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FUSSBALL: BUNDESLIGA
Club zahlt Lehrgeld in Dortmund
Borussia Dortmund - 1. FC Nürnberg       -  Schwarzer Abend: Kapitän Hanno Behrens und sein 1. FC Nürnberg kassierten in Dortmund eine saftige Niederlage.
Foto: Ina Fassbender/dpa | Schwarzer Abend: Kapitän Hanno Behrens und sein 1. FC Nürnberg kassierten in Dortmund eine saftige Niederlage.
Norbert Hohler
Norbert Hohler
 |  aktualisiert: 08.04.2019 02:10 Uhr

Es bleibt dabei – in Dortmund gibt es für den 1. FC Nürnberg nichts zu holen: Mit 7:0 (2:0) siegte erneut die Gelbschwarzen und rücken damit als Tabellenzweiter bis auf zwei Zähler an Spitzenreiter FC Bayern München heran. Vor 75 700 Zuschauern trafen Jacob Bruun Larsen (9.), zweimal Kapitän Marco Reus (32./58.), Achraf Hakimi (49.), Manuel Akanji (74.), Jadon Sancho (85.) und Julian Weigl (88.) für die klar überlegenen Hausherren.

Dabei hatte Club-Trainer Michael Köllner vor der Partie versprochen: „Wir fahren nicht dorthin, um Autogramme abzuholen, wir wollen punkten.“ Dafür ließ er mit Dreierkette spielen, die bei BVB-Ballbesitz mit Enrico Valentini und Tim Leibold zur Fünferkette wurde, davor mit drei Abräumern und den Angreifern Yuya Kubo und Virgil Misidjan. Für Torjäger Mikael Ishak und Ondrej Petrak (Nackenprobleme) waren Robert Bauer und Patrick Erras ins Team gerückt.

Zahlreiche Umstellungen

Dortmund, immer noch ohne den verletzten Stürmerstar Paco Alcácer, rotierte gleich auf fünf Positionen: Dana-Axel Zagadou vertritt den Abdou Diallo (Rotsperre) im Abwehrzentrum, dazu kamen Hakimi, Thomas Delaney, Maximilian Philipp und Jacob Bruun Larsen. Von Abstimmungsschwierigkeiten war aber wenig zu spüren, obwohl Mahmoud Dahoud, Shinji Kagawa und Lukasz Piszcek auch mit Blick auf die anstehenden schweren Spiele gegen Leverkusen und Monaco geschont wurden. Nicht im Kader war erneut Weltmeister Mario Götze.

Beide Fangruppen beteiligten sich am bundesweiten Stimmungsboykott, rollten gleichlautende Transparente („DFB, DFL & Co.: Ihr werdet von uns hören – oder auch nicht“). Nach verhaltenem Beginn spielte Dortmund ein frühes Tor in die Karten: Christian Pulisic setzte sich gleich gegen zwei Nürnberger durch, passte perfekt zu Jacob Bruun Larsen, der mit einem Heber Fabian Bredlow überlistete (9.).

Doch keine 100 Sekunden später rettete der Club-Keeper überragend gegen Marco Reus, der nach einem krassen Abwehrfehler von Robert Bauer aus kurzer Distanz scheiterte. In der 32. Minute aber traf der BVB-Kapitän nach Zuspiel von Maximilian Philipp aus 16 Metern in den Winkel. Der Ball war von Abwehrchef Georg Margreitter noch leicht abgefälscht worden und damit unhaltbar für Bredlow.

Der Club hatte einige passable Offensivaktionen, aber keine klaren Chancen: Einmal prüfte Kubo Dortmunds Schlussmann Roman Bürki aus spitzem Winkel (14.), dann zog Virgil Misidjan (18.) nach schönem Konter knapp rechts vorbei.

Folgenschwerer Ballverlust

Nach der Pause währten die kargen Hoffnungen der 3000 Clubfans auf eine Wende nur vier Minuten: Nach einer Nürnberger Ecke verlor Margreitter den Ball, Reus trat zum Konter an und passte auf Hakimi, der vollstreckt. Und es kam noch schlimmer: Per Doppelpass spielten sich Reus und Bruune Larsen durch, und Reus konnte sein 100. Pflichtspieltor für den BVB erzielen.

Danach spielten sich die Dortmunder in einen wahren Rausch, während die Nürnberger immer mehr auseinanderfielen. So ließ sich Leibold von Akanji Leibold im Claub-Strafraum den Ball abluchsen, dann trafen auch noch die eingewechselten Sacho (85.) und Weigl (88.).

Während Dortmund wieder das Offensivspektakel bot, dass sich die Fans so sehnlich wünschen, blieb der Club fast alles schuldig. Das Team von Michael Köllner war in den entscheidenden Momenten nicht gedankenschnell genug, gab zu viele Bälle leicht her und zahlte letztlich viel Lehrgeld. Am Schluss ließ sich das Team vorführen.

Der letzte Sieg in Dortmund ist 28 Jahre (2:0), und es scheint, als könnte der Club noch lange die Rolle als Lieblingsgegner des BVB behalten.

 
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