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London
Was für ein Darts-Spieltag: Clemens liefert Krimi, Wright stürzt, Price provoziert
Bei der Darts-WM 2023 gab es die erste große Überraschung: Weltmeister Peter Wright ist raus. Währenddessen kann ein Deutscher Darts-Geschichte schreiben.
Gabriel Clemens       -  Gabriel Clemens feiert seinen Einzug ins Achtelfinale der Darts-WM.
Foto: Steven Paston/PA Wire, dpa | Gabriel Clemens feiert seinen Einzug ins Achtelfinale der Darts-WM.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:32 Uhr

Die Darts-WM 2023 hat ihren bislang spektakulärsten Spieltag hinter sich - und aus deutscher Sicht gab es einen echten Nerven-Krimi um Gabriel Clemens. Zugleich schied ein Publikumsliebling gegen einen Bösewicht aus - und mit dem amtierenden Weltmeister Peter Wright ist ein weiterer Fan-Favorit raus.

Gabriel Clemens: "Ich war eigentlich tot" Die deutsche Darts-Hoffnung Gabriel Clemens hat es nach einem Thriller ins Achtelfinale der WM geschafft - und dabei das Nervenkostüm der Zuschauer maximal strapaziert. Über die vollen sieben Sätze ging das Match gegen den Waliser Jim Williams. "The German Giant" lag schon mit 2:3 zurück, kämpfte sich aber ins Spiel hinein und gewann am Ende mit 4:3. Nach der Partie war auch der 39-jährige Saarländer platt, wie er im TV-Interview bei Sport1 verriet: "Ich war eigentlich tot, hatte dann aber den einen oder anderen Moment gut gehabt. Warum das geklappt hat, weiß ich nicht." 

Dem Privatsender bescherte der Sieg die bisherige Top-Quote bei der aktuellen WM: Bis zu 1,3 Millionen Zuschauer in der Spitze verfolgten die Abendsession am Dienstag, durchschnittlich sahen sich 900.000 Zuschauer die Matches an, dazu kommen knapp 700.000 Livestream-Abrufe, was ebenfalls ein Rekord für das aktuelle Turnier ist. Sehr wahrscheinlich wird Clemens' Auftritt im Achtelfinale am Donnerstagabend für einen neuen Bestwert sorgen. Gewinnt er auch dieses Match, steht erstmals ein Deutscher im Viertelfinale der Darts-WM. 

Das rätselhafte Aus des Weltmeisters Als Clemens vor zwei Jahren zum bislang letzten Mal ins Achtelfinale einzog, hatte er zuvor den amtierenden Weltmeister Peter Wright geschlagen. Duplizität der Ereignisse: Auch dieses Mal schied der Schotte nach einem 1:4 nach Sätzen in der 3. Runde aus, erneut als Titelverteidiger. Die Formschwäche des 52-Jährigen gab aber auch seinem Gegner Kim Huybrechts Rätsel auf. "Ich muss ehrlich sagen: Das war nicht Peter Wright. Das war der Name Peter Wright, aber nicht die Person. Normalerweise spielt er 20-mal besser", sagte der Belgier nach seinem Sieg. 

Wright war mit seinem Auftritt sichtlich unzufrieden, zeigte sich gereizt und wechselte mehrfach die Pfeile - jeweils erfolglos. Kleines Trostpflaster: Nach dem Turnier könnte er dennoch auf den Weltranglistenplatz 1 zurückkehren - aber nur dann, wenn keiner der Favoriten Michael van Gerwen (Niederlande), Michael Smith (England) oder Gerwyn Price Weltmeister wird.

Der Triumph des Bad Boys Stichwort Price: Der war beim glatten 4:0-Sieg gegen Raymond van Barneveld im Gegensatz zu Wright so wie immer: provokativ, unbeliebt, souverän. Der Waliser, der schon während der Partie gegen den Niederländer vom Publikum ausgepfiffen wurde, feierte seinen Erfolg gegen den Altmeister und Weltmeister von 2007 demonstrativ ausgelassen. 

Im Sieger-Interview begründete er dies damit, dass van Barneveld ihn bislang damit provoziert habe, nie in einem TV-Match gegen Price verloren zu haben. "Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich Raymond in einem TV-Spiel besiegt habe. Yeah!", freute sich der WM-Champ des Jahres 2021. Wie es mit "Barney", einem der größten Publikumslieblinge im Alexandra Palace, weitergeht, ist unklar. Der 55-Jährige war bereits zurückgetreten, um dann aber schnell zurückzukehren. Sein Comeback hatte er unter anderem mit Geldproblemen begründet.

 
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