Die Qualifikation für den Bob-Weltcup wird für Pilot Johannes Lochner und seine Crew mit dem unterfränkischen Anschieber Christian Rasp aus Mainbernheim unerwartet alles andere als ein Selbstgänger. Nach den zwei mageren dritten Plätzen bei der deutschen Meisterschaft am letzten Wochenende in Altenberg (Sachsen) muss das Team vom Königssee um ihren Startplatz in der Königsklasse fürchten.
Oelsner und Hafner auf den Plätzen eins und zwei
Obwohl der gesetzte Olympiasieger Francesco Friedrich und der verletzte Nico Walter bei der DM fehlten, mussten sich Lochner & Co. jeweils mit dem Bronze-Rang begnügen. Die Nachwuchs-Piloten Richard Oelsner (Meister im Zweierbob) und Christoph Hafner (Meister im Viererbob) lagen an beiden Tagen vor den Bobs von Lochner und machen ihm nun den dritten deutschen Startplatz im Weltcup streitig. In beiden Wettkämpfen fuhr Lochner im zweiten Durchgang Bestzeit, konnte den Rückstand und die Fehler aus dem ersten Durchgang aber jeweils nicht mehr wettmachen. Rasp, der auch im Zweier anschob, sorgte für gute Startzeiten.
Für die Lochner-Crew werden die zweiten Selektionsrennen am kommenden Wochenende nun sehr wichtig. Immerhin finden sie auf der Heimbahn am Königssee statt, wo Lochner jeden Zentimeter und jede Kurve genau kennt. Bundestrainer Rene Spies äußerte sich zur Situation eindeutig: „Johannes muss als Leistungsträger der letzten Jahre nun zeigen, dass er stark ist, dass er die Jungen im Griff hat. Es kommt in diesem Jahr eine schwierige Nominierung auf uns zu.“
Noch ist es schwer vorstellbar, dass Lochner, der letztjährige Weltcup-Dritte und Europameister im Viererbob, mit seinen Anschiebern ab Dezember nur im zweitklassigen Europacup die Eiskanäle hinunter brettert.