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Heidenheim
Albtraum für den FC Bayern: Goretzka und Co gehen in Heidenheim unter
Lange sah es für den FC Bayern nach einem entspannten Nachmittag aus, zur Halbzeit führte der Klub 2:0. Dann verlor die Defensive völlig das Konzept.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 13.04.2024 02:43 Uhr

Premiere für den FC Bayern: Erstmals trat der Rekordmeister zu einem Pflichtspiel beim 1. FC Heidenheim an. Das Spiel dürften die Bayern und ihre Fans noch lange in Erinnerung behalten: Nach einer 2:0-Führung zur Pause durch Treffer von Harry Kane und Serge Gnabry sah alles wie ein sicherer Sieg des FCB aus. Nach der Pause drehte Heidenheim auf, die Bayern verloren völlig den Faden und verloren durch einen Doppelpack von Tim Kleindienst und einen Treffer von Kevin Sessa mit 2:3. Die Spieler des FC Bayern in der Einzelkritik:

Sven Ulreich: Trainer Thomas Tuchel hatte in der Pressekonferenz noch betont, dass "Ulle unser Vertrauen genießt". Für den 35-Jährigen war es der zehnte Bundesligaeinsatz in dieser Saison. Das letzte Mal hatte Ulreich beim 3:0 gegen Freiburg Anfang Oktober zu Null gespielt. Führte sich nach 13 Sekunden mit einem ins Seitenaus gedroschenen Ball ein, hatte danach aber wenig zu tun und hätte sich speziell in der ersten Halbzeit ein Buch samt Sonnenschirm ins Tor holen können. Nach Wiederanpfiff hatte er den Schüssen von Kevin Sessa und Tim Kleindienst aber nichts entgegenzusetzen. Nach einer Ecke von Sessa bewahrte er den FCB aber vor einem Rückstand (73.). Note 3,5

Joshua Kimmich: Dürfte den Rest der Saison den Stammplatz hinten rechts haben. An seinem Ehrgeiz ändert das nichts - leider bleibt auch die stark ausbaufähige Qualität seiner Standardsituationen bestehen. Hatte seine Probleme gegen Heidenheims Topscorer Jan-Niklas Beste - etwa vor dem 2:2, als Beste für Kleindienst flanken durfte. Wird im Tatort am Sonntagabend eine tragendere Rolle als Fitnesstrainer Kenny haben. Note 5

Dayot Upamecano: Rotierte wieder in die Startelf, nachdem er zuletzt dreimal in Folge 90 Minuten auf der Bank verbracht hatte. Beteiligte sich rege am Aufbauspiel, nachdem es lange Zeit defensiv wenig bis nichts für ihn zu tun gab. Bemühte sich im zweiten Durchgang oft an Laufduellen, war aber neben einem völlig indisponierten Kim auf sich alleine gestellt. Note 5

Minjae Kim: Auch er musste zuletzt zweimal in Folge zuschauen. Bildete mit Upamecano wieder das Innenverteidiger-Duo. Interpretierte seine Spielaufbau-Arbeit etwas weniger aktiv als Upamecano und suchte vor allem bei Standards sein Glück. Sah vor dem 1:2 von Heidenheim nicht gut aus, als er gegen Kleindienst nicht klären konnte und der den Ball auf Pieringer weitersteckte. Wenig später hatte der Südkoreaner Kleindienst erneut aus den Augen verloren, so dass dieser selbst treffen konnte. Hatte auch in Sprintduellen mit Pieringer seine lieben Mühen und hatte auch beim zweiten Kleindienst-Tor seine Aktien daran. Die Nummer 10 des FCH dürfte Kim noch in den Träumen verfolgen. Note 5,5

Alphonso Davies: Steht in der Kritik wegen seiner stagnierenden Entwicklung. Gegen Heidenheim bemüht, eifrig und Vorlagengeber vor Gnabrys Tor. Offenbarte danach aber wieder einmal große defensive Schwächen. In dieser Form muss der FC Bayern fast hoffen, dass sich ein Verein findet, der 50 Millionen für Davies bietet. Note 4,5

Leon Goretzka: Eigentlich hätte die körperlich geführte zweite Halbzeit eine nach dem Geschmack von Goretzka sein können. Wurde sie aber nicht - in puncto Kratzen und Beißen scheinen die Heidenheimer deutlich weiter vorne zu sein. Ein guter Goretzka wäre in der umkämpften Phase des Spiels ein Rettungsanker des FC Bayern sein können. Stattdessen kamen kaum Impulse von dem Spieler, der sich einst als Führungsspieler sah. Sah sich die letzten Minuten von der Bank an. Note 5,5

Konrad Laimer: Betont immer wieder, wie egal es ihm ist, ob er in der Mitte oder rechts hinten spielt. Tuchel ist das sichtlich nicht egal, er beorderte den Österreicher wieder in die Zentrale. Sicherte in der ersten Hälfte gegen die seltenen Gegenangriffe der Heidenheimer ab, verlor aber wie alle Bayern-Profis in der hektischen zweiten Halbzeit zeitweise völlig den Faden und ließ einen Angriff nach dem nächsten durchlaufen. Im Mittelfeld klafften riesige Löcher, die eigentlich von einem defensiven Mittelfelfdspieler gestopft werden sollten. Note 5

Jamal Musiala: Wie immer: Ließ teilweise die Genauigkeit vermissen und sich von der bissigen Heidenheimer Defensivabteilung den Schneid abkaufen. Selbst im kontrollierten ersten Durchgang war es nicht das Spiel der Nummer 42. Tauchte dann im zweiten Durchgang völlig ab und musste nach 76 Minuten Platz machen für Eric Maxim Choupo-Moting. Note 5

Thomas Müller: Je nach Zählweise war das Spiel gegen Heidenheim der 700. Pflichtspieleinsatz für den Bayern- Routinier. Kamüber die zuletzt für ihn ungewohnte rechte Seite, verpasste eine Gnabry-Flanke nur knapp (10.), war danach an der bis dato größten Chance des Spiels beteiligt, brachte den Ball aber nach einem Gestochere nicht an Heidenheim-Keeper Müller vorbei (27.). Im zweiten Durchgang bemüht, mehr nicht. Ging nach 83 Minuten. Note 4,5

Serge Gnabry traf - und baute danach ab und wurde ausgewechselt

Serge Gnabry: Das letzte Mal, dass Serge Gnabry in dieser Saison in der Startelf stand, war Harry Kanes unglaubliche Serie geht weiter: Der Lewandowski-Rekord wackelt Kehrte nach drei Kurzeinsätzen nun wieder auf die rechte Seite zurück. Hatte sich sichtlich etwas vorgenommen und feierte einen Assist gefeiert, als er Kane vor dessen Treffer bediente. Durfte dann vor der Pause noch jubeln, als er eine Flanke von Davies schulbuchmäßig einnickte (45.). Für den Nationalspieler war es der dritte Treffer in den vergangenen vier Bundesligaspielen. Baute aber speziell in der zweiten Halbzeit immer mehr ab und machte nach 67 Minuten Platz für Tel. Note 4

Harry Kane: Ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen, um die Angriffe der Bayern mitanzuschieben - und fehlte dann mitunter in der Sturmzentrale. In Minute 38 stand er aber goldrichtig, als er von Gnabry per Lupfer in den Lauf bedient wurde und zur Führung einschob. Fast schon unglaublich für seine Verhältnisse, wie er die Riesenchance zum 3:2 nach 56 Minuten völlig freistehend kläglich vergab. Note 4

Mathys Tel (67. für Gnabry) Ist der Top-Joker der Saison und hatte sofort nach seiner Einwechslung die Chance zum 3:2, konnte die Vorlage von Goretzka aber nicht verwerten und scheiterte an Müller.

Eric Maxim Choupo-Moting: Kam für den enttäuschenden Musiala und bildete mit Kane eine Doppelspitze. Spielte einen guten Steckpass auf Kane, der wurde zu diesem Zeitpunkt aber schon längst doppelt und dreifach gedeckt.

Bryan Zaragoza (83. für Müller) Undankbare Aufgabe für den Spanier, der beim Stand von 2:3 kam. Konnte keine Impulse setzen.

Raphael Guerreiro (83. für Goretzka) Orientierte sich nach seiner Hereinnahme nach vorne, um seine spielerische Qualität einzubringen. Viel gelang in dieser Richtung nicht mehr.

Es werden nur Spieler mit mindestens 30 Minuten Spielzeit benotet.



 
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