Arne Maier ist zufrieden. Er lacht viel, seine Laune ist gut. Gerade kommt er aus dem Kraftraum in der WWK-Arena, er trägt noch sein schwarzes Trainingsshirt. Der 24-Jährige hat in diesem Kalenderjahr seine Startelfquote deutlich verbessert. Fünf Partien, fünfmal bei Anpfiff auf dem Platz. In der ersten Saisonhälfte war das noch anders. Da hatte Maier den Spielbeginn häufiger mal von der Ersatzbank aus erleben müssen. Gerade in der kurzen Hochphase des FC Augsburg, als die Siege gegen Bremen, Bayern München und Schalke 04 gelangen.
Seit Jahresbeginn aber ist Maier gesetzt. Auf einer Position, die neu für ihn ist und mit der er selbst nicht unbedingt gerechnet hatte: auf der rechten offensiven Seite. Maier hatte bis dahin meist im Zentrum gespielt, dort fühlt er sich am wohlsten. Die Umstellung war entsprechend groß, wie er bereits nach der ersten Partie des Jahres in Dortmund zugegeben hatte. Maier muss nun deutlich mehr defensiv arbeiten.
FCA-Trainer Maaßen setzt auf Maier auf der rechten Offensivseite
Offenbar erledigt er diese Aufgabe zur Zufriedenheit des Trainers. Zumindest ließ ihn Enrico Maaßen auch in den folgenden Partien auf dieser Position agieren. "Ich fühle mich gut und freue mich, wenn ich spielen und der Mannschaft helfen kann", sagte Maier.
Beim 1:3 in Mainz war er nach gut einer Stunde ausgewechselt worden. Am vergangenen Samstag hatte der FCA seine schlechteste Leistung in diesem Jahr gezeigt. Leichte Fehler, in den Zweikämpfen nicht konsequent genug – die Folge war eine verdiente Niederlage. Auch weil nach dem ersten Gegentor die Ordnung weg und stattdessen Unruhe drin war. "Das darf nicht passieren. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht und nicht die Leistung auf den Platz bekommen wie in den Spielen zuvor", sagte Maier, der von der grundsätzlichen Entwicklung überzeugt ist. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben uns auch spielerisch weiterentwickelt, wir sind mittlerweile viel ruhiger am Ball und lassen ihn besser in unseren Reihen laufen", meinte er. Und: "Ein schlechtes Spiel macht die Euphorie bei uns im Team nicht kaputt."
Zumal am Freitag die Chance zur Wiedergutmachung besteht. In diesem Kalenderjahr ist der FCA bei Heimspielen noch ohne Gegentor. "Gemeinsam mit unseren Fans haben wir diese Saison definitiv eine Heimstärke entwickelt und treten hier entsprechend selbstbewusst auf“, meinte Maier. Das Ziel sei, die heimische Arena wieder zu einer Festung zu machen. Bislang gelang das. 1:0 gegen Mönchengladbach, 1:0 gegen Leverkusen – der Anfang ist gemacht. Vor allem aber sorgten die zwei Siege auch für eine kleine Beruhigung in der Tabelle.
Nun aber folgen die Partien gegen Gegner aus dem direkten Tabellenumfeld. "Jetzt wäre es gut, zu punkten", meinte denn auch Maier. Die Mannschaft habe gezeigt, dass sie Teams aus höheren Tabellenregionen schlagen kann. Gegen Mannschaften auf Augenhöhe aber fällt es offenbar schwerer. "Das müssen wir uns ankreiden. Das wollen wir aber am Freitag ändern", sagte Maier.
Der FC Augsburg will einen Hoffenheimer Aufschwung verhindern
Hoffenheim steckt mitten im Kampf gegen den Abstieg. Die Kraichgauer brauchen dringend Punkte. Den Trainer haben sie schon gewechselt, nun soll unter Pellegrino Matarazzo der Aufschwung folgen. Der FCA will das verhindern. "Wir wollen wieder ein Feuerwerk abbrennen und den Fans ein schönes Wochenende bereiten", meinte Maier. Die vergangenen Freitagspartien hat der FCA meist erfolgreich gestaltet. Das soll so bleiben. Aus dem Hinspiel haben die Augsburger noch eine Rechnung offen, die Partie ging 0:1 verloren. Maier ist zuversichtlich: "Wir brauchen uns nicht verstecken und werden mit breiter Brust auftreten."
Der Kaderumbau durch die Verpflichtungen etlicher junger Akteure im Winter gefiel ihm. Er sagte aber auch: "Wir haben routinierte Spieler wie Julian Baumgartlingeroder Daniel Caligiuri, ohne die es nicht funktioniert. Auch ich will viel Verantwortung übernehmen und junge Spieler an die Hand nehmen. Man braucht im Team immer zwei, drei Säulen, um die Jungen richtig zu fördern." Er kenne das aus der Zeit, als er bei Hertha BSC Profi wurde. Da schaute er als Nachwuchsspieler auf gestandene Akteure wie Fabian Lustenberger, Per Ciljan Skjelbred oder Vedad Ibisevic. Nun möchte er selbst eine solche Säule im FCA-Team sein.
Seit 2007 spielte Maier für die Hertha, zunächst im Nachwuchs, später bei den Profis. In der Saison 2020/21 war er nach Bielefeld ausgeliehen, ein Jahr später ging es weiter nach Augsburg. Zunächst ebenfalls auf Leihbasis, ehe ihn die Augsburger im vergangenen Sommer fest verpflichteten und einen Vertrag bis Ende Juni 2025 gaben. Die Partie bei Maiers alter Liebe findet in gut einer Woche statt, im Berliner Olympiastadion. "Für mich ist das noch immer ein ganz besonderes Spiel", meinte Maier. Noch immer hat er viele Kontakte in die Hauptstadt. Zunächst aber liegt sein Fokus auf Freitag, auf der Partie gegen Hoffenheim. Im Idealfall wird er wieder seine Startelfquote verbessern.