Gabriel Clemens hat deutsche Darts-Geschichte geschrieben: Der 39-Jährige steht als erster Deutscher im Viertelfinale der Darts-WM in London. Gegen den Schotten Alan Soutar zeigte der Saarländer zwar die niedrigste Durchschnittspunktzahl (Average) seines bisherigen Turniers – weil "The German Giant" aber zur richtigen Zeit die entscheidenden Würfe landete, war der 4:1-Sieg nie ernsthaft in Gefahr. Nach Spielende freute sich Clemens, der im vollen Alexandra Palace von vielen deutschen Partygästen nach vorne gepeitscht wurde, im Sport1-Interview "Das ist einfach nur geil. Eigentlich habe ich nie gedacht, dass ich das Spiel noch verlieren könnte – auch wenn es beim Stand von 3:1 noch ziemlich knapp war."
Auf Clemens wartet nun einer der Top-Favoriten auf den WM–Sieg: Am Neujahrstag steht das Match gegen den Weltranglistenersten und Weltmeister von 2021, den Waliser Gerwyn Price, an. Der ehemalige Rugby-Spieler hatte sich Clemens im Vorfeld als Gegner gewünscht, weil es mit den vielen deutschen Darts-Fans in London zu einer spannenden Konstellation kommen könnte.
Das Preisgeld von Gabriel Clemens liegt nun schon bei 50.000 Pfund
Clemens gibt sich vor dem Duell mit dem "Ice Man" cool: "Wenn ich wieder die Leistung bringen kann, glaube ich, dass ich auch Gerwyn Price gefährlich werden kann." Dass er nun zum ersten Mal nach Silvester im Turnier ist, sei ein Gefühl an das er sich gewöhnen kann – nicht zuletzt wohl wegen des jetzt schon bei knapp 50.000 Euro (rund 58.000 Euro) liegenden Preisgeldes. Für das Halbfinale gibt es 100.000 Pfund, der Vizeweltmeister erhält 200.000 Pfund. Der neue Champ erhält sogar 500.000 Pfund, umgerechnet also 580.000 Euro.
Im bisherigen Turnierverlauf hatte Clemens den Iren William O'Connor (3:0) und Jim Williams aus Wales (4:3) besiegt. Beide waren wie Soutar ungesetzt, doch der Feuerwehrmann und Blindenhund-Ausbilder aus Schottland galt als bislang größte Hürde. Der 44-Jährige absolvierte zwischen seinen Matches in London noch Feuerwehr-Schichten und ist auch für die Silvester-Nacht eingeteilt. Auf die Frage, wann er denn überhaupt schlafe, antwortete Soutar: "Im Januar."