Die Gegenwart heißt für Ricardo Pepi derzeit: Vorbereitung mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft auf das Concaf-Nations-League-Halbfinale am 15. Juni in Washington D.C. gegen Mexiko. Doch seine sportliche Zukunft wird derzeit in Augsburg und in den Niederlanden entschieden. Denn nach verschiedenen Medienberichten, die sich mit den Recherchen unserer Redaktion decken, steht der 20-jährige Stürmer vor einem festen Wechsel vom FC Augsburg in die niederländische Eredivisie. Der FC Augsburg steht in den finalen Verhandlungen mit den beiden niederländischen Topklubs PSV Eindhoven und Feyenoord Rotterdam. Der Transfer könnte relativ schnell über die Bühne gehen.
Neben PSV Eindhoven ist auch Feyenoord Rotterdam interessiert
Eindhoven hatte als Erstes seinen Hut in den Ring geworfen, Feyenoord soll am Mittwoch nachgezogen haben. Beide Klubs sollen bereit sein, eine Basis-Ablöse von rund elf Millionen Euro zu bezahlen. Dazu kommt noch eine Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf. Beide Klubs gelten auch als finanziell gut ausgestattet: Eindhoven hatte alleine vor der Saison 2022/23 einen Transferüberschuss von rund 80 Millionen Euro erwirtschaftet. Der neue Meister Feyenoord rechnet mit einem Geldregen aus der Champions-League-Teilnahme.
Ricardo Pepi kommt im Januar 2022 vom FC Dallas
Rückblick: Der FC Augsburg steht im Januar 2022 im Fokus der Fußball-Welt. Der abstiegsbedrohte Bundesligist holt Pepi, eine der größten Sturmhoffnungen der USA, für 16 Millionen Euro vom MLS-Klub FC Dallas in die Bundesliga. Der damals 19-Jährige soll die Sturmprobleme des Teams von Trainer Markus Weinzierl lösen.
Der FC Augsburg und Pepi passen nicht zusammen
Doch der Druck auf den US-Boy mit mexikanischen Wurzeln ist zu groß. Nach einem enttäuschenden Halbjahr ohne Tor für beide Parteien und auch ohne eine kurzfristige Perspektive unter dem neuen FCA-Trainer Enrico Maaßen wird Pepi im Sommer kurz vor Transferschluss für rund 500.000 Euro an den FC Groningen ausgeliehen. Dort blühte der Mittelstürmer auf, kehrte in die US-Nationalmannschaft zurück. Dort hatte er seinen Platz während seiner FCA-Zeit verloren und so auch die WM verpasst. Der Spielstil in der Eredivisie kommt dem schnellen Umschaltstürmer mit dem guten Abschlussverhalten entgegen.
Hier zeigte er die Leistung, die sich der FCA in seinem halben Jahr Bundesliga vergeblich erhofft hatte. Dennoch konnte er auch mit seinen zwölf Toren den Abstieg Groningens nicht verhindern. Doch Pepi, der in der Zwischenzeit mehrmals deutlich gemacht hatte, dass er trotz Vertrags bis 2026 nicht mehr zum FCA zurückkommen will (er fühlte sich 2022 vom Verein im Stich gelassen), weckte das Interesse von PSV und Feyenoord.
Elf Millionen Euro als Basis-Ablöse für Ricardo Pepi
Jetzt könnte sich aus dem vermeintlich finanziellen Flop doch noch eine Erfolgsgeschichte für den FCA entwickeln. Denn derzeit steht Pepi beim FCA nach Abschreibungen noch mit elf Millionen Euro auf der Negativseite der Bilanz. Das ist die Basis-Ablöse. Sollte Pepi performen und irgendwann weiterverkauft werden, will sich der FCA auf jeden Fall eine so hohe Beteiligung festschreiben lassen, dass die gesamte Transfersumme auf 16 Millionen Euro ansteigt, im optimalen Fall sogar darüber. Der Deal soll nach Informationen unserer Redaktion eine komplizierte Struktur haben.
FCA verkaufte auch Philipp Max 2020 mit Gewinn an den PSV Eindhoven
Allerdings hat der FCA schon gute Erfahrungen mit einem Transfer zum PSV Eindhoven gemacht. Im September 2020 hatte der FCA Linksverteidiger Philipp Max (jetzt Eintracht Frankfurt) für ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro nach Eindhoven transferiert. Max ist derzeit in Augsburg, seine Frau stammt von hier.
2015 hatte der FCA rund vier Millionen Euro für Max an den KSCüberwiesen. Jetzt könnte sich auch beim Pepi-Deal noch alles zum Guten wenden. Egal, ob PSV oder Feyenoord den Zuschlag erhält.