Geduld ist gefragt. Leicht fällt das nicht. Die Anreise des FC Augsburg ins Trainingslager nach Spanien verzögert sich. Warten im Flugzeug, weil noch Gepäck ausgeladen werden muss. Um mehr als eine Stunde verzögert sich der Start. Um 12.40 Uhr hebt schließlich die Swiss-Maschine LX 2174 von Zürich ab. Torwart Rafal Gikiewicz versucht, die Stimmung hoch zu halten. Er scherzt viel. Andere Spieler schauen auf ihren Mobilgeräten einen Film oder spielen wie Florian Niederlechner und Daniel Caligiuri Karten.
Erst am späten Nachmittag kommt der Fußball-Bundesligist in seinem Trainingslager in Algorfa an. Gut 40 Minuten dauert die Fahrt mit dem Bus vom Flughafen. Nach einem kurzen Essen wartet bereits die erste intensive Einheit auf dem Platz. Um 17 Uhr geht es los. Es war ein langer Tag. Die Reise nach Spanien hatte am Morgen um 6.15 mit der Busfahrt von Augsburg nach Zürich begonnen.
Spekulationen: Wer könnte auf den FCA-Spieler Carlos Gruezo folgen?
Einige Fußballclubs starten am Mittwoch von Zürich. Der SC Freiburg fliegt ebenfalls nach Spanien, der FC St. Gallen ist im gleichen Hotel untergebracht wie die Augsburger und trainiert auf dem Nebenplatz. 52 Leute umfasst der Reisetross des FCA, inklusive Trainerteam, Spieler, Betreuer, Physiotherapeuten und Presseabteilung. Auch die sportliche Leitung mit Stefan Reuter und Christoph Janker ist dabei. Mit im Flieger sitzen auch Neuzugang Arne Engels, sowie USA-Rückkehrer Sergio Cordova, der seinen Platz neben Kapitän Jeffrey Gouweleeuw hat, sowie die Nachwuchsspieler Daniel Katic, Mert Kömür, Franjo Ivanovic, Mamut Kücüksahin, Josue Mbila und Davide Dell‘Erba. Für Nachwuchstorwart Marcel Lubik sind die zwei Stunden nach Alicante der erste Flug seines Lebens.
Nicht dabei ist wie erwartet Carlos Gruezo, der möglichst bald in die USA wechseln möchte. Noch laufen die Verhandlungen, Einigkeit wurde bisher nicht erzielt, zumal der FCA für den Fall eines Transfers einen Nachfolger bräuchte. Ein Kandidat könnte Diego Demme sein, der beim SSC Neapel auf der Verkaufsliste steht. Allerdings würde ein Transfer wohl vier bis fünf Millionen Euro kosten. Wie Sky Italia am Mittwoch berichtete, soll zudem der türkische Erstligist Adana Demirspor ein Angebot für den Mittelfeldspieler abgegeben haben. Einen Kommentar zu den Spekulationen gibt es vom FCA nicht.
Trainingslager in Algorfa: Das bietet die Anlage, in der die Spieler des FC Augsburg wohnen
Vor vier Jahren waren die Augsburger schon einmal in Algorfa. Damals hieß der Trainer Manuel Baum. Auch damals ging es in der Fußball-Bundesliga um den Klassenerhalt. Seitdem hat sich einiges verändert, etliche Trainer folgten, bis nun Enrico Maaßen für Besserung sorgen sollte. Doch trotz eines zwischenzeitlichen Hochs steckt der FCA erneut mitten im Kampf gegen den Abstieg. Für den erneuten Ligaverbleib sollen nun in Spanien die Grundlagen geschaffen werden. Der Auftakt von Teil zwei der ungewöhnlichen Saison Ende Januar hat es mit den Gegnern Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach in sich.
Bei der Ankunft strahlt die Sonne noch vom Himmel, die Temperaturen liegen bei 20 Grad. Die Fünf-Sterne-Anlage an der Costa Blanca hat 120 Zimmer, zwei Golfplätze und Möglichkeiten, Tennis zu spielen. Die wenigen Einzelzimmer bekamen Jeffrey Gouweleeuw, Niklas Dorsch, Daniel Caligiuri, Felix Uduokhai und Elvis Rehxbecaj. Auch das Trainerteam schläft alleine. Der Rest ist in Doppelzimmern untergebracht. Am wichtigsten aber sind die zwei Rasenplätze, um intensiv zu trainieren. „Die Bedingungen dort sind optimal“, sagt Stefan Reuter. Vor allem, dass zwei Testspielgegner gefunden wurden, freut den Geschäftsführer Sport. „Gerade in einer so kurzen Vorbereitung sind Spiele entscheidend“, meint Reuter.
Bereits am Montag waren zwei Mitarbeiter des FC Augsburg mit einem Transporter nach Spanien gefahren. Im Gepäck hatten sie die wichtigsten Materialien für den Trainingsbetrieb in Spanien. Der Mannschaftsbus bleibt in Augsburg. Vor Ort in Spanien setzen die Augsburger auf Leihbusse, um zu den beiden Testspielen am Samstag gegen Union Berlin und in der kommenden Woche gegen Ferencvaros Budapest zu kommen. Die Berliner sind bereits länger in Spanien, sie sind anders als der FCA mit einem Privatflieger angereist.