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Edmonton
Leon Draisaitl kommt seinem Traum näher
Der deutsche Ausnahmestürmer zieht mit den Edmonton Oilers ins Finale um den Stanley Cup ein. Die Eishockey-Profis zeigen sich höchst abergläubisch.
Dallas Stars - Edmonton Oilers.jpeg       -  Flügelstürmer Connor Brown und Center Leon Draisaitl (rechts)  unterhalten sich auf dem Eis. Die Edmonton Oilers stehen im Finale um den Stanley Cup und treffen ab Samstag auf die Florida Panthers.
Foto: Julio Cortez, dpa | Flügelstürmer Connor Brown und Center Leon Draisaitl (rechts) unterhalten sich auf dem Eis. Die Edmonton Oilers stehen im Finale um den Stanley Cup und treffen ab Samstag auf die Florida Panthers.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 08.06.2024 02:36 Uhr

Seit Jahren spricht Leon Draisaitl vor jeder Saison von seinem großem Ziel, den Stanley Cup zu gewinnen. Jetzt hat der 28-Jährige einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. Die Edmonton Oilers zogen zum ersten Mal seit 18 Jahren wieder ins Finale um die NHL-Meisterschaft ein. Gegner sind die Florida Panthers. "Ich bin so stolz auf meine Jungs. Wir haben noch vier Siege zu holen", sagte der gebürtige Kölner nach dem vorletzten Schritt zum Titelgewinn. Für Draisaitl ist es die erste Teilnahme an den Endspielen um den wertvollsten Eishockey-Titel der Welt. 

Gegen die Dallas Stars siegten die Kanadier mit 2:1 und entschieden die Serie mit 4:2-Siegen für sich. Es war zugleich das Finale der Western Conference. Dafür erhält der Sieger die Clarence S. Campbell Bowl. Doch kein einziger Edmonton Profi berührte den Silberpokal. Auf dem Siegerfoto stehen die Oilers jubelnd zusammen, halten jedoch alle gebührenden Abstand zur Trophäe. Eishockeyprofis zählen zu den abergläubischen Menschen. Mancher zieht den linken Schlittschuh immer zuerst an, der andere den rechten Ellbogenschoner. Das Berühren eines Pokals gilt als schlechtes Omen, solange die Saison läuft. Die Oilers wollen erst nach einem Sieg im letzten Saisonspiel den riesigen Stanley Cup herzen, küssen, in die Luft stemmen und dann mit Champagner, Bier oder anderen Getränken füllen. 

Draisaitl will an glorreiche Zeiten mit Gretzky anknüpfen

Seit 2014 steht Draisaitl in Diensten der Oilers und seither träumt der gebürtige Kölner davon, an die glorreichen Zeiten von Edmonton mit den Meisterschaften unter Wayne Gretzky anzuknüpfen. Auch in diesem Jahr war das Team um Kapitän und Torjäger Connor McDavid mit großen Erwartungen gestartet und fiel im Herbst vergangenen Jahres in ein tiefes Loch. Die Oilers gewannen nur zwei ihrer ersten elf Saisonspiele und tauschten ihren Trainer aus. Die Play-off-Teilnahme war in weiter Ferne. 

Der neue Cheftrainer Kris Knoblauch gab den verunsicherten Profis neue Impulse und schaffte die Wende. Edmonton ist nach Toronto (1958/59) und St. Louis (2018/19) erst die dritte Mannschaft der NHL-Geschichte, die in die Finals eingezogen ist, obwohl sie in der Hauptrunde zu einem Zeitpunkt zehn Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz hatte. "Wir wussten immer, was für ein gutes Team wir eigentlich sind", sagte Draisatil zum Finaleinzug und fügte an: "Wir haben eine Menge Arbeit investiert und einige Widrigkeiten gemeistert, in dieser Saison hatten wir so viele Höhen und Tiefen." 

Connor McDavid gelingt Traumtor

Gegen Dallas gab Draisaitl das Zuspiel zum 1:0. Es war bereits seine 18. Vorlage alleine in den Play-offs. Kapitän McDavid nahm in Überzahl den Puck auf und ließ anschließend seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen. "Es gibt nur einen Spieler auf der Welt, der so etwas möglich machen kann", kommentierte Draisaitl das Kunststück auf Kufen. Das Traumtor leitete den Erfolg gegen die Texaner ein. Zach Hyman traf ebenfalls im Powerplay zum 2:0. Die Stars konnten lediglich auf 1:2 verkürzen. Oilers-Torwart Stuart Skinner parierte 34 Schüsse. 

Bislang haben fünf Deutsche in der NHL den Stanley Cup gewonnen. Nico Sturm ist der jüngste Sieger. Nach seinem Erfolg 2022 mit Colorado Avalanche präsentierte der Stürmer den Pokal im Augsburger Rathaus. Davor waren Uwe Krupp (1996 und 2002), Dennis Seidenberg (2011), Tom Kühnhackl (2016 und 2017) sowie Philipp Grubauer (2018) erfolgreich. 

Im Finale treffen die Oilers auf die Florida Panthers. Das Team aus Kalifornien setzte sich ebenfalls mit 4:2 Siegen gegen die New York Rangers durch. Vor einem Jahr unterlagen die Panthers den Las Vegas Golden Knigths. Die Mannschaft aus Florida startet dank der besseren Vorrunden-Platzierung am Samstag in Sunrise mit Heimrecht in die Finalserie. Leon Draisaitl dürfte das ziemlich egal sein. Der gebürtige Kölner und die Oilers blenden den katastrophalen Saisonstart oder gewonnene Pokale aus und haben nur ein Ziel im Blick – den Stanley Cup. 

 
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