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BUNDESLIGA-SERIE, TEIL 11:
Die Eintracht bleibt eine Wundertüte
Ante Rebic       -  Geht er oder bleibt er bei Eintracht Frankfurt? Ante Rebiæ, nach seinen beiden Toren im Pokalfinale gegen Bayern München und bei der WM durch Kroatiens zweiten Platz noch mehr in den Blickpunkt gerückt, kann sich den neuen Klub wohl aussuchen.
Foto: Chen Yichen/xinhua, dpa | Geht er oder bleibt er bei Eintracht Frankfurt? Ante Rebiæ, nach seinen beiden Toren im Pokalfinale gegen Bayern München und bei der WM durch Kroatiens zweiten Platz noch mehr in den Blickpunkt gerückt, kann sich den ...
Yannic Stephan, Hans Strauß
 |  aktualisiert: 16.12.2021 16:21 Uhr

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Bayern München und der TSG Hoffenheim beginnt am Freitag, 24. August, die 56. Saison der Fußball-Bundesliga. In einer Serie stellen wir alle 18 Vereine mit ihren Veränderungen, Zielen und Besonderheiten vor. Im elften Teil beschäftigen wir uns mit Eintracht Frankfurt.

In der vergangenen Saison gewann die Eintracht den DFB-Pokal und spielte sich nach Europa. Danach gingen der Erfolgstrainer und einige Stützen der Mannschaft. Mit dem von den Young Boys Bern aus der Schweiz verpflichteten österreichischen Trainer Adi Hütter (48) und etlicher Verpflichtungen ohne große Namen bleibt die Eintracht das, was sie auch letzte und vorletzte Saison war – eine Wundertüte.

Was bedeutet der Abgang von Nico Kovac für die Eintracht?

Sein Weggang hat Spieler und Verein hart getroffen. Dass ein so erfolgreicher Mann die Eintracht irgendwann verlassen würde, war abzusehen. Die Art und Weise allerdings, wie Kovac seinen Abgang zu den Bayern kommuniziert hatte, war mehr als unglücklich und kam vor allem in der Frankfurter Fanszene nicht gut an. Leistungsträger wie Kevin-Prince Boateng, Lukaš Hradecky und Marius Wolf sind ebenfalls weg. Dem neuen Trainer Hütter bescheinigt Sportdirektor Bruno Hübner „einen klaren Plan und eine deutliche Ansprache. Wir trauen ihm sehr viel zu“.

Mexikos WM-Teilnehmer Carlos Salcedo wird trotz lukrativer Angebote bleiben. Die zentrale, unklare Personalie ist Pokalheld Ante Rebiæ. Es bleibt abzuwarten, ob der kroatische WM-Zweite nicht doch noch verkauft wird. Nach München will Ex-Trainer Kovac den Flügelstürmer zwar nicht holen, das mache „keinen Sinn“. Angebote dürfte es genug geben, aber Frankfurt dürfte Rebiæ nur für viel Geld hergeben. Laut „Kicker“-Informationen liegt die Beteiligung des AC Florenz, dem ehemaligen Verein von Rebiæ, an einer möglichen Ablösesumme bei satten 50 Prozent.

Wie kann die Eintracht den Abgang des Fußballgottes verkraften?

Sportlich durchaus. Alex Meier musste nach 13 Jahren die Frankfurter Eintracht verlassen. Der 35-Jährige hatte sich seinen Legendenstatus über die Jahre hart erarbeitet. Neben seinen Toren schätzten die Frankfurter seine Art – ruhig und loyal. Meier wäre gerne noch geblieben, muss aber seinem Alter und vor allem seinem Körper Tribut zollen. Momentan hält er sich bei Admira/Wacker Wien fit und will unbedingt noch weiter spielen.

Sollte der Trainer Adi Hütter einen Englischkurs besuchen?

Besser wäre es, wenn er darin nicht schon fit wäre. Denn Sportvorstand Fredi Bobic, der in den beiden letzten Jahren sein gutes Händchen bewiesen hat und am Donnerstag seinen Vertrag bis 2023 verlängerte, blieb seiner Line trotz deutlich verbesserter wirtschaftlicher Bedingungen treu und investierte fast ausschließlich in hierzulande unbekannte, preisgünstigere Spieler aus dem Ausland. Die Ausnahme unter den bisher acht Neuen ist Nicolai Müller. Der Unterfranke aus Wernfeld (Lkr. Main-Spessart) kehrte vom Hamburger SV ablösefrei zum Verein seiner Jugend zurück. Der Rechtsaußen fehlt aber wohl bis zum Bundesliga-Auftakt wegen einer Oberschenkelverletzung.

Bekommt Frankfurt eine Lizenz für diese Saison?

Die Frage ist kein kompletter Scherz. Die Deutsche Fußball Liga fordert nämlich, dass bei jedem Bundesligisten mindestens zwölf Lizenzspieler mit deutschem Pass unter Vertrag stehen müssen. Bei Frankfurt wird das knapp. Allerdings kann die Eintracht den Kader formell mit Nachwuchsspielern „füllen“ und Junioren mit Profiverträgen ausstatten. Am Donnerstag passierte das mit Tobias Stirl und Patrice Kabuya. Müller und Marco Russ sind die einzigen deutschen Spieler, die eine wirkliche Chance haben, in der Startelf zu landen.

Wie lief die Vorbereitung?

Positiv ist, dass die gesamte Abwehr der Frankfurter um Kapitän David Abraham erhalten bleibt. Neuer Stammtorwart ist der Däne Frederik Rönnow, der momentan unter einer Kniereizung leidet. Fußballerisch sah die Performance der alten und neuen Spieler in den bisherigen Testspielen zwar noch ausbaufähig aus – fast alle gingen verloren. Allerdings ließen alle Neuzugänge mitunter ihre Klasse aufblitzen. Den ersten wirklichen Härtetest bestreitet die Eintracht am Sonntag (20.30 Uhr/ZDF) in der eigenen Arena – gegen Ex-Trainer Kovac und seine Bayern im Supercup.

Zu- und Abgänge

Zugänge: Allan (FC Liverpool/Leihe); Chico Geraldes (Sporting Lissabon/Leihgebühr 200 000 Euro); Frederik Rönnow (Bröndby IF/2,8 Millionen Euro); Felix Wiedwald (Leeds United/2,0); Gonçalo Paciencia (FC Porto/3,0); Lucas Torro (CA Osasuna/3,5); Nicolai Müller (Hamburger SV/ablösefrei); O. N'Dicka (AJ Auxerre/5,0).

Abgänge: Alex Meier (vereinslos); Aymen Barkok (Fortuna Düsseldorf/Leihe); Kevin-Prince Boateng (Sassuolo Calcio/ablösefrei); Lukaš Hradecky (Bayer 04 Leverkusen/ablösefrei); Max Besuschkow (Union Saint-Gilloise/Leihe); Marius Wolf (Borussia Dortmund/5,0 Millionen Euro); Omar Mascarell (Real Madrid/4,0; Leon Bätge (Würzburger Kickers/ablösefrei).

Lesen Sie in der nächsten Folge: Das zweite Jahr nach dem Aufstieg in die Bundesliga ist meist das schwerste. Sportvorstand Michael Reschke führt den VfB Stuttgart allerdings derart umsichtig, dass eine Qualifikation für Europa nicht unrealistisch erscheint.

Alle Folgen im Netz: www.mainpost.de

 
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