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Landshut
Sieg beim Deutschland-Cup: Wird die DEB-Auswahl immer besser?
Beim Deutschland Cup in Landshut kann Bundestrainer Harold Kreis nur seine B-Mannschaft aufbieten. Doch auch dieses Team unterstreicht eine Aufwärtsentwicklung.
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Foto: Christian Kolbert, dpa | Deutschlands Maximilian Eisenmenger (zweiter von rechts) freut sich nach seinem Tor zum 4:1 mit den Teamkollegen Alexander Ehl (links), Lukas Kälble (zweiter von links) und Manuel Wiederer.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:00 Uhr

Harold Kreis ist mehr als nur ein Eishockey-Fachmann. In einem Werbespot eines Lebensmittel-Discounters, der immer wieder auf dem Videowürfel in der Landshuter Eishalle läuft, spielt der Bundestrainer die Hauptrolle. Wie in der Umkleide der Eishockey-Nationalmannschaft schmeißt der Werbe-Harold den Laden. Ziemlich erfolgreich in beiden Feldern. Gleich von seiner ersten WM holte Kreis aus dem Stand die Vize-Weltmeisterschaft. Vor gut fünf Jahren kehrte das Team unter dem Vor-Vorgänger Marco Sturm von den Winterspielen in Südkorea mit Olympia-Silber nach Hause. Alles nur Zufall? Oder ist die Basis im deutschen Eishockey breiter geworden? Auf jeden Fall letzteres, sagte der Deutsch-Kanadier, als er das 4:1 der deutschen Mannschaft zum Auftakt des Deutschland Cups gegen Dänemark aufarbeitete. 

Die Auswahl für seine Auswahl sei in den vergangenen Jahren größer geworden. Inzwischen bringen 40 bis 60 Spieler die Qualitäten für das Nationalteam mit. Er habe bereits im Vorfeld gesagt, dass er die doppelte Mannschaft hätte nominieren können. "Das ist ein gutes Zeichen, dass wir ein Reservoir an Spielern haben, die alle gut mitspielen können", sagte der 64-Jährige nach dem Auftakterfolg. Leonhard Pföderl, Colin Ugbekile, Alexander Ehl und Maximilian Eisenmenger erzielten die Treffer zu einem keineswegs einfach herausgespielten Sieg. Ab dem zweiten Drittel setzten die Dänen den Gastgeber unter Druck. Die deutsche Mannschaft befreite sich mit Toren aus der Umklammerung.

Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis schont sein Stammpersonal

Der Bundestrainer schonte bewusst einen Großteil seines Stammpersonals aus München, Berlin, Mannheim oder Köln. Da wisse er, was er bekommt. Doch auch die zweite Garde sei nicht weit vom Topniveau entfernt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, um alle Akteure in das gleiche taktische Schema mit viel Puckbesitz zu bekommen, liefert auch die vermeintliche B-Mannschaft gute Leistungen. Sein Personal will sogar zu viel. "Die Jungs, die hier eingeladen sind, setzen sich unter zu viel Druck und können nicht so befreit aufspielen, wie sie es im Klub machen können", sagte der 64-Jährige. 

Der Deutschland Cup ist das einzige Turnier vor der WM im kommenden Jahr in Prag und Ostrau, in dem der Bundestrainer sein Personal ausgiebig testen kann. Im Frühjahr ist gemeinsam mit Sportdirektor Christian Künast eine Nordamerika-Reise geplant, um die deutschen NHL-Profis zu sehen. "Ich habe ja noch nie mit Leon Draisaitl gesprochen", sagte Kreis und will Versäumtes nachholen. 

Augsburger Nico Sturm hatte maßgeblichen Anteil am WM-Erfolg

Der Bundestrainer weiß, dass die NHL-Profis seine Nationalmannschaft auf ein höheres Niveau heben. Und die Auswahl ist beachtlich. Neben Draisaitl gibt es in Tim Stützle, Moritz Seider, JJ Peterka, Nico Sturm und Torwart Philipp Grubauer weitere herausragende deutsche Profis in Nordamerika. Der Augsburger Sturm von den San Jose Sharks war eine der zentralen Figuren beim Gewinn der Silbermedaille in Finnland. Und wenn die Oilers von Draisaitl weiterhin sportlich nicht in die Spur kommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der überragende deutsche Eishockeyspieler des Jahrzehnts erstmals nach 2019 wieder ein WM-Turnier spielt. 

Allein die schiere Anzahl an deutschen Topspielern in der besten Liga der Welt untermauert die These, dass die Basis in Deutschland breiter geworden ist. Das gilt es nun am Samstag um 18 Uhr gegen Österreich und im Schlussspiel am Sonntag um 14.30 Uhr gegen Slowakei mit Siegen zu beweisen. Im Gegensatz zum deutschen Team besteht der österreichische Kader zu drei Vierteln aus Spielern, die bei der WM bereits im Einsatz waren. Kreis weiß um die Brisanz der Duelle mit der Alpenrepublik. "Wir kennen die Österreicher aus der Vorbereitung auf die letzte WM. Da gibt es eine ordentliche Rivalität", sagte Kreis und verriet, wie ihn die Marketing-Fachleute für den Werbefilm gewinnen konnten. Bei Süßigkeiten könne er nicht Nein sagen. 

 
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