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München
Heidenheim liefert harten Fight: Knapper Sieg für den FC Bayern
Gegen den frechen Aufsteiger holen die Bayern einen 4:2-Sieg - und wieder trifft Harry Kane wieder mehrfach. Dennoch drohte das Spiel zwischenzeitlich zu kippen.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:00 Uhr

Bayern gegen Heidenheim - das gab es vor diesem Samstagnachmittag genau einmal. Und das bislang einzige Aufeinandertreffen war ein Spektakel. Im April 2019 siegte der FC Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale nur knapp mit 5:4 gegen die Mannschaft von Frank Schmidt. Am Samstag folgte die Neuauflage in der Bundesliga - und erneut lieferte das Team von der Ostalb den Bayern einen harten Fight. In der zweiten Halbzeit holte der Aufsteiger binnen drei Minuten einen 0:2-Rückstand auf - doch dann feierte ein Neuzugang der Bayern sein Tordebüt für die Münchner, so dass am Ende ein 4:2-Sieg für den Rekordmeister stand.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte angekündigt, einigen seiner zuletzt im Dauereinsatz befindlichen Spielern eine Pause zu verschaffen. Leon Goretzka fehlte komplett im Kader, während Alphonso Davies und Kingsley Coman auf die Bank rotierten. Der rotgesperrte Kimmich und der verletzte Musiala fehlten ebenfalls, so dass es gleich fünf Neue im Vergleich zur Partie in Istanbul gab: Thomas Müller, Serge Gnabry, Bouna Sarr auf links hinten, Konrad Laimer bildete mit dem 19-jährigen Startelfdebütanten Aleksandar Pavlovic das zentrale Mittelfeld. Bei Heidenheim gab es nur eine Änderung im Vergleich zum 2:0-Coup gegen den VfB vor einer Woche: Föhrenbach startete links hinten, dafür rückte Theuerkauf ins Mittelfeld, Beck musste mit der Bank Vorlieb nehmen.

Harry Kane schraubte seine unglaubliche Quote weiter nach oben

Heidenheim zeigte von Beginn an, warum der Aufsteiger bislang eine gute Saison spielt: Mit einer dicht gestaffelten Defensive erzeugte die Mannschaft von Frank Schmidt immer wieder Überzahlsituationen in der Verteidigung. Das ist stringent, das ist fleißig und das zahlt auf den giftigen Fußball ein, für den der FCH steht. Weil aber die Bayern die Bayern sind und Harry Kane Dinge im Stil von Harry Kane tut, stand es nach 13 Minuten 1:0 für die Bayern. Der Engländer bekam den Ball im Strafraum mit dem Rücken zum Tor, schoss aus der Drehung und das Ding saß millimetergenau. Es war der 16. Treffer für den 100-Millionen-Mann, erzielt im Stil der FCB-Ikone Gerd Müller. Dieselbe Trefferanzahl hätte in der vergangenen Saison schon gereicht, um die Torjägerkanone zu gewinnen.

Sehr wahrscheinlich hätte Kane aus der Chance von Tim Kleindienst nach 19 Minuten auch mehr gemacht. Der Heidenheimer Torjäger tauchte frei vor Neuer auf, wurde aber von Upamecano noch eingeholt und brachte den Ball aber nicht auf den Kasten von Manuel Neuer. Den knapp 8000 mitgereisten Heidenheimer Fans wars egal: Sie unterstützten ihre Mannschaft über 90 Minuten lang.

Dass Thomas Müller trotz seines Alters immer noch gut dafür ist, dem Spiel wichtige Impulse zu geben, zeigte er wenig später: Sein Steilpass auf Leroy Sané hätte das 2:0 sein müssen. Der deutsche Nationalspieler schoss aber am langen Pfosten vorbei (32.). Kurz vor der Pause klingelte es aber erneut im Gäste-Kasten: Nach einer Ecke köpfte - wer sonst? - Harry Kane platziert zu seinem persönlichen Treffer Nummer 17 ein (44.) - im elften Spiel, wohl gemerkt. Dass er auch in der Lage ist, Chancen zu vergaben, zeigte der Engländer aber auch: Nach einem Pass von Sané rutschte der Torjäger aus, Kevin Müller konnte den Schuss entschärfen (58.).

Drei Tore in fünf Minuten: Auf einmal schien das Spiel zu kippen

Doch als alles nach einem entspannten Sieg der Bayern aussah, trafen die Gäste auf einmal: Bei einem Konter war Tim Kleindienst nach einer Hereingabe von Eren Dinkci zur Stelle und schob zum Anschlusstreffer ein (67.). Das Tor hielt auch einer VAR-Überprüfung wegen möglicher Abseitsstellung stand. Doch damit nicht genug: Nur drei Minuten trafen die Gäste sogar noch zum Ausgleich, Jan-Niklas Beste schob zum 2:2 ein und strafte damit die bayerische Schlafmützigkeit (70.) ab. Auf einmal war wieder Feuer drin.

Und der FC Bayern schlug zurück: Nach einem Angriff versuchte sich zunächst Kane am dritten Tor, doch Müller im FCH-Tor hielt noch. Den Abpraller verwandelte ein Spieler, der erst kurz zuvor in die Partie gekommen war: Raphael Guerreiro, Neuzugang vom BVB vor der Saison und wegen Muskelproblemen bislang nahezu die komplette Spielzeit ausgefallen, schob zum 3:2 ein (72.). Drei Tore in fünf Minuten - und das, nachdem der Drops schon gelutscht zu sein schien.

Den Bayern war nun das Bemühen anzumerken, mit einem weiteren Treffer dem frechen Emporkömmling endgültig den Stecker zu ziehen. Die Chancen waren da - doch erneut vergab Kane allen ernstes mal eine Gelgenheit, sein Schuss nach einem Sané-Pass ging weit übers Tor (78.). Das erlösende 4:2 war dann eine Ko-Produktion zweier Joker: Mathys Tel flankte butterweich auf Eric Maxim Choupo-Moting - und der Kameruner platzierte den Ball per Kopf im FCH-Tor (85.). Danach wurde nur noch einmal gejubelt: als die Nachricht vom 2:1-Treffer der Stuttgarter im Spiel gegen Borussia Dortmund auf dem Videoscreen der Arena aufgeblendet wurde.

 
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