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Bundesliga
"Blöde Frage": BVB-Verteidiger Schlotterbeck blafft TV-Reporter an
Nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart fragt ein Fernsehjournalist bei BVB-Spieler Nico Schlotterbeck nach – und trifft offenbar einen wunden Punkt.
Borussia Dortmund - VfB Stuttgart.jpeg       -  Dortmunds Nico Schlotterbeck (Mitte) erwischte gegen den VfB Stuttgart keinen guten Tag.
Foto: Bernd Thissen, dpa | Dortmunds Nico Schlotterbeck (Mitte) erwischte gegen den VfB Stuttgart keinen guten Tag.
Johannes Graf
 |  aktualisiert: 07.06.2024 02:43 Uhr

Vielleicht hatte er einfach keinen guten Tag. Schlechter Schlaf, statt Lieblingsessen nur Spinat, Laus über Leber – wer weiß das schon. Obendrein diese leidvolle 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart, die nicht unbedingt dazu diente, die Laune von Nico Schlotterbeck zu heben. Ziemlich gereizt wirkte der Abwehrspieler von Borussia Dortmund jedenfalls, als er sich den Fragen von Sky-Reporter Patrick Wasserziehr stellen sollte. Da erlaubte sich der TV-Journalist tatsächlich, auf eine ziemlich entscheidende Szene hinzuweisen. Schlotterbeck hatte in der 80. Minute den Ball aus kürzester Distanz übers Tor geschossen und damit die größte Dortmunder Torchance in dieser Partie vergeben. Wasserziehr also fragte: "Warum haben Sie den nicht gemacht?" 

Schlotterbeck wiederum hätte erklären können, dass er überrascht war, als ihm der Ball nach der Torwartabwehr vor die Füße fiel. Hätte von Rücklage oder einem Platzfehler sprechen können, oder auch von Pech und Glück, die Spiele maßgeblich beeinflussen. Tat er aber nicht. Stattdessen: Attacke. Eine "blöde Frage" sei das, meinte Schlotterbeck. Als Wasserziehr nachfragte, warum, folgte ein Argument Schlotterbecks, das bedeutend dümmlicher daherkam als die Ausgangsfrage. "Vielleicht, weil Sie noch nie Fußball gespielt haben." Wasserziehr entgegnete, er spiele seit 50 Jahren Fußball. Schlotterbeck keilte zurück: "Aber nicht auf diesem Niveau." 

BVB-Profi Nico Schlotterbeck sieht vor dem Gegentor nicht gut aus

Nun kann es für Journalisten nicht hinderlich sein, selbst einmal gegen den Ball getreten zu haben, sofern die Bundesliga Gegenstand der Berichterstattung ist. Schwierig wird es allerdings, wenn dem Abwehrspieler der Dortmunder fortan nur noch ehemalige Bundesligaspieler Fragen stellen dürfen. Wenn nur noch Astronauten über Mondlandungen, Ärzte über Gesundheitspolitik, Polizisten über Diebstähle oder Lehrer übers Schulwesen berichten sollen. Kritisch und objektiv die Beobachterrolle einzunehmen, ist dann doch keine ganz zu vernachlässigende Aufgabe der Medien. 

Derweil hätte Wasserziehr durchaus noch nachlegen können. Hätte Schlotterbeck um Aufklärung bitten können, warum dieser vor dem Gegentreffer der Stuttgarter gemächlich zurückgetrabt war und sich beim Abschluss von Stuttgarts Serhou Guirassy falsch positioniert hatte. Wäre aus Schlotterbecks Sicht bestimmt auch eine blöde Frage gewesen.

 
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