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Augsburg
Standards sind noch immer keine FCA-Spezialität
Wieder kassiert der FC Augsburg ein Gegentor nach einem hohen Ball von der Seite. Dabei steht Standardtraining häufig auf dem Programm. Vielleicht zu oft?
Marco Scheinhof
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:06 Uhr

Lars Knudsen ist unermüdlich. Er lässt im Training immer wieder Freistöße üben, Eckbälle, aber auch das Verhalten der eigenen Mannschaft bei Standardsituationen des Gegners. Knudsen ist erst seit wenigen Wochen im Trainerteam des FC Augsburg dabei, sein Spezialgebiet sind ruhende Bälle. Also jene Szenen, die unter dem Gesamtbegriff Standardsituationen zusammengefasst sind.

Standards spielen im Fußball eine immer bedeutendere Rolle. Auch beim FCA hatte man die Erkenntnis gewonnen, dass eine Verbesserung in diesem Bereich nötig ist. Sportdirektor Marinko Jurendic sprach nach der Einstellung von Knudsen davon, "dass wir uns rund um diesen wichtigen Bereich noch weiter in den Details vertiefen müssen." Knudsen macht das mit großem Engagement – allerdings noch ohne durchschlagenden Erfolg.

Am Samstag kassierten die Augsburger bei der 0:1-Niederlage in Mainz ein Gegentor nach einem Freistoß von der Seite. Weil Torwart Finn Dahmen patzte, aber auch seine Vorderleute nicht in der Lage waren, Sepp van den Berg zu stören. Es begann schon mit einer zweifelhaften Aktion von Kevin Mbabu auf der rechten Abwehrseite, aus der der Freistoß entstanden war. In der Mitte fehlten Zuteilung und Durchsetzungswillen.

Bei Freistößen versucht sich der FC Augsburg an neuen Varianten

Dahmen kam zu spät aus dem Tor, zudem war ihm nicht der bedingungslose Wille anzumerken, den Ball unbedingt klären zu wollen. "Im Fünf-Meter-Raum muss er anders herausgehen", sagte Trainer Jess Thorup. Immer wieder kassieren die Augsburger Gegentore nach hohen Bällen. Oder es kommt zumindest zu gefährlichen Aktionen. Bei eigenen Eckbällen oder Freistößen dagegen kaum zuletzt nichts Zählbares heraus. Trotz aller Bemühungen von Knudsen.

In Mainz war zumeist Arne Engels gefragt, wenn es um ruhende Bälle ging. Bis zu seiner Auswechslung schlug der Belgier die Eckbälle. Bei Freistößen versuchten sich die Augsburger an neuen Varianten, aber auch ohne Erfolg. In Hälfte eins kam es zu einem Missverständnis zwischen Elvis Rexhbecaj und Ruben Vargas, der den flach gespielten Ball nicht mehr vor der Außenlinie erreichte. "Wir trainieren viele Standards, hoffentlich wird es bald besser", sagte Thorup am Samstag.

Bereits vor der Partie hatte der FCA-Trainer am Donnerstag über die Bemühungen seines Trainerteams gesprochen. "Ich hoffe, dass wir bald beginnen, auch Tore aus Standards zu erzielen", sagte der Däne, dessen Vertrauen in seinen Landsmann Knudsen groß ist. "Wir trainieren es fast jeden Tag, mit einzelnen Spielern, aber auch mit der Mannschaft", erklärte Thorup. Vielleicht sogar zu viel?

FC Augsburg: Ein kleiner Lerneffekt ist bei den Standards erkennbar

Ermedin Demirovic zumindest äußerte sich nach der Niederlage in Mainz in diese Richtung. "Wir haben zuletzt viel über Standards gesprochen. Es ist schon viel, wenn wir jeden Tag darüber reden", sagte der Kapitän. Und: "Vielleicht ist es dadurch so sehr in den Köpfen drin, dass wir in solchen Situationen verkrampfen, weil wir unbedingt ein Gegentor verhindern wollen." Demirovic sagte aber auch: "Wir verteidigen viele Bälle besser als vorher." Ein Lerneffekt also sei erkennbar. 

Thorup aber ist noch längst nicht zufrieden. "Meine Hoffnung ist, dass wir in den nächsten Wochen offensiv und defensiv in diesem Bereich stabiler und besser werden", sagte der FCA-Trainer. Er weiß, welche Bedeutung Standardsituationen haben. Am Samstag verloren die Augsburger wegen einer. Aber auch, weil sie an diesem Tag das deutlich schwächere Team waren.

 
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