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Augsburg
1:1 gegen Köln: Der "Lucky Punch" für den FC Augsburg bleibt diesmal aus
Trotz großer Offensivbemühungen spielt der FCA zuhause gegen den abstiegsgefährdeten 1. FC Köln 1:1. Das bringt den Gastgebern allerdings mehr als dem Kellerkind.
Andrea Bogenreuther
 |  aktualisiert: 05.04.2024 02:44 Uhr

Der FC Augsburg bleibt weiter ungeschlagen, konnte seinen Traum vom fünften Sieg in Folge im Heimspiel gegen den 1. FC Köln aber nicht verwirklichen. Trotz großer Offensivbemühungen gegen das Kellerkind der Fußball-Bundesliga musste sich das Team von Trainer Jess Thorup mit einem 1:1-Unentschieden zufriedengeben. 

Arne Maier hatte sein Team mit seinem zweiten Tor in Folge nach dem Treffer in Wolfsburg in Führung gebracht (18.), nach einer Unachtsamkeit der Augsburger erzielte Davie Selke nach einem gelungenen Kölner Konter das Tor zum 1:1-Unentschieden (33.). Mit dem Punktgewinn verweilt der FCA auf Tabellenrang sieben in Schlagdistanz zu den europäischen Plätzen, während Köln weiter auf dem vorletzten Platz festhängt. 

Das Mittelfeld ergänzte neben Arne Maier diesmal Elvis Rexhbecaj

Ohne seinen gelbgesperrten Kapitän und Top-Torschützen Ermedin Demirovic musste sich Trainer Jess Thorup eine Alternative für die Augsburger Offensive ausdenken. Er entschied sich, anders als vielfach spekuliert nicht für einen Ersatz aus dem Stürmer-Trio Dion Beljo, Pep Biel oder Sven Michel, sondern für den vielseitigen Fredrik Jensen. Der Finne erhielt zwar den Platz von Demirovic, in der Sturmspitze wirbelte aber Ruben Vargas neben Philipp Tietz, während Jensen als Rechtsaußen agierte. Das Mittelfeld ergänzte neben Arne Maier diesmal Elvis Rexhbecaj, der es zuletzt gegen Wolfsburg nicht in den Kader geschafft hatte, der die Mannschaft gegen Köln aber als Kapitän aufs Feld führte. 

Wie ernst Kölns Coach Timo Schultz den FC Augsburg nahm, zeigte sich daran, dass er in seinem Kader alles mobilisiert hatte, was irgendwie verfügbar war. Darunter sogar Angreifer Luca Waldschmidt, der sich vor acht Wochen einen Wadenbeinbruch zugezogen hatte und erst seit einer Woche wieder im Training stand. "Normalerweise kein Kaderkandidat“, hatte Schultz eingeräumt, wollte auf seinen „Unterschiedspieler“ angesichts der Augsburger Stärke aber nicht verzichten. Der bliebt allerdings vorerst auf der Bank.

Mit Davie Selke und Sargis Adamyan als Doppelspitze ging es Schultz in Augsburg trotzdem recht offensiv an, angetrieben von dem Wunsch, im Kampf um den Klassenerhalt endlich wieder einen dringend nötigen Dreier einzufahren. Naturgemäß hatte der FCA etwas dagegen. Gestärkt durch die zurückliegende Erfolgsserie trat das Thorup-Team vom Start weg mit breiter Brust auf, ohne übermotiviert zu Werke zu gehen. So tat sich die erste gute Chance für die Augsburger in der fünften Minute auf, als Elvis Rexhbecaj präzise bedient von Arne Maier aus 20 Metern einfach mal abzog, den Ball allerdings rechts am Kölner Torgestänge vorbeisetzte. 

In der 18. Minute war es dann aber so weit. Über einen Mbabu-Einwurf und eine Weiterleitung über Tietz erreichte der Ball Ruben Vargas, der ihn flugs in die Füße von Arne Maier schnippte. Maier in bester Schussposition zog so blitzschnell ab, dass Kölns Keeper Marvin Schwäbe nur noch ins Leere greifen konnte. Für Maier das zweite Tor in Folge, nachdem ihm gegen Heidenheim eine Vorlage und gegen Wolfsburg bereits ein Treffer gelungen war. 

In der 70. Minute hatten viele Augsburger den Torschrei schon auf den Lippen

Der FCA behielt weiter die Kontrolle über das Spiel, zog gegen anfangs noch wenig bissige Kölner immer wieder Angriffsaktionen an. Nur in der 33. Minute leisteten sich die Gastgeber eine Unkonzentriertheit, die postwendend bitter bestraft wurde. Sargis Adamyan entwischte nach einem Traumpass von Florian Kainz der hoch stehenden Augsburger Abwehr und stürmte allein auf FCA-Torhüter Finn Dahmen zu. Der versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war, denn Adamyan bediente statt einzuschießen mit viel Übersicht den mitgelaufenen Selke und der traf aus kurzer Distanz gegen den machtlosen Keeper zum 1:1. 

"Wer uns kennt, weiß, dass wir nicht aufgeben werden", sagte Beobachter Ermedin Demirovic in der Halbzeitpause. Seine Mannschaft erhörte diese Worte und drückte noch stärker aufs Tempo. Chancen des eingewechselte Mads Pedersen (47.) und von Kevin Mbabu (51.) verpufften aber und auch aus seinen vielen Standards (allein 12:6 Ecken) konnte der FCA kein Kapital schlagen. In der 57. Minute musste Rexhbecaj angeschlagen raus, nachdem er ein paar Minuten zuvor einen Tritt von Selke abbekommen hatte. Für ihn kam Stürmer Dion Beljo. Trainer Thorup ging in die Vollen, der FCA drückte immer wütender auf das nächste Tor. Doch auch der Kampfgeist der Kölner war geweckt. Immer forscher setzten sie ihre Konter, gleich mehrfach innerhalb weniger Minuten wurde Dahmen geprüft, der in dieser Phase nur mit viel Glück seinen Kasten sauber hielt. 

In der 70. Minute hatten viele Augsburger den Torschrei schon auf den Lippen, als FC-Keeper Schwäbe nach einem Hackentrick von Beljo schon geschlagen war, doch der Kölner Thielmann kratzte den Ball in höchster Not von der Linie. Beide Teams lieferten sich nun mit offenem Visier einen temperamentvollen Schlagabtausch, der hier wie dort die Zuordnungen aus den Angeln hob und für gefährliche Torraumszenen sorgte. Für den FCA vergaben Vargas und Beljo aus bester Position. Die FCA-Fans im mit 30.000 Zuschauern (darunter rund 3000 Kölner) ausverkauften Augsburger Stadion versuchten lautstark, ihr Team doch noch zum Sieg zu treiben. Doch trotz Vollgas-Fußball und vielen hochkarätigen Chancen in den Schlussminuten gelang weder dem FCA noch Köln der Lucky Punch. 

 
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