Manchmal ist es nur schwer zu erklären. Da hatte der FC Augsburg vor der Winterpause allergrößte Schwierigkeiten, Heimspiele zu gewinnen, nur um nun im neuen Jahr gleich dreimal in der eigenen Arena erfolgreich zu sein. Auswärts dagegen klappte es im Herbst deutlich besser, während der Januar und Februar eher enttäuschende Ergebnisse auf fremden Plätzen brachten. Von einer auswärts starken Mannschaft zur Heimmacht also. Wie aber kam dieser Wandel zustande?
Kopfsache sei es, die Antwort von Rafal Gikiewicz klingt recht einfach. Aber ist es wirklich so simpel? Einfach daran glauben, und schon funktioniert es auch in fremden Stadien? "Wir müssen auch auswärts so hoch und mutig angreifen und nicht mit Angst", präzisierte der Augsburger Torwart nach dem 1:0-Sieg am Freitag gegen 1899 Hoffenheim. Er stand da noch unter dem Eindruck einer stabilen Defensive. Genauso müsste auch am Samstag (15.30 Uhr, Sky) bei Hertha BSC das Abwehrverhalten aussehen. "Wir müssen die Null halten, vorne schießen wir Minimum ein Tor", meinte Gikiewicz.
Vier Gegentore schlagen auf das Selbstvertrauen des FCA
Die Null zu halten, also ohne Gegentreffer zu bleiben, gelang dem FCA gegen Mönchengladbach, Leverkusen und Hoffenheim. In drei Heimspielen also. Auswärts kassierten sie dagegen in Dortmund vier Tore, in Freiburg und Mainz jeweils drei. "Bei drei oder vier Gegentoren kann man als Torwart oder Abwehr kein gutes Gefühl haben", sagte Gikiewicz. Das Selbstvertrauen sinke, gerade bei einer recht jungen Mannschaft wie der der Augsburger.
Attraktiv sei das Spiel in Dortmund gewesen, aber eben nicht erfolgreich. "Da spielen wir lieber wie gegen Hoffenheim", sagte der Torwart. Kompakt also und mit der Devise, nur wenige Chancen zuzulassen. Mit den Leistungen war Enrico Maaßen mit der Ausnahme Mainz auch auswärts zufrieden. Freiburg und Dortmund seien Topspiele gewesen, in denen nur wenig zum Sieg gefehlt habe. Berlin werde nun eine besondere Herausforderung. Eine, die die Augsburger mit Selbstvertrauen angehen können. "Wir haben jetzt ein gutes Gefühl. Es ist nicht einfach, uns zu schlagen. Die breite Brust werden wir auch in Berlin zeigen", ist der Trainer überzeugt.
Gikiewicz ist mit der Zwischenbilanz des FC Augsburg zufrieden
Für seinen Torwart wird es ein besonderes Spiel. Zwei Jahre hat Gikiewicz für Herthas Stadtrivalen Union gespielt. "Wir müssen einfach heiß auf das Spiel sein und genauso auftreten wie zu Hause", forderte der Pole. Mit der Auswärtsbilanz ist er in diesem Jahr sehr unzufrieden. "Wir müssen auch auswärts mal Punkte mit nach Hause nehmen", forderte der Torwart. Um das Saisonziel Klassenerhalt möglichst schnell zu erreichen.
Zu Beginn des Jahres hatte er davon gesprochen, neun bis zehn Zähler bis Ende Februar holen zu wollen. Neun sind es bereits, zwölf könnten es bis Monatsende und durch einen Sieg in Berlin werden. Es wäre eine zufriedenstellende Zwischenbilanz – mehr aber nicht. Gikiewicz rechnete vor, dass Stand jetzt zwölf oder 13 Punkte zum Klassenerhalt fehlen würden. Es braucht also weiter Siege. Und die nicht nur zu Hause. Bei diesem Vorhaben wird Elvis Rexhbecaj vorerst fehlen. Nach Informationen unserer Redaktion hat sich der Mittelfeldspieler einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und wird drei bis vier Wochen pausieren müssen. Dagegen ist Niklas Dorsch zurück im Training. Er hatte wegen Fiebers Antibiotika nehmen müssen und die Partie gegen Hoffenheim verpasst.