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München
Sieg gegen PSG: Und wieder jubeln die Bayern
Gegen Paris wackeln die Münchner in der ersten Halbzeit, kommen aber dank einer Leistungssteigerung nach der Pause zu einem 2:0 und stehen nun im Viertelfinale der Champions League.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:56 Uhr

Dem FC Bayern München ist der erste Big Point in dieser Champions-League-Saison gelungen: Gegen das französische Topteam von Paris St. Germain kam der deutsche Meister am Mittwochabend in einem packenden Spiel zu einem umkämpften 2:0-Sieg und steht damit im Viertelfinale der Königsklasse. Während die Saison für Paris schon jetzt als verpatzt gilt, darf in München weiter vom Henkelpott geträumt werden. 

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ging exakt mit jener Mannschaft an den Start, die auch beim wenig überzeugenden 2:1 gegen den VfB Stuttgart begonnen hatte. Bedeutet: Millionenmann Joao Cancelo saß erneut draußen, für ihn begann Josip Stanisic. Eines der vornehmlichen Ziele des Teams: Die Wirkungskreise von Kylian Mbappé, „einem der besten Stürmer der Welt“ (Nagelsmann), einzudämmen. Christophe Galtier, Übungsleiter der Gäste, hatte das im Vorfeld wie folgt zusammengefasst: „Wir haben unseren Matchplan – und Kylian.“ Im Gegensatz zum Hinspiel war der 24-Jährige fit und stand in der Startelf des französischen Klubs. Einen ersten Warnschuss im Fröttmaninger Dauerregen gab der WM-Torschützenkönig bereits nach zwei Minuten ab, Yann Sommer aber war im Bayern-Tor zur Stelle.

FC Bayern gegen PSG: Bayerische Dreierkette unter Druck

Ohnehin war die Offensive der Franzosen – auch das ein Unterschied zum Hinspiel– von Anpfiff an präsent, die PSG-Profis setzten die bayerische Dreierkette unter Druck. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gästen. Erst in Minute 16 gab mit Goretzka der erste Bayern-Spieler einen Schuss aufs Tor ab. Die Münchner waren nun besser im Spiel – doch wie schnell es gefährlich werden kann, zeigte ein öffnender Ball auf Außenbahnspieler Nuno Mendes. Der brach auf links durch und legte den Ball quer auf Lionel Messi. Der Weltmeister wurde von Davies in letzter Sekunde abgegrätscht und versuchte es im Nachsetzen – die bis dato beste Gelegenheit (25.).

Der erste Jubel der Bayern-Fans brandete nach 38 Minuten auf: aber nicht etwa ein Tor war der Grund, sondern eine Klärungsaktion von Matthijs de Ligt. Der Niederländer grätschte den Ball kurz vor der Torlinie weg. Sommer hatte zuvor im Dribbling mit Achraf Hakimi den Ball verloren und Vitinha hatte auf den verwaisten Kasten geschossen – ein dicker Bock des Schweizers. Und ein Sinnbild für das Spiel: Die Bayern spielten gegen die überragende Pariser Offensive um Mbappé permanent mit dem Feuer. Zugleich aber auch ein Zeichen dafür, wie die Bayern-Spieler gegenseitig ihre Fehler ausbügelten.  Lob für de Ligt gab es nach Spielende von seinem Trainer Nagelsmann bei DAZN: "Neun von zehn Verteidigern hören hier auf zu laufen, weil sie denken es ist vorbei.  Matta liebt es zu verteidigen, das hat man hier gesehen."

Paris St. Germain gehen mitten im Spiel gegen den FC Bayern München die Verteidiger aus

Kurios bei Paris: Nordi Mukiele, der nach einer guten halben Stunde für den verletzten Kapitän Marquinhos gekommen war, musste zur Pause wieder raus und blieb so bei neun Spielminuten stehen. Für ihn kam der 17-jährige El Chadaille Bitshiabu und damit der dritte zentrale Innenverteidiger für Paris an diesem Abend. Ein Teenager, der in seinem zwölften Profispiel nun dabei helfen sollte, die Defensive eines selbsternannten Titelkandidaten stärken eine eigenartige Konstellation. Paris St. Germain, das Abermillionen in seinen Luxus-Sturm gesteckt hatte, schienen nun die Verteidiger auszugehen. Julian Nagelsmann, aus dessen Gestik auch wenig sensible Zuschauer lesen konnten, dass er mit der ersten Hälfte seines Teams nicht zufrieden war, hatte seiner Mannschaft offenbar in der Pause zu verstehen gegeben, dass er sich mehr Engagement wünscht. Tatsächlich kamen die Bayern deutlich aggressiver aus der Kabine, setzten die neu formierte Defensivreihe der Gäste durch hohes Pressing unter Druck – und brachten den Ball durch Choupo-Moting sogar per Kopf im Tor unter. Weil Müller bei dessen Versuch hauchdünn im Abseits stand, wurde der Treffer aberkannt (52.).

Wenig später war es aber soweit: Die zu diesem Zeitpunkt sichtlich von den aggressiven Münchnern beeindruckten Pariser verloren in Person von Marco Verratti den Ball. Goretzka steckte zu Choupo-Moting durch, der zum 1:0 einschob (61.). Wie im Hinspiel traf also ein ehemaliger PSG-Profi für die Bayern. Paris brauchte nun zwei Treffer für die Verlängerung. Beinahe wäre Sergio Ramos nach einer Ecke der erste gelungen, Sommer hielt aber per Glanztat (64.) die Null. Das Spiel wogte nun hin und her. Hätte Bayern über den eingewechselten Leroy Sané die Konter besser ausgespielt – dieses Achtelfinale wäre früher entschieden gewesen. Gleich mehrfach scheiterte der Nationalspieler aus aussichtsreicher Position, am deutlichsten war dies bei einer Hereingabe von Coman, die er fahrlässig vergab (78.). Glücklicherweise köpfte auch Ramos einen Ball knapp neben dem Pfosten (82.) und vergab die Chance zum Ausgleich. Kurz vor Schluss gelang Serge Gnabry noch das 2:0 (89). Mané traf sogar noch zum vermeintlichen 3:0, der Treffer wurde aber wegen einer Abseitsstellung aberkannt (90.). So blieb der Jubel am Ende bei den Bayern.

 
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