Als am Samstagabend die Spieler des FC Augsburg zur großen Saison-Abschlussfeier mit den Sponsoren im Kongress im Park eintrafen, da wurden sie mit viel Beifall empfangen. Rund zwei Stunden zuvor waren die Bundesliga-Profis nach dem finalen Gastspiel bei Bayer Leverkusen in eine Charter-Maschine auf dem Flughafen Köln-Bonn gestiegen, um rechtzeitig nach Augsburg zurückzukommen.
FCA-Geschäftsführer Michael Ströll spricht von einer "anstrengenden" Saison
Das 1:2 beim neuen deutschen Meister bedeutete zwar die fünfte Niederlage in Folge, noch nie seit dem Bundesliga-Aufstieg verlor der FCA öfter hintereinander, doch überwog in der Kongresshalle dann doch die Freude über den frühzeitigen Klassenerhalt und die drittbeste Abschlussplatzierung mit dem elften Rang in der Bundesliga-Historie.
Es war eben eine Bundesliga-Saison der Gegensätze. Darauf wies auch FCA-Geschäftsführer Michael Ströll in seiner Rede hin. „Hinter uns liegt eine anstrengende Saison“, erklärte er und ließ die Spielzeit noch einmal Revue passieren.
Er erinnerte an den Katastrophenstart, die Entlassung von Trainer Enrico Maaßen („Menschlich nicht einfach, inhaltlich hundert Prozent überzeugt“), die Verpflichtung von Jess Thorup („Vom ersten Gespräch weg, hat er uns inspiriert“), den Thorup-Start mit dem 5:2 in Heidenheim, an das 6:0 in Darmstadt (höchster Bundesliga-Sieg), an die vier Siege in Folge und an den frühzeitigen Klassenerhalt („Aller Ehren wert“). Und er freute sich über das erste Bundesliga-Tor von FCA-Talent Mert Kömür.
Aber auch die Niederlagen-Serie am Ende thematisierte er, wie auch sein Ziel, das er vor der Saison artikuliert hatte: immer mal wieder unter die Top Ten der Bundesliga zu kommen. „Ich bin total überzeugt davon, dass wir das auf Strecke erreichen werden, auch wenn wir es in diesem Jahr nur um einen Platz verpasst haben.“ Dass es dazu Veränderungen im Kader braucht, weiß Ströll nur zu gut. Darüber wollte er am Samstag nicht reden: „Wer einen Ausblick erwartet, wo man noch ein bisschen auf den Putz und irgendwelche Kampfparolen raushaut? Nein, das werden wir heute nicht machen.“
Ein paar Stunden zuvor hatte Sportdirektor Marinko Jurendic in Leverkusen erklärt, dass „viele Vorentscheidungen schon getroffen sind, um den Kader zu verändern.“ Allerdings gebe es auch noch Märkte nach der Europameisterschaft und die Vorbereitung sei lange. „Wir machen das in Ruhe und hoffen, dass es uns gelingt, eine schlagkräftige, gute Truppe aufzustellen.“ Ein Neuzugang, so war zu hören, wird in dieser Woche wohl schon offiziell verkündet: der FCA zieht die Kaufoption bei Kristijan Jakic.
Für FCA-Trainer Jess Thorup geht es um Qualität
Trainer Jess Thorup hat da klare Vorstellungen: „Für mich geht es um Qualität. Wer kann uns helfen, den nächsten Schritt zu machen? Wir brauchen Qualität in der Breite, aber auch in der Startelf, damit wir weiter oben mitspielen können.“ Denn mit Platz elf war er eigentlich nicht so richtig zufrieden.