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FC Augsburg
Wie es zur Ultra-Schlägerei in Mainz kam
Schon seit langem sind die Fan-Szenen des FC Augsburg und des FSV Mainz 05 verfeindet. Am Samstagvormittag trafen einige von ihnen aufeinander.
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Foto: Arne Dedert, dpa | Die Mainzer Polizei hatte am Samstagvormittag mit einer Massenschlägerei zwischen Augsburger und Mainzer Ultras zu tun. (Symbolbild)
Robert Götz, Marco Scheinhof
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:06 Uhr

Vom Spiel „ihres“ FCA beim FSV Mainz haben rund 30 Augsburger Ultras nichts mitbekommen. Grund war eine Massenschlägerei, die für viel Aufregung am Samstagmittag sorgte. Auf einem rund 40-sekündigen Video-Schnipsel, das auf den gängigen Fan-Foren zu finden ist, sieht man, wie die Augsburger Ultras bei einer Auseinandersetzung im Mainzer Stadtteil Neustadt ihre Mainzer Widersacher in die Flucht schlagen.

Mindestens 80 Ultras, die Polizei spricht von 100, beider Fanlager waren wohl beteiligt. Die Augsburger sollen 50:30 in der Überzahl gewesen sein. Die Auseinandersetzung soll nur wenige Minuten gedauert haben. 

Augsburger Beteiligte wurden nach der Feststellung der Personalien mit dem Zug Richtung Bayern transportiert

Nach Polizeiangaben hatte es gegen 11.35 Uhr einen Notruf gegeben, dass es rund 800 Meter entfernt vom Mainzer Hauptbahnhof eine Massenschlägerei gebe. Ein Großaufgebot der Polizei brachte die Lage dort dann unter Kontrolle. 

Nach Angaben der Polizei wurden 28 Augsburger und acht Mainzer vorübergehend festgehalten, um die Identität festzustellen. Die Augsburger wurden zum Bahnhof gebracht und dann in Begleitung der Bundespolizei mit dem nächstmöglichen Zug Richtung Bayern transportiert. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs. Bei einer Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. 

FCA-Ultras hielten sich in einer Kneipe im Mainzer Stadtviertel Neustadt auf

Nach Informationen unserer Redaktion hatte sich am Samstagvormittag eine Gruppe FCA-Ultras, die früh aus Augsburg angereist waren, in einer Kneipe in der Mainzer Neustadt aufgehalten, um von dort aus später zum Stadion, das weit außerhalb liegt, zu gelangen. 

Vor der Kneipe kam es dann zu der Auseinandersetzung. Ob sie geplant war oder die Augsburger zufällig von den Mainzern „entdeckt“ wurden, ist unklar. Klar ist, dass man das Treffen der FCA-Ultras durchaus als Provokation werten kann, und wohl auch eine Schlägerei in Kauf genommen wurde, wenn nicht sogar beabsichtigt war. 

2007 klauten Mainzer der FCA-Ultra-Gruppe Rude Boys die Zaunfahne

Die Augsburger und die Mainzer Ultra-Szene gelten seit Langem als verfeindet. 2007 hatten Mainzer einigen Mitgliedern der FCA-Ultra-Gruppe Rude Boys nach einem Zweitliga-Spiel in Mainz aufgelauert, sie zusammengeschlagen und die Zaunfahne entwendet. Eine Demütigung. Die Rude Boys lösten sich auch aufgrund dieses Vorfalles auf und man formierte sich in der Legio Augusta neu. 2009 präsentierten die Mainzer Ultras die Zaunfahne während der Halbzeit des Zweitliga-Spieles im Mainzer Stadion am Bruchweg. Im März 2014 wurden FCA-Fans vor einer Bundesliga-Partie in Mainz von der Polizei eingekesselt, einige Augsburger wurden dabei verletzt. Im Oktober 2014 zogen dann rund 200 FCA-Fans bei einer angemeldeten Demonstration durch Mainz. Es blieb friedlich. Das kann man vom Samstag nicht behaupten. 

 
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