zurück
Augsburg
Der FC Augsburg streckt sich diesmal vergeblich
Die Augsburger verlieren mit 0:2 in Bremen. Wieder gelingt keine Partie ohne Gegentor, weil Werder abgezockter ist. Das sagt Augsburgs Innenverteidiger Felix Uduokhai dazu.
Felix Uduokhai.jpeg       -  Felix Uduokhai spielt beim Trainingsauftakt des FC Augsburg mit einem Ball.
Foto: Stefan Puchner, dpa | Felix Uduokhai spielt beim Trainingsauftakt des FC Augsburg mit einem Ball.
Marco Scheinhof
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:43 Uhr

Wieder kann Jess Thorup keinen Haken daran machen. Wieder wurde es nichts aus einer Partie ohne Gegentor. Immer wieder betont der Trainer des FC Augsburg, dass nur die Mannschaften langfristig Erfolg haben, die die Anzahl der kassierten Treffer deutlich nach unten schrauben. Der FCA hatte sich bei diesem Wert zwar zuletzt verbessert, war aber am Samstag in Bremen beim 0:2 von einer weißen Weste so weit entfernt wie ein Bauarbeiter von sauberer Kleidung.

Wieder kein "clean sheet" also, wie es Thorup gerne nennt. Es ist der englische Ausdruck für eine Partie ohne Gegentreffer, die der Däne seit Wochen anstrebt. Er hatte große Hoffnungen, dass es in Bremen gelingen könnte, gegen verunsicherte Gastgeber. Auch Finn Dahmen hatte sich im Vorfeld zuversichtlich gezeigt, dass es am Samstag endlich so weit ist. Der Torwart hat in der Bundesliga noch keine einzige Partie zu Null erlebt, dabei bleibt es. Weil "wir nicht unseren besten Tag erwischt haben", wie Dahmen sagt.

FC Augsburgs Tietz verfehlt das leere Tor gegen Werder Bremen

Die Bremer stellten die Augsburger Defensive nicht vor unlösbare Aufgaben. Schon gar nicht in Hälfte eins, die in vielen Phasen all die Bremer Verunsicherung zeigte, die die Gäste allerdings nicht zu nutzen wussten. Vor allem Phillip Tietz nicht, dessen große Chancenach einem Slapstick-Patzer von Bremens Torwart Michael Zetterer zu einem Tor hätte führen müssen. Tietz aber verfehlte das leere Gehäuse. "Er ärgert sich am meisten darüber, dann macht er eben nächste Woche gegen Dortmund sein Tor", sagte Dahmen.

Tietz hätte die Bremer weiter verunsichern können, so aber schwammen sich die Norddeutschen mehr und mehr frei. Weil "sie in den entscheidenden Momenten gefährlicher und effektiver waren", wie Felix Uduokhai erklärte. Der Innenverteidiger hatte trotz Problemen mit dem Sprunggelenk spielen können. "Es war so weit stabil", sagte der 26-Jährige.

Nach Spielschluss war er wie seine Kollegen recht schnell in der Kabine verschwunden. Wie immer, da Thorup sehr zeitnah nach Schlusspfiff die ersten Worte an die Mannschaft richten möchte. Da blieb sich der Däne auch nach seiner ersten Niederlage als FCA-Trainer treu. Nach wenigen Minuten aber kam Uduokhai wieder zurück zu den Gesprächen mit den Journalisten. In den vergangenen Wochen hatte sich der 26-Jährige in der Öffentlichkeit zurückgehalten, er wollte kaum Interviews geben.

FC Augsburg: Auf Felix Uduokhai ist meist Verlass

Dabei hatte sich Uduokhai zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert, er hat sich wieder zu einer verlässlichen Größe in der Innenverteidigung entwickelt. Im Sommer hatte er zunächst wechseln wollen und vor dem Trainingslager in Österreich mitgeteilt, dass er seinen am Ende dieser Saison auslaufenden Vertrag nicht verlängern wolle. Wenige Wochen später die Kehrtwende. Uduokhai entschied sich doch zu einem längeren Verbleib in Augsburg, seine Arbeitspapiere sind nun bis Ende Juni 2025 gültig. Die Veränderungen innerhalb des Vereins hätten ihn zum Umdenken gebracht, begründete er damals.

Über seine persönliche Entwicklung in den vergangenen Wochen wollte er auch am Samstag nicht sprechen. Er stehe noch zu sehr unter dem Eindruck des Spiels, die Enttäuschung müsse er erst verarbeiten, sagte er. Mit großen Hoffnungen sei der FCA nach Bremen gereist, heraus kam eine Enttäuschung. "Eine solche Niederlage ist immer ein Beweis, dass nicht alles rund gelaufen ist", sagte Uduokhai, "wir müssen aus den Situationen lernen."

Bremen sei abgezockter gewesen und habe sich in etlichen Momenten cleverer verhalten. Beide Gegentore sind gute Beispiele. Vor dem 0:1 verhalfen leichte Schubser zu Eckbällen, vor dem 0:2 nutzte Werder eine FCA-Unordnung wegen eines geplanten, aber vom Schiedsrichter nicht umgesetzten Wechsels. "Bremen hat diese Momente heute genutzt", sagte Uduokhai, der allerdings den grundsätzlich positiven Trend nicht gefährdet sah. "Es ist nur eine Niederlage, die Welt geht deshalb nicht unter", sagte der Innenverteidiger, der bereits voller Vorfreude auf die beiden in diesem Jahr noch anstehenden Spiele gegen Dortmund und in Stuttgart blickte. "Das sind Spiele, auf die man sich besonders freut", sagte Uduokhai, "da geht es auch darum, wie man das Jahr abschließt." Im Idealfall mit einem positiven Gefühl – und vielleicht sogar mit einem ersten Zu-Null-Spiel unter Thorup.

Transfers, News, Personalien: Sie sind interessiert am schnellen FCA-Update? Dann schauen Sie bei unserem FCA-Ticker vorbei.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Enttäuschung
FC Augsburg
Michael Zetterer
Niederlagen und Schlappen
Werder Bremen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen