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Augsburg
FC Bayern-Präsident Hainer: "Nie mit dem Erreichten zufrieden sein"
Wenn der Präsident des FC Bayern ein Unternehmen in der Region besucht, geht es um Sport und Wunsch, als Global Player wahrgenommen zu werden.
Andrea Bogenreuther
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:44 Uhr

Dass Herbert Hainer in einer Schweißtisch-Fertigungshalle für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Fototermin bereitsteht, kommt auch nicht alle Tage vor. Doch aus gutem Grund folgte der Präsident des FC Bayern München der Einladung der Bernd Siegmund GmbH zu ihrem Firmensitz nach Oberottmarshausen im Landkreis Augsburg. Schließlich hatten Unternehmen und Verein zu verkünden, dass sie ihre vor einem Jahr beschlossene Partnerschaft noch intensiver fortsetzen wollen. So wird Siegmund für die nächsten zwei Jahre als Haupt- und Trikotsponsor die Bundesliga-Basketballer des FC Bayern München unterstützen. "Wir haben ein Jahr zusammengearbeitet und uns kennengelernt. Beide Parteien haben unheimlich viel voneinander gelernt und wir haben Pläne, wie wir in der Zukunft noch besser zusammen auftreten können", sagte Hainer. Und Firmenchef Bernd Siegmund ergänzte: "Basketball ist einfach eine wahnsinnig spannende Sportart. Unser Wunsch ist es, diese Partnerschaft für viele Jahre einzugehen. Dafür werden wir hart arbeiten".

Der Bayern-Präsident hörte das gern und suchte ebenfalls lobende Worte, die sich gleichwohl so anhörten, als würde er geradewegs über das Anforderungsprofil seiner eigenen Spitzenteams im Fußball oder Basketball sprechen. "Ich mag es immer, wenn jemand innovativ ist und sich zum Weltmarktführer vorarbeitet. Das zeigt, dass man kreativ ist und dass man die nötige Disziplin hat, um die Dinge zu Ende zu bringen." Genau das sind die Ansprüche des Bayern-Präsidenten, im Business und im Sport. In finanzieller Hinsicht sind die Rahmenbedingungen für seine Mannschaften in trockenen Tüchern, sportlich stecken beide allerdings gerade in den entscheidenden Phasen der Saison. Klar, dass Herbert Hainer dazu einiges zu sagen hatte.

Bayern-Präsident Hainer lobt und kritisiert seine Fußballer

Etwa zum Bundesliga-Team von Julian Nagelsmann, dem nun in den drei wichtigsten Wettbewerben wegweisende Partien bevorstehen. Beim Bundesliga-Gipfeltreffen am 1. April gegen den aktuellen Tabellenführer Borussia Dortmund, im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den SC Freiburg am 4. April und am 11. April im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City. "Wir haben es in allen Wettbewerben noch in der eigenen Hand", betonte der Präsident, "wir haben in der Champions League gegen Paris gezeigt, wie gut die Mannschaft ist, welches Potenzial sie hat und zu welcher Leistung die Mannschaft fähig ist, wenn sich alle konzentrieren. Dann gehört sie sicherlich zu den Besten in Europa." 

Hainer vermied es aber auch nicht, über das andere Gesicht des Rekordmeisters zu sprechen, das ihm weniger gefällt. So zu sehen bei der zuletzt ernüchternden 1:2-Bundesliga-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. "Wenn wir nicht jedes Mal diese hundertprozentige Mentalität und Gier auf den Platz bringen, dann reicht das nicht, auch wenn man so viel Potenzial und Fähigkeiten hat. Das war enttäuschend", äußerte Hainer deutliche Kritik. Natürlich kam durch die geografische Nähe auch die Verbindung zum Ligakonkurrenten FC Augsburg zur Sprache, der sein Stadion nur zwei Autobahnausfahrten von der Firmenzentrale entfernt stehen hat. Auch dorthin hat die Firma Siegmund, ebenso wie zu den Augsburger Panthern, gute Kontakte. 2019 war Firmenchef Bernd Siegmundüber den FCAüberhaupt erst zum Sportsponsoring gekommen – und führt es als Ärmelsponsor bis heute weiter. Eine Zusammenarbeit, die sich trotz des Bayern-Engagements nicht ausschließt.

Herbert Hainer hat noch heute gute Kontakte zum ehemaligen Bayern-Spieler Stefan Reuter

Denn auch Herbert Hainer schätzt die Arbeit beim schwäbischen Konkurrenten, seine Beziehung zum ehemaligen Bayern-Spieler und heutigen FCA-Sportgeschäftsführer Stefan Reuter ist immer noch gut. "Man muss absolut bewundern, was hier in Augsburg geleistet wird. Mit einem Etat, der nicht so groß ist wie der anderer Vereine. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, Spieler aus dem Ausland zu holen, wie Mergim Berisha, der jetzt zum Nationalspieler berufen wurde", zollte Hainer seinen Respekt – allerdings nicht ohne mit einem Schmunzeln anzufügen: "Ich glaube nicht, dass die Augsburger uns als ihren ärgsten Konkurrenten sehen. Und solange sie uns Erster und Deutscher Meister werden lassen, sind wir auch damit zufrieden." 

Eine größere internationale Werbewirksamkeit verspricht sich das Unternehmen aus Ottmarshausen nun durch die Zusammenarbeit mit den Basketballern des FC Bayern. Präsident Hainer sprach vor der Belegschaft von einer "spannenden Partnerschaft", die eine erfolgreiche Zukunft verspreche. Erst vor ein paar Wochen feierte das Münchner Team den Pokalsieg, die Trophäe hatte Hainer auch gleich zum Fototermin in die Fertigungshalle mitgebracht. 

Er selbst sei großer Basketball-Fan, erzählt er, seit er in seiner Zeit als Chef der Adidas AGDirk Nowitzki kennengelernt und die NBA verfolgt habe. Und ist deshalb auch regelmäßiger Gast im Audi-Dome, wo die Bayern-Basketballer ihre Heimspiele noch so lange austragen, bis im Frühjahr oder Sommer 2024 der neue SAP Garden fertiggestellt ist. Eine hochmoderne, 12.000 Menschen fassende multifunktionale Sportarena für Basketball und Eishockey, die im Münchner Olympiapark gerade in die Höhe gezogen wird. 

Herbert Hainer: "Erfolg gehört zur DNA des FC Bayern"

"Ab 2011 haben wir in München den Basketball professionalisiert, jetzt müssen wir den nächsten Schritt gehen", verkündete Hainer und wiederholte seine Erwartung, auch in dieser Sportart Weltmarktführer werden zu wollen. "Ich habe schon mehrfach gesagt, der FC Bayern ist wie erneuerbare Energie. Unser Anspruch ist: Wo immer wir im Profisport auftreten – egal ob das im Frauenfußball, Männerfußball oder Basketball ist – ist es unser Ziel, sowohl in Deutschland, als auch in Europa in die Spitze zu gelangen. Das gehört zur DNA des FC Bayern München. Dass man nie mit dem Erreichten zufrieden ist." 

Entsprechend klar sind seine Vorgaben auch an das Team von Basketball-Trainer Andrea Trinchieri. "Wir wollten zumindest einen Titel: Pokal oder deutsche Meisterschaft. Jetzt haben wir den Pokal, jetzt wollen wir auch den Deutschen Meistertitel." Für die Siegmund-Belegschaft wäre das Double dann schon mal ein mehr als gelungener Start in die neue Partnerschaft mit dem FC Bayern. 

 
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