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München
Vom Hoffnungsträger zum Streichkandidaten: Sadio Mané vor dem Abschied
Der Senegalese sollte beim FC Bayern Lewandowski vergessen machen – nach einer völlig missratenen Saison will ihn der Rekordmeister nun wieder loswerden.
Sadio Mané.jpeg       -  Bei den Bayern war die Bank zuletzt der Stammplatz von Sadio Mané. Der Senegalese darf den Verein nach nur einem Jahr wieder verlassen.
Foto: Tom Weller, dpa | Bei den Bayern war die Bank zuletzt der Stammplatz von Sadio Mané. Der Senegalese darf den Verein nach nur einem Jahr wieder verlassen.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:11 Uhr

Sadio Manés Ankunft in München kam vor einem Jahr mit der größtmöglichen Inszenierung daher: Mit der Privat-Cessna ging es für den 30-Jährigen aus dem Urlaubsdomizil Mallorca nach München, vom Rollfeld des dortigen Flughafens per roter Limousine zum Medizincheck. Alles natürlich unter ständiger Begleitung zahlreicher Handykameras. Mané, so schien es, war das fleischgewordene Versprechen auf eine glänzende Zukunft des FC Bayern: ein Weltstar vom FC Liverpool, den der Rekordmeister für eine relativ überschaubare Summe von "nur" 32 Millionen Euro bekommen hatte. Einer, der in jeder Premier-League-Saison mindestens zweistellig getroffen hatte und dessen Abgang Liverpool-Legende Jamie Carragher via Twitter betrauert hatte, dass mit ihm sein Lieblingsspieler gehe. Mané, so Carragher, sei "pflegeleicht, bringt Höchstleistungen und ist nie verletzt! Trophäen und Tore im Überfluss, eine wahre Liverpool-Legende". So einer musste doch auch bei den Bayern funktionieren. Es kam bekanntlich anders. 

Ein Jahr später steht Mané bei den Bayern vor dem Aus. Die Vereinsführung hat dem 31-Jährigen laut dem Kicker nun mitgeteilt, dass ohne ihn geplant wird. Für Mané, den Heilsbringer, lief in der Landeshauptstadt so gut wie alles schief. Nur sieben Tore gelangen ihm in der vergangenen Bundesligasaison, in der Schlussphase kam er nur noch sporadisch zum Einsatz. Den Sieg im letzten Saisonspiel gegen Köln, der die Bayern doch noch zum Meister machte, verfolgte er sogar komplett von der Bank aus. Vor allem in der Rückrunde lief nur noch wenig zusammen. Nach der Wadenverletzung, die ihn die WM mit Senegal gekostet hatte, war der Frust hoch. Der Tiefpunkt war eine kurzzeitige Suspendierung, weil er Leroy Sané in der Kabine ins Gesicht geschlagen hatte.

Ein Verein aus Saudi-Arabien soll Interesse an Sadio Mané haben

In der Summe spricht wenig dafür, dass Mané und der FC Bayern doch noch einmal zueinanderfinden. Fraglich wird nur sein, ob sich ein Verein findet, der bereit ist, eine Ablöse zu zahlen und vor allem das üppige Gehalt des Angreifers von angeblich rund 20 Millionen Euro pro Jahr zu übernehmen. Mané selbst hatte zuletzt angedeutet, seinen Vertrag erfüllen zu wollen. "Ja, so Gott will", antwortete er beim senegalesischen Fernsehsender 2sTV auf die Frage, ob er dem Rekordmeister erhalten bleibe. Große Hoffnung dürfen die Münchner in das in diesem Jahr recht investitionsfreudige Saudi-Arabien stecken. Dazu passt, dass Al-Ahli, einer der staatlichen Klubs, Interesse an Mané bekundet haben soll. Dazu würde passen: Mit Roberto Firminho steht seit kurzem ein ehemaliger Sturmkollege unter Vertrag. Mit ihm und Mohamed Salah bildete der Senegalese eine fast schon legendäre Angriffsreihe des FC Liverpool. Es waren die Zeiten, in denen es schien, dass Manéüberall funktioniert. Die sind erst mal vorbei.

 
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