Diskuswerfer Clemens Prüfer hat sich im Olympia-Finale überaus ordentlich präsentiert. Der 26 Jahre alte Potsdamer belegte in einer hochklassigen Konkurrenz den sechsten Rang mit 67,41 Metern und verließ am Ende lächelnd den Wurfring. Seine Teamkollegen Henrik Janssen und Mika Sosna waren nach enttäuschenden Auftritten bereits in der Qualifikation ausgeschieden.
„Ich bin überglücklich. Das war der beste Wettkampf, den ich je erlebt habe”, sagte Prüfer und fügte mit Blick auf das Niveau hinzu: „Das war wahrscheinlich der beste Diskus-Wettkampf aller Zeiten. Mit meiner Leistung hätte ich in Tokio Bronze geholt.”
Überraschungs-Olympiasieger wurde der Jamaikaner Roje Stona, der den Diskus im vierten Durchgang auf die persönliche Bestweite von genau 70 Metern schleuderte. Damit düpierte der WM-19. des Vorjahres sämtliche Favoriten. „Ich glaube, auch er weiß noch nicht, was da passiert ist. Jeder andere von den Favoriten wird den nicht auf dem Zettel gehabt haben”, sagte Prüfer.
Weltrekordler muss sich mit Silber begnügen
Silber ging mit nur drei Zentimetern weniger an den Litauer Mykolas Alekna. Der 21 Jahre alte Weltrekordhalter und Europameister von 2022 verpasste es damit vorerst, in die Fußstapfen seines Vaters Virgilijus zu treten. Alekna senior holte 2000 in Sydney die erste seiner beiden Goldmedaillen und sammelte etliche Titel.
Der Australier Matthew Denny sicherte sich Bronze mit 69,31 Metern vor dem einstigen Weltmeister Kristjan Ceh. Für den Slowenen reichten 68,41 Meter nur zu Rang vier.
Hindernisrennen mit schwerem Sturz
Über 3.000 Meter Hindernis siegte in einem packenden Rennen wie vor drei Jahren Weltmeister Soufiane El Bakkali aus Marokko in 8:06,05 Minuten. Der Amerikaner Kenneth Rooks (8:06,41) wurde Zweiter vor Abraham Kiwot (8:06,47) aus Kenia. Weltrekordler Lamecha Girma aus Äthiopien stürzte gut 200 Meter vor dem Ziel an einem Hindernis schwer und musste von der Bahn getragen werden. Das deutsche Trio war im Vorlauf ausgeschieden.
Packender Schlusssprint über 400 Meter
Gold über 400 Meter sicherte sich auf den letzten Metern der Amerikaner Quincy Hall in 43,40 Sekunden. Damit fing Hall den Briten Matthew Hudson-Smith noch ab, der 43,44 Sekunden lief. Zu Bronze sprintete Muzala Samukonga aus Sambia in 43,74 Sekunden.
Im Stabhochsprung triumphierte die Australierin Nina Kennedy mit 4,90 Metern vor Tokio-Olympiasiegerin Katie Moon aus den USA und der Kanadierin Alysha Newman. Beide meisterten jeweils 4,85 Meter. Die deutsche Starterin Anjuli Knäsche belegte mit 4,40 Metern den 14. Rang.