei X.
2010 WM-Vierter nach Niederlage gegen Deutschland
Vor über 14 Jahren bei der WM in Südafrika hatte Forlán die Nationalmannschaft Uruguays bis ins Halbfinale geführt. Dort waren die Südamerikaner an den Niederländern gescheitert, im Spiel um Platz 3 verloren Forlán und seine Mitstreiter mit 2:3 gegen Deutschland. Forlán wurde damals aber zum besten Spieler des Turniers gekürt. Seine Fußballerkarriere hatte er nach Stationen unter anderem bei Manchester United, Atlético Madrid und Inter Mailand, aber auch Clubs wie Kitchee aus Hongkong und Mumbai City aus Indien 2019 beendet.