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Augsburg
König der Königsdisziplin tritt ab: Frenzel ist stolz auf seine Karriere
Für Eric Frenzel, Top-Kombinierer der vergangenen 15 Jahre, ist nach dieser Saison Schluss. Der 34-Jährige folgt damit dem scheidenden Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Frenzel 1.jpg       -  Ein letztes Mal auf der ganz großen Bühne: Eric Frenzel bei der Nordischen Ski-WM in Planica.
Foto: Daniel Karmann, dpa | Ein letztes Mal auf der ganz großen Bühne: Eric Frenzel bei der Nordischen Ski-WM in Planica.
Noa Hüper
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:54 Uhr

Mit Superlativen soll man bekanntlich vorsichtig umgehen. Bei Eric Frenzel sind allerdings einige angebracht. Jahrelang war der 34-jährige Kombinierer der Beste, der Schnellste – schlichtweg der Star seiner Sportart. Nun hat der König der Nordischen Königsdisziplin seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt gegeben. 

Die Entscheidung habe der dreifache Olympiasieger in den vergangenen Tagen mit seiner Familie getroffen. "Nach der WM war ich einige Tage zu Hause, da kam das Thema wieder auf. Da haben wir gesagt: Hey, wir haben uns mal dargelegt, wie die Situation ausschaut. Wie ich selbst gesehen habe: Um noch Medaillen zu gewinnen, müsste das Leistungsniveau noch ein Quäntchen höher sein", sagte der gebürtige Sachse in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV). 

Eric Frenzel: "Ich bin stolz auf meine Karriere und dankbar"

Frenzel, der mit 18 Medaillen bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften der meist dekorierte männliche Sportler ist, hatte seinen Rückzug aus dem aktiven Sport zum Ende dieser Saison verkündet. "Ich bin stolz auf meine Karriere und dankbar. Natürlich hätte ich den Spaß noch an meinem Sport, aber ich merke auch, dass jetzt die Zeit gekommen ist", sagte Frenzel. Ihm sei es wichtig gewesen, die Entscheidung "nicht emotional oder voreingenommen" zu treffen. Bei der WM in Planica hatte er eine Silbermedaille im Teamevent geholt. Auf das abschließende Einzel von der Großschanze hatte er freiwillig verzichtet, ließ lieber dem im Team noch außen vor gelassenen Manuel Faißt den Vortritt. Stattdessen unterstützte Frenzel als Experte ARD-Moderatorin Stephanie Müller-Spirra am Mikrofon und feuerte seine Kollegen vom Streckenrand an. Einzelgänger war Frenzel ohnehin nie. Er freute sich stets auch über Erfolge seiner Mannschaftskameraden. 

Zuletzt feierten diese vor allem zwei Oberstdorfer. Mit Olympiasieger Vinzenz Geiger und dem dreifachen WM-Silbergewinner Julian Schmid haben sportlich mittlerweile andere Akteure übernommen. Frenzels Aus wird im deutschen Kombinierer-Team dennoch eine große Lücke hinterlassen. Bis zuletzt war der "Oldie" Leitwolf und Vorbild. Seit seinem Weltcup-Debüt im Jahr 2007 feierte er 43 Einzel-Siege, gewann fünf Mal in Folge den Gesamtweltcup und krönte sich zum dreifachen Olympiasieger. 

Nordische Kombination verliert zwei Lichtgestalten

Frenzels Abschied fällt mit dem von BundestrainerHermann Weinbuch zusammen, der nach 27 Jahren kürzertreten will. "Zwei Lichtgestalten der Nordischen Kombination – international wie national – verlassen die Bühne. Für uns als Deutscher Skiverband ist das ein großer Verlust", sagte Teammanager Horst Hüttel. Über Frenzel und dessen 18 WM-Medaillen merkte Hüttel an: "Er wollte diesen Rekord anpeilen und in diesem Jahr noch mal zeigen, was er kann. Das hat er auch." Sowohl für Frenzel als auch den langjährigen Erfolgscoach Weinbuch soll es "in einem geeigneten Rahmen" eine Verabschiedung geben.

Davor ist Frenzel noch bei den abschließenden Weltcups in Oslo (Samstag und Sonntag) und Lahti (24. bis 26. März) im Einsatz. Die Ergebnisse in Skandinavien sind für ihn dabei zweitrangig: "Es ist jetzt ein schöner Moment, um abzutreten. Ich brauche nicht noch mehr Bestätigung", sagte er der Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wie es für den Sportsoldat beruflich weitergeht, hat er indes nicht verraten. Mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern lebt der gebürtige Sachse mittlerweile im oberpfälzischen Flossenbürg an der Grenze zu Tschechien. Vorerst freue er sich, morgens aufzuwachen und nicht an die nächste Trainingseinheit zu denken. (mit dpa)

 
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