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Augsburg
Freibier für den FCA vom FC Bayern? Nein, danke!
Der FC Bayern will den FC Augsburg mit einer Bierladung zu einem Sieg gegen Dortmund motivieren. Warum das der falsche Ansatz ist und was stattdessen angebracht wäre.
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Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild) | Bayern-Präsident Herbert Hainer will den FCA mit Bier motivieren - das geht aber deutlich besser.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:59 Uhr

Welch ein Glück, dass Fußballprofis nicht dem Beamtengesetz unterliegen. Denn wer seine Kraft dem Wohl des Landes versprochen hat, der darf Geschenke nur dann annehmen, wenn deren Gegenwert die Marke von zehn Euro nicht übersteigt. Blumensträuße gehen allgemein klar, Rabatte für den Baumarkt aber – schwierig. Insofern wäre das, was gerade in der Bundesliga an Verlockungen aller Art geboten wird, der Albtraum jeder ehrlichen Beamtenstube. 

Nicht nur die eigene Mannschaft soll hoch motiviert in die Spiele gehen, auch die Konkurrenz der Konkurrenz soll mit Schaum vor dem Mund und der Aussicht auf eine dicke Belohnung im Kopf ins Spiel gehen. Ein prominentes Beispiel des Gegnerdopings lieferte zuletzt der Bürgermeister von Dortmund, der den Schalkern einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt anbot, falls sie bei den Bayern gewinnen.

Den Eintrag haben die Knappen bekanntlich ganz knapp verfehlt, als sie sich mit einem hauchdünnen 0:6 in München geschlagen geben mussten. Aber was Dortmund kann, können wir schon lange – dachte sich Bayern-Präsident Herbert Hainer und versprach dem FC Augsburg eine Ladung Bier vom hauseigenen Getränkelieferanten, falls der FCA wiederum am Sonntag den BVB schlägt. Denn, so Hainer weiter: "Es ist immer schön, zu Hause Meister zu werden."

Bier für Sieg gegen Dortmund: Bayern-Präsident Hainer hat doppelt was durcheinandergebracht

Hainer hat da gleich doppelt was durcheinandergebracht: Erstens tritt der FCA erst 23 Stunden nach dem FCB zu seiner Partie an, weswegen die Münchner am Samstag sicher noch keine Gewissheit haben und bestenfalls den Sieg über Leipzig feiern können. Andererseits hat Augsburg wie jeder Verein bereits seine eigene Biermarke, die zudem mit der der Bayern seit einigen Jahren einen Rechtsstreit ausficht; das Bier der Konkurrenz ist in Augsburg deswegen nicht nur aus rein geschmacklicher Hinsicht so beliebt wie der Ausbruch von Fußpilz im Schwimmbad. Weil man Freibier aber notfalls immer an den Mann bringt, wird Hainer notfalls schon einen Abnehmer finden.

Aber, um das klarzustellen: Heißt ja nicht, dass man in Augsburg generell etwas gegen Geschenke aus der Landeshauptstadt hätte. Spricht wohl nicht gegen eine Leihe eines Supertalents, das in München sonst auf der Bank versauert. Oder wie wäre es mit einer völlig überhöhten Ablösezahlung für einen Augsburger Ersatzspieler, der aber in der zweiten Mannschaft der Münchner dann wertvolle Dienste leisten könnte? Die Möglichkeiten sind unendlich, wir sind ja – es sei in diesem Zusammenhang verziehen – nicht in der Beamtenstube! Herr Hainer, übernehmen Sie! Und lassen Sie den Bierzug um Himmels willen in München stehen.

 
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