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FC Augsburg
FCA-Neuzugang Sven Michel: "Richtig guter Charakter im Team"
Mit 29 spielte er erstmals in der Bundesliga. Jetzt spricht der Neuzugang über seine Entscheidung für den FCA, seine Ziele und seine privaten Hobbys.
Robert Götz
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:04 Uhr

Sein erstes Bundesliga-Spiel absolvierte FCA-Neuzugang Sven Michel erst mit 29 für den SC Paderborn. Mit 33 hätte der Stürmer mit Union Berlin in der Champions League spielen können. Trotzdem wechselte er zum FC Augsburg. Frau Rebecca, Tochter Lena (18 Monate) und der belgische Schäferhund Rico (11 Jahre) werden so schnell wie möglich umziehen. In einer Medienrunde sprach der gebürtige Freudenberger (bei Siegen in Nordrhein-Westfalen ) über …

… seine Entscheidung Union Berlin zu verlassen

Klar, hätte mich die Champions League gereizt. Die Frage ist aber, wie viel Champions League hätte ich gespielt? Natürlich habe ich mit Union gesprochen. Der Tenor war: Wir können dir nicht mehr Einsatzzeit versprechen, aber du wirst trotzdem bei uns eine Rolle spielen. Dann habe ich gesagt, das ist alles schön und gut, aber ich möchte einfach mehr Fußball spielen. Der Reiz, regelmäßig zu spielen, ist bei mir einfach größer. Und das konnte mir Union nicht bieten.

… seine Entscheidung für den FCA

Es war das Gesamtpaket: Trainer, Mannschaft, Umgebung. Meine Familie und ich sind sehr naturverbunden und da sind wir in Augsburg sehr gut aufgehoben. Augsburg ist wunderschön. Und auch die sportlichen Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich überzeugt vom ganzen Projekt Augsburg. 

… seine Rolle beim FCA

Ich glaube, dass ich mich in den vier Positionen im Sturm einreihen kann. Dass ich mit meinen tiefen Laufwegen gut Löcher reißen kann. Dass ich aber auch genauso gut als Zielspieler fungieren kann. Dass ich trotz meiner Körpergröße (Anm. d. Red.: 1,77 Meter) recht kopfballstark bin und die Bälle gut festmachen kann. Ich habe Allrounderfähigkeiten. Ich glaube auch, dass ich als erfahrener Spieler geholt wurde, und ich will diese Rolle auch gerne ausfüllen und mit meiner Erfahrung Verantwortung übernehmen.

… sein Bundesliga-Debüt mit erst 29 Jahren beim SC Paderborn

Ich habe einen anderen Weg genommen wie viele meiner Kollegen. Ich bin nicht durch die Fußballschulen gegangen. Ich konnte meine Kindheit genießen, habe viel mit Freunden gemacht. Bei mir ging es nie zwangsläufig immer nur um Fußball. Ich bin da mehr reingerutscht. Ich habe damals beim SuS Niederschelden gespielt, ein relativ kleiner Verein, der mir trotzdem noch sehr am Herzen liegt, und mit den Jungs habe ich noch sehr viel zu tun, die komme ich auch regelmäßig besuchen. Über die Sportfreunde Siegen und Borussia Mönchengladbach II ging es dann zu Energie Cottbus für zweieinhalb Jahre, dann folgten fünfeinhalb Jahre beim SC Paderborn, dann eineinhalb Jahre Union Berlin und jetzt Augsburg.

… den Fußballtraum mit dem SC Paderborn. Michel marschierte mit Paderborn direkt von der 3. Liga in die Bundesliga. Allerdings stieg Paderborn nach der Saison 19/20 auch direkt wieder ab

Ich glaube, die Geschichte kennt jeder. Es war wirklich der Wahnsinn, und ich bin richtig happy, dass ich Teil davon sein durfte. Ja, wir haben viele Teams vor Herausforderungen gestellt, aber im Endeffekt haben wir dann doch zu wenig Punkte geholt.

… seinen erlernten Beruf als Elektroniker für Betriebstechnik in einer Gießerei und seine Ausbildung zum Sozialhelfer

Mein Vater war 49 Jahre in dieser Firma. Aber ich habe irgendwann gemerkt, dass ich etwas anderes machen will. Ich habe dann eine Ausbildung als Sozialhelfer begonnen, die ich aber für den Fußball abgebrochen habe. Ich bin echt happy, dass ich das alles mitmachen durfte, dass ich auch diese Seiten gesehen habe. 

Wenn ich an die Gießerei-Zeiten denke, wie da hart gearbeitet, geknüppelt, wurde, sieht man, wie privilegiert wir als Fußballer sind. Ich glaube, dann sieht man vieles ein bisschen anders, geht man mit vielen Dingen anders um.

… das Erfolgskonzept von Union Berlin

Das hängt viel mit den handelnden Personen Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer und ihrer Personalpolitik zusammen. Wir hatten eine Riesenmannschaft, da hat sich wirklich jeder mit jedem verstanden. Da ist jeder auf dem Platz und neben dem Platz für den anderen eingestanden. Es war wirklich etwas Besonderes.

… das, was man von Union auf den FCAübertragen kann.

Die fußballerische Herangehensweise ist schon recht unterschiedlich. Bei Union wird viel mit langen, weiten Bälle gespielt, hier beim FCA versuchen wir schon mehr Fußball zu spielen. Was bei Union an allererster Stelle stand, war immer der Kampf und der Einsatz. Erst mal wird gekämpft, dann wird Fußball gespielt. Wenn wir das auch hier praktizieren, dann können wir Erfolg haben. Denn wir haben einen sehr, sehr guten Kader.

… seine Ziele mit dem FCA

Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man jetzt sagt, okay, wir wollen jetzt oben angreifen. Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Dass man eine ruhigere Saison spielen kann, dass man nicht bis zum letzten Tag zittern muss. Was dann kommt, ist Bonus.

… seine Leidenschaft Angeln

Es ist ein wunderschönes Hobby. Ich hab's von der Pike auf gelernt von meinem Vater. Ich kann da total abschalten. Allerdings werde ich schnell seekrank.

… über seine ersten Eindrücke beim FCA

Die Jungs haben mich super aufgenommen. Es macht richtig Spaß, das Niveau ist super, es sind durch die Bank klasse Jungs. Ich freue mich einfach auf die Aufgabe. Wir haben einen richtig guten Charakter im Team. Von mir aus kann es losgehen. 

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