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Augsburg
Wer auf Jeffrey Gouweleeuw als Kapitän folgen wird
Reihenweise hat sich der FC Augsburg von Spielern jenseits der 30 Jahre getrennt. Daraus ergibt sich eine komplett neue Hierarchie innerhalb des Teams.
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Foto: Ulrich Wagner | Jeffrey Gouweleeuw befindet sich in einer ungewohnten Rolle. In die kommende Saison geht er nicht mehr als Kapitän des FC Augsburg.
Johannes Graf
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:54 Uhr

Unwirtlich ist das Wetter an diesem Mittwochvormittag. Um sich gegen die Wassertropfen zu schützen, verkriechen sich die rund 20 Fans an der Absperrung unter Schirme. Marinko Jurendic, der Sportdirektor, hat wohl den Regenschauer abgewartet, trifft erst nach dem Aufwärmen am Trainingsplatz ein, stellt sich an den Rand des Platzes. Gewinnt dort Eindrücke von der Mannschaft des FC Augsburg, die sich nach dem Ende der Vorbereitung auf das erste Pflichtspiel einstimmt. Gegner ist in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals die SpVgg Unterhaching (Sonntag, 15.30 Uhr). Nicht nur über das Weiterkommen im ersten Wettbewerb wird in dieser Woche entschieden werden, sondern zugleich über Konstellationen innerhalb der Mannschaft. 

Trainer Enrico Maaßen ist bislang Antworten schuldig geblieben. Etwa jene, wer künftig das Tor der Augsburger als Stammkraft hüten wird. Die Fakten lassen eigentlich nur den Schluss zu, dass künftig Finn Dahmen zwischen den Pfosten stehen wird. Ihn wollten die Verantwortlichen bereits vor einem Jahr verpflichten, Mainz 05 verhinderte dies aber. Zugleich hat Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter mitgeteilt, dass der 2024 auslaufende Vertrag von Tomas Koubek nicht verlängert werden wird. Sollte sich ein Abnehmer finden, würde der FCA dem aktuellen Ersatztorhüter wohl keine Steine in den Weg legen. Der Tscheche soll zu den Bestverdienern des Teams gehören. Geht Koubek, benötigt der FCA einen Ersatzmann. Bleibt Koubek, hat der FCA einen Ersatzmann.

Einige Spieler des FC Augsburg im Standby-Modus

Der Stammtorhüter wird ein anderer sein. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wer wo spielen wird. Einige Startelfpositionen scheinen sicher vergeben, andere nicht. Der Kader ist längst nicht in einem fertigen Zustand, dies hat Jurendic jüngst bei seiner offiziellen Vorstellung bestätigt. Bis zum 1. September können Spieler gehen oder kommen. Am Mittwoch zeigt sich dies darin, dass etwa ein Jozo Stanic oder Noah Sarenren Bazee in einigen Spielformen keine Berücksichtigung finden. Stattdessen absolvieren die Profis im Standby-Modus Läufe mit einem Athletiktrainer. Stanic und Sarenren Bazee sollen den FCA noch verlassen, sind aber nicht die Einzigen. Mergim Berisha, Iago und Felix Uduokhaiüben vollumfänglich mit ihren Kollegen, doch auch sie warten auf das passende Angebot. Es wären weitere Abgänge etablierter Stammkräfte, nachdem der Bundesligist einen personellen Schnitt gemacht und den Verjüngungsprozess vorangetrieben hat.

Jeffrey Gouweleeuw ließ sich am Fuß operieren und erholt sich derzeit von der Verletzung. Doch selbst in fittem Zustand hat der 32-jährige Niederländer keine Zukunft mehr in Augsburg. Sein 2024 auslaufender Vertrag wird nicht verlängert, als Kapitän ist er abgesetzt. Wie aus Mannschaftskreisen zu hören ist, soll er sich nur widerwillig in diese für ihn ungewohnte Rolle fügen. Bislang galt er als unangefochtene Führungs- und Stammkraft. Zuvor waren mit Daniel Caligiuri, André Hahn, Rafal Gikiewicz, Julian Baumgartlinger und Tobias Strobl weitere Ü30-Spieler verabschiedet worden. Bewusste Beschlüsse, wie Reuter vor Wochen erklärte: "Wenn etwas Neues entstehen soll, muss man den Spielern, mit denen man in die Zukunft gehen will, den nötigen Raum und die Perspektive für die Entwicklung geben."

Im Rahmen der stetigen Veränderungen ergibt sich eine komplett überarbeitete Hierarchie innerhalb der Gruppe. Der Spielerrat setzte sich in der vergangenen Saison aus Gouweleeuw (Spielführer), Caligiuri (Stellvertreter), Hahn, Uduokhai und Niklas Dorsch zusammen. Die Kapitäne hatte Maaßen bestimmt, die übrigen Mitglieder im internen Gremium wählten die Spieler selbst. In den Testspielen trugen Dorsch, Uduokhai oder Ermedin Demirovic die Kapitänsbinde. Wobei in Uduokhais Fall unwahrscheinlich bleibt, dass er in der kommenden Bundesligasaison noch in Augsburg spielt. Bislang läuft es darauf hinaus, dass Dorsch künftig als Kapitän vorangeht, attestiert von Demirovic. "Ich bin bereit dafür", betonte Dorsch im Trainingslager in Schladming

Zugleich gelten Dorsch und Demirovic als sichere Kandidaten für den Mannschaftsrat. Dort einen Platz finden dürfte auch Sven Michel, 33, der neben Gouweleeuw und Koubek, 30, derzeit einer der wenigen Routiniers im Kader ist. Die weitere Besetzung scheint offen. Wobei Maaßen sich bislang nicht einmal entlocken ließ, ob er den Mannschaftsrat wählen lässt oder selbst auffüllt. Bis zum Ende der Woche wird der Trainer für Klarheit sorgen.

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