Im Heimspiel gegen Werder Bremen holt der FCA einen Sieg und wichtige drei Punkte. Damit sind die Augsburger nun acht Punkte von der Abstiegszone entfernt. Doch obwohl Stefan Reuter nach dem Sieg seiner Mannschaft freudig den Platz stürmte, war das Spiel eher wild und von Fehlern der Augsburger durchzogen. Dementsprechend durchmischt fällt auch die Einzelkritik aus.
Rafal Gikiewicz Der Pole war im Hinspiel der entscheidende Mann – und stand auch diesmal im Fokus. Parierte stark beim Schuss von Niclas Füllkrug nach drei Minuten, war auch gegen Schmidt zur Stelle. Allerdings auch folgenschweres Missverständnis mit Gouweleew, das zum Ausgleich führte. Das Gegentor zum 1:1 geht auf die Kappe des Schlussmannes. Zugleich bewahrte er seine Mannschaft in der Folge aber mit Paraden mehrfach vor Gegentoren. Note 3
Robert Gumny Starker langer Ball auf Beljo vor der Führung. Leistete sich aber immer wieder Unkonzentriertheiten – etwa, als er sich nach einer halben Stunde verschätzte und so Ducksch an den Ball kam. Ein Spiegelbild der gesamten FCA-Mannschaft an diesem Tag: vorne viel hui, hinten viel pfui. Stabilisierte sich aber, je länger das Spiel lief. Note 3,5
Jeffrey Gouweleeuw landete seinen ersten Treffer, als er Ilia Gruev an seiner Schulter abprallen ließ. Schaltete sich auch immer wieder nach vorne ein, ließ sogar einen Distanzschuss aufs Werder-Tor ab (49.). War aber in seiner Kernkompetenz – der Defensive– nicht immer auf der Höhe. Wurde beim 1:1 von seinem eigenen Keeper überrascht. In der hektischen Schlussphase aber wichtig. Note 3
Renato Veiga FCA-Trainer Enrico Maaßen scheint große Stücke auf den Portugiesen zu halten. Bildete trotz einer schwachen Leistung in Berlin wieder das Innenverteidiger-Duo mit Gouweleeuw. Diesmal keine Bewerbung auf einen Startelfplatz. Leistete sich nach zehn Minuten einen dicken Bock, als er unbedrängt im Strafraum einen Fehlpass auf Niklas Schmidt spielte. Holte sich für eine unnötige Aktion bei einem Bremer Einwurf noch die Gelbe Karte ab. Das passte zum völlig gebrauchten Arbeitstag des Portugiesen, der nach 34 Minuten beendet war. Note 5,5
Mads Pedersen Der Däne verdrängte Iago durch starke Trainingsleistungen auf die Bank, wie FCA-Coach Maaßen vor Spielbeginn sagte. Der Däne stellt zudem die defensivere Variante dar. Lieferte sich intensive Zweikämpfe mit Bremens Bittencourt, die in einer Gelben Karte mündeten. Nach 68 Minuten raus für Iago. Note 4
Arne MaierViele hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass es Maier nach seinem schwachen Berlin-Spiel auf die Bank rotieren würde. War nicht so. Im ersten Durchgang weitestgehend abgetaucht, startete der Mittelfeldspieler den zweiten Durchgang mit einem Knaller und besorgte die erneute Führung. Note 3
Niklas Dorsch Für ihn war es der zweite Einsatz von Beginn an in Folge. Hatte in Niklas Schmidt einen ständigen Bewacher an die Seite bekommen, der die Wirkungskreise des U21-Europameisters einengte. Bemüht, aber nicht effektiv. Note 4
Arne Engels Der Belgier ist aus dem Mittelfeld des FCA nur noch schwer wegzudenken. Wirkte neben dem zweikampfstarken Baumgartlinger sicherer als zuvor mit Dorsch, gab dem Spiel viele Impulse. Große Laufleistung, spulte fast 13 Kilometer runter. Note 2,5
Ruben Vargas Der Schweizer, gegen die Hertha noch Einwechselspieler, lief diesmal wieder von Beginn an auf. War über seine Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor im Angriffsspiel des FCA. Mit ebenjener leitete er nach Wiederanpfiff das zweite Tor ein, als er einen Ball zuerst erreichte und dann per Kopf auf Demirovic weiterleitete. Harmonierte ohnehin gut mit Demirovic. Note 2,5
Ermedin Demirovic Der Top-Torschützte des FCA war giftig, präsent und hätte nach dem Ballverlust des Werder-Kapitäns Friedl (38.) aber ein Tor machen müssen. Setzte die Werder-Abwehr immer unter Druck und hätte sich kurz vor der Pause beinahe dafür belohnt, als er einen Ball von Pavlenka aufs Tor ablenkte, der Werder-Keeper den Ball aber sicherte. Gab die Vorlage auf Maier zum 2:1 und war auch sonst als Dauerrenner (11,3 Kilometer unterwegs, ein Spitzenwert für einen Stürmer) bester FCA-Angreifer. Note 2
Dion Beljo Der Kroate stand nach zwei Bankeinsätzen – in Berlin sogar über 90 Minuten – wieder in der ersten Elf. Kam nach zwei Minuten überraschend aus guter Position an den Ball, nachdem Werder-Keeper Pavlenka den Ball fallen hatte lassen. Machte es kurz darauf besser und erzielte nach einem langen Ball von Gumny sein erstes Bundesliga-Tor. Dabei hatte er sich gegen zwei Bremer durchgesetzt. Machte nach 73 Minuten Platz für Yeboah. Note 2,5
Maximilian Bauererlöste nach 34 Minuten den an diesem Tag indisponierten Veiga. Erledigte seinen Job wie in weiten Teilen der Hinrunde: unspektakulär, unaufgeregt. Zwar auch nicht fehlerfrei in einer an diesem Tag insgesamt unsicheren Hintermannschaft, aber deutlich stabiler als zuvor Veiga, warf sich in der Schlussphase in jeden Ball. Bei einem Laufduell mit Weiser hätten die Bremer gerne Elfmeter gehabt, Schiedsrichter Zwayer sah es aber anders. Note 2,5
Julian Baumgartlingerkam nach 45 Minute für Dorsch. War mit seiner Erfahrung gleich ein Gewinn für die Mannschaft. Gewann sogar ein wichtiges Sprintduell gegen den sieben Jahre jüngeren Ducksch. Note 3
IagoKam für den mit Gelb belasteten Pedersen nach 68 Minuten. Erwischte nicht seinen besten Tag, Schwächen in der Defensive.
Mergim BerishaWegen muskulärer Probleme unter der Woche saß er zu Beginn auf der Bank, betrat deshalb erst in der Schlussphase für Vargas das Feld. Agierte weitestgehend unauffällig, erhielt aber auch kaum Bälle.
Kelvin YeboahKam knapp 20 Minuten vor Schluss für Beljo und sollte seine Schnelligkeit gegen die hoch aufgerückten Bremer ausspielen, hatte sieben Minuten vor Schluss eine gute Szene.
Bewertet werden nur Spieler, die mindestens 30 Minuten gespielt haben.