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FUSSBALL: ZWEITE BUNDESLIGA
Das Aufstiegsrennen wirkt für den Club wie eine Last
Fussball - 2. Bundesliga - 1. FC Nuernberg - SSV Jahn Regensburg       -  Einziger Neuzugang in der Nürnberger Startformation: Marvin Stefaniak (vorne). Im Hintergrund: Alexander Nandzik vom SSV Jahn Regensburg.
Foto: Heiko Becker | Einziger Neuzugang in der Nürnberger Startformation: Marvin Stefaniak (vorne). Im Hintergrund: Alexander Nandzik vom SSV Jahn Regensburg.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 07.02.2019 02:15 Uhr

Dafür, dass der im Aufstiegsrennen der Zweiten Fußball-Bundesliga befindliche 1. FC Nürnberg am Dienstagabend im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 gegen den SSV Jahn Regensburg hinausgekommen, war die Stimmung bei den Beteiligten hernach erstaunlich gelöst. Der Kapitän trat mit roter Gesichtsfarbe und schwarzem Anorak vor die Medienvertreter und gab mit einem Lächeln zu Protokoll: „Natürlich hätten wir gerne drei Punkte hierbehalten. Aber wir müssen erst wieder reinkommen“, erklärte Hanno Behrens, der in Abstaubermanier das zwischenzeitlichen 1:1 für seine Mannschaft erzielt hatte (10.), nach dem ersten Rundenspiel des Club im neuen Jahr.

Als Behrens das sagte, war der Nürnberger Zweitliga-Auftakt im Jahr 2018 schon eine Viertelstunde vorbei. Da wusste der 27-Jährige bereits, dass Konkurrenten im Aufstiegsrennen wie Holstein Kiel oder FC Ingolstadt an diesem milden Januarabend ebenfalls bei Heimspielen nur unentschieden gespielt hatten. Rein rechnerisch war dem FCN also kaum etwas passiert.

Pfiffe zur Pause

Gleichwohl spüren sie den Druck beim neunmaligen deutschen Meister, den weiter Millionenschulden plagen und dem ein Aufstieg in die Erstklassigkeit deshalb sehr gut tun dürfte. Dazu kommt eine hohe Erwartungshaltung des Anhangs: Als die Club-Spieler sich nach einer verkorksten ersten Hälfte mit zahlreichen Unsicherheiten in der Defensive und einer Menge an Fehlpässen im Aufbau mit einem 1:2-Rückstand auf in die Pause machten, gellten Pfiffe aus der Fankurve.

Zwar kam der Club zunächst verbessert in die zweite Hälfte zurück und durch den Kopfball des starken Edgar Salli auch schnell zum 2:2-Ausgleich (49.), danach aber ging nicht mehr viel bei den Nürnbergern, die gegen Ende des vergangenen Jahres noch so häufig spielerisch überzeugt hatten. Diesmal jedoch sahen die gut 26 000 Zuschauer kaum flüssige Kombinationen des neunmaligen deutschen Meisters. Mit den Adjektiven unpräzise und schwerfällig wäre der Auftritt wohl treffend charakterisiert.

Verkrampfung

Trainer Michael Köllner jedenfalls schien die Verkrampfung seines Teams zu bemerkt zu haben und gab sich hörbar Mühe, seinen Spielern etwas von dem Druck zu nehmen. „Wir sind noch nicht aufgestiegen und können es nicht als selbstverständlich ansehen, dass wir in jedem Heimspiel drei Punkte holen“, machte der 48-Jährige klar, der übrigens seinen Wohnort in Regensburg in unmittelbarer Nähe des Stadions des Gegners vom Dienstagabend hat.

Eigentlich waren die Voraussetzungen für einen gelungenen Start ins Fußballjahr nicht schlecht gewesen beim FCN. Ein Trainingslager im spanischen Valencia, mit dem sich Köllner sehr zufrieden gezeigt hatte, dazu mit Marvin Stefaniak, Federico Palacios und Ulisses Garcia Lopes drei Neuzugänge, die der Coach als Bereicherungen pries. Doch nur der frühere Dresdner Stefaniak spielte gegen den Aufsteiger aus der Oberpfalz, fiel dabei aber vorwiegend durch Fehlpässe auf.

Nicht nur deswegen wurde es ein Holperstart ins Fußballjahr 2018 für den FCN, bei dem es noch schlimmer hätte kommen, denn der robust auftretender Gast lag durch Marc Lais (6.) und Marco Grüttner (27.) zweimal in Führung und besaß durch Letzgenannten in der 89. Minute sogar noch die Chance zum Siegtor, als der Angreifer aus kurzer Distanz an Club-Keeper Fabian Bredlow scheiterte.

Köllner indes forderte Geduld mit seinen Spielern ein, verbunden mit den Hinweisen, dass bis zum Saisonende noch 15 Spiele zu seien und dass er mit seinem Team an Verbesserungen arbeiten werde.

Bangen um Ewerton

Viel Zeit, den dürftigen Auftritt gegen Regensburg aufzuarbeiten, bleibt den Nürnbergern allerdings nicht. Bereits am Freitagabend steht das Auswärtsspiel bei Union Berlin an, bei dem nicht klar ist, ob der Club die Partie mit seinem Innenverteidiger Ewerton bestreiten kann. Der Brasilianer musste gegen Regensburg nach einem Schlag auf den Knöchel zur Pause ausgetauscht werden. Eine leistungsfähige Verteidigung braucht es an der Alten Försterei aber allemal. Schließlich kann sich der Club nicht auf Dauer auf das Straucheln von Konkurrenten verlassen.

 
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