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WÜRZBURG/SCHWEINFURT
Fußball: Zwei Mal live aus Unterfranken
Seit September 2012 überträgt Sport 1 Spiele der Regionalligen live. Der Erfolg gibt dem Spartensender recht. Nun sind Spiele unterfränkischer Teams zu sehen.
Die bislang letzte Live-Übertragung aus dem Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion: 2001 zeigte das Deutsche Sportfernsehen das 4:2 des FC 05 gegen Ahlen in der zweiten Liga. An diesem Dienstag steht Schweinfurt gegen Burghausen auf dem Programm von Sport 1.
Foto: Klemens Tepper | Die bislang letzte Live-Übertragung aus dem Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion: 2001 zeigte das Deutsche Sportfernsehen das 4:2 des FC 05 gegen Ahlen in der zweiten Liga.
redsp
 |  aktualisiert: 17.12.2020 02:17 Uhr

Fußball überschwemmt den Bildschirm. Bis hinein in die letzte Nische. Die Zuschauerzahlen sind bei viertklassigem Fußball weit besser als bei Übertragungen vom Handball oder Basketball.

Nun kommt Sport 1 gleich zwei Mal nach Unterfranken. An diesem Dienstag wird das Heimspiel des FC Schweinfurt 05 gegen Wacker Burghausen gezeigt (18.30 Uhr). In zwei Wochen ist dann das Unterfrankenderby zwischen den Würzburger Kickers und den Schweinfurtern live zu sehen.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Regionalliga-Zahlen“, sagt Robert Hettich, der Sprecher von Sport 1. Knapp über 300 000 Besucher sehen im Schnitt die Übertragungen auf dem festen Sendeplatz am Dienstag. In dieser Saison waren das kleine Münchner Derby zwischen 1860 II und FC Bayern II, die Partie Alemannia Aachen – Spvgg Lotte und das Saarland-Derby zwischen FC Saarbrücken und FC Homburg mit je 370 000 Zuschauern die Renner.

Das bringt zwar nur Quoten von knapp über einem Prozent, ist gegenüber anderen Ballsportarten aber ein für den Sender attraktives Angebot. Live-Spiele der Handball-Bundesliga verfolgen im Schnitt nur 210 000 Zuschauer, Begegnungen der Basketball-Bundesliga wollen durchschnittlich lediglich 90 000 Menschen sehen – weniger als ein Drittel der Regionalliga-Werte.

Wie gut die Zahl für das Duell zwischen Schweinfurt und dem Drittliga-Absteiger Burghausen wird, bleibt wegen der frühen Anstoßzeit abzuwarten. Normalerweise überträgt Sport 1 Regionalliga-Spiele dienstags zur Primetime, also um 20.15 Uhr. Da an Champions-League-Spieltagen aber zu diesem Zeitpunkt der „Bitburger Fantalk“ läuft, muss es im Willy-Sachs-Stadion schon um 18.30 Uhr losgehen. Das Unterfranken-Derby zwischen den Kickers und dem FC 05 am 24. März in der Flyeralarm-Arena kann hingegen um 20.15 Uhr beginnen.

Mit der „Königsklasse des Amateurfußballs“, wie der Sender die Regionalliga vollmundig tituliert, hat Sport 1 im letzten August einen Zwei-Jahres-Vertrag geschlossen. Beteiligt sind vier der fünf Staffeln, nur die Regionalliga Nordost läuft in den dritten Programmen. „Die Regionalliga strahlt mit ihren vielen Traditionsmannschaften ein ganz besonderes Flair aus – und hier wird auch richtig guter Fußball gespielt“, sagte Geschäftsführer Olaf Schröder anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Partner sind die Regionalverbände, die auch die Honorare einstreichen. Der Bayerische Fußball-Verband schüttet 90 Prozent der Gelder aus der Vereinbarung mit Sport1 wieder an die Vereine aus. Alle Vereine der Regionalliga Bayern profitieren solidarisch gleichermaßen von den Einnahmen, unabhängig davon, ob sie bei einem Live-Spiel dabei sind oder nicht.

Das dicke Fernsehgeld streichen die gastgebenden Vereine also nicht ein, können die Spiele aber in eigener Regie vermarkten. Der FC 05 hat für die Partie mit der Sparkasse Schweinfurt, dem Autohaus Löffler und dem Bauunternehmen Siebenson drei Sponsoren gefunden, die freien Eintritt auf den Stehrängen ermöglichen. Sitzplätze kosten nur fünf Euro. So rechnen die Schweinfurter mit 3000 Zuschauern – auch wenn der 0:3-Reinfall am Samstag in Schalding-Heining natürlich nicht sonderlich ins Konzept passt. Werbepartner des Vereins können sich auf einer 250 Meter langen LED-Bande während der Übertragung präsentieren.

Sport 1 produziert die Regionalliga-Spiele technisch „mit großem Besteck“, wie Sendeleiterin Tanja Brodel sagt. Fünf Kameras liefern die Bilder. Kommentator Jörg Dahlmann nimmt es mit der Vorbereitung sehr genau: „Ich informiere mich intensiv. Letztlich ist das mehr Arbeit als bei einem Spiel der zweiten Liga oder der Bundesliga, wo man die Spieler besser kennt.“ Die Amateurklubs sind dankbar, dass ihnen einmal die große Bühne geboten wird, entsprechend freundlich sei die Aufnahme, bestätigt Dahlmann.

Moderator Martin Quast hat im Umfeld stets Gäste, die eine Beziehung zu den Vereinen haben. In Schweinfurt wird es Ermin Melunovic sein. Der ehemalige Stürmer schoss im November 2001 im strömenden Regen alle vier Tore, als der FC 05 in der zweiten Liga mit 4:2 gegen LR Ahlen gewann. Es war einer der Höhepunkte der Karriere von Melunovic, der heute beim Hessenligisten SV Wiesenbaden Co-Trainer seines damaligen Schweinfurter Chefs Djuradj Vasic ist. Und es war das bislang letzte Spiel des FC 05, das live übertragen wurde – damals vom Sport 1-Vorgänger DSF (Deutsches Sportfernsehen).

 
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    So, das hätten wir also auch erledigt - Werbeträger für den Sport-Spartensender "Sport1".
    Der MainPost ist es ja offensichtlich egal, ob und wieviele Zuschauer ins Stadion gehen. Hoffentlich werden die sog. Sportredakteure nicht bald arbeitslos.
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