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LKR Bad Kissingen
Untererthals properer Derbysieg
Der SV Ramsthal bleibt im Krisen-Modus. Eine schwere Verletzung überschattet den Prestige-Erfolg der Rannunger über Rottershausen. Reichenbachs erfolgreicher Minimalismus.
Weil sich zwei Ramsthaler offensichtlich gegenseitig aus dem Spiel nehmen, hat der Untererthaler freie Bahn. Eine Szene, die durchaus zum Landkreis-Derby passte angesichts des 4:0-Erfolges des Aufsteigers. Foto: ssp       -  Weil sich zwei Ramsthaler offensichtlich gegenseitig aus dem Spiel nehmen, hat der Untererthaler freie Bahn. Eine Szene, die durchaus zum Landkreis-Derby passte angesichts des 4:0-Erfolges des Aufsteigers. Foto: ssp
| Weil sich zwei Ramsthaler offensichtlich gegenseitig aus dem Spiel nehmen, hat der Untererthaler freie Bahn. Eine Szene, die durchaus zum Landkreis-Derby passte angesichts des 4:0-Erfolges des Aufsteigers. Foto: ssp
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 17.08.2022 02:46 Uhr

SV Ramsthal - FC Untererthal 0:4 (0:1). Tore: 0:1 Maurice Pache (26.), 0:2 Lukas Tartler (53.), 0:3 Maurice Fella (73.), 0:4 Lukas Tartler (76.).

"Ich weiß nicht , was bei unserer Mannschaft los ist", rätselte nicht nur SV-Pressesprecher Jochen Hesselbach. Tatsächlich ging das Landkreisderby mit einem Sieg des Aufsteigers zu Ende, was dem Spielverlauf nach auch in dieser Höhe in Ordnung ging. Denn die Viktorianer waren über neunzig Minuten bissiger und zweikampfstärker und erarbeiteten sich so auch die Mehrzahl der Torgelegenheiten. Im Prinzip hatten die Mannen des neuerlich schwer enttäuschten Coaches Tim Herterich nur eine Chance: In der 20. Minute setzte Fabian Willacker die Kugel nach Flanke von Timo Kaiser am langen Eck vorbei. In Führung gingen die Gäste, als Lukas Tartler einen Schuss Richtung SV-Kasten absetzte, den Keeper Maurice Popp zwar parierte, aber gegen den Nachschuss von Maurice Pache machtlos war. Die Ramsthaler bäumten sich nun sichtlich auf, doch gab es im Mittelfeld zu viel Stückwerk. Auch im zweiten Durchgang dominierten die Gäste das Geschehen und bauten die Führung aus, als Lukas Tartler einen Konter gekonnt abschloss. Drei Minuten später hatte Mathias Tartler das 0:3 auf dem Fuß, scheiterte aber an einem Popp-Reflex. Dies holte eine Viertelstunde später Maurice Fella nach, der einen Nachschuss überlegt verwertete. Da gingen bei einigen Weindörflern endgültig die Köpfe runter, vor allem als sie kurz darauf den finalen Treffer hinnehmen musten. Nach seinem Vorstoß passte FC-Coach Sebastian Heinlein von der Grundlinie zurück und fand den einschussbereiten Lukas Tartler. Die SVler drohen auf einen Abstiegsplatz abzurutschen, während die Heinlein-Elf den nächsten Partien wesentlich zuversichtlicher entgegensehen kann.

FC Westheim - FC WMP Lauertal 1:1 (0:1). Tore: 0:1 Leon Kilian (38.), 1:1 Bastian Zoll (73.).

"Mit dieser Punkteteilung können wir gut leben", meinte nach dem Abpfiff einer intensiv geführten Auseinandersetzung Westheims Abteilungsleiter Maxi Schaub, der rätselte, "warum der Gegner immer noch das Tabellenende ziert". Denn die Lauertal-Elf ging forsch zur Sache, bewies im Spielaufbau Spielwitz und war vor dem Seitenwechsel das dominierende Team. Die verblüfften Platzherren, die auf ihren Torjäger Yanik Pragmann ( Zerrung ) verzichten mussten, gerieten so wenig überraschend in Rückstand, als der auf der Außenbahn angespielte Leon Kilian in den Strafraum kurvte und das Leder an Keeper Pascal Kümmert vorbei ins lange Eck legte. Bis zum Kabinengang ergaben sich für die Schützlinge von Martin Schendzielorz weitere Möglichkeiten, die teils fahrlässig ungenutzt blieben. Im zweiten Durchgang erhöhten die Noack-Schützlinge den Druck, doch die Gäste-Deckung erwies sich als sattelfest. Da mussten auf Seiten der "Waster" frische Kräfte ran, und da bewies Coach Dieter Noack ein glückliches Händchen. Denn die drei Neuen waren maßgeblich am Ausgleichstreffer beteiligt. Dabei führte Maxi Schaub einen Freistoß schnell aus, das Leder landete bei Andy Graup, der zu einem unwiderstehlichen Alleingang ansetzte, vier Gäste-Akteure umkurvte, um schließlich den gut postierten Bastian Zoll zu erspähen, der gekonnt vollendete. "Danach setzten beide Teams alles auf eine Karte in einem dann wilden Spiel", so Schaub.

TSV Steinach - TSV Großbardorf II 0:2 (0:0). Tore: 0:1 Philipp Aumüller (51.), 0:2 Florian Dietz (58.).

Der Tabellenführer wurde zwar seiner Favoritenrolle gerecht, kam aber im ersten Durchgang nicht richtig ins Spiel. Die Bayernliga-Reserve hatte Glück, im ersten Durchgang nicht in Rückstand zu geraten, denn da waren die Steinacher wesentlich zielstrebiger und vor dem Tor gefährlicher. So verzog Fabian Schäfer nach fünf Minuten knapp, nach einer halben Stunde zwang Spielertrainer Michal Voll Gallier-Keeper Jonathan Barthelmes zu einer Glanzparade, ehe kurz vor dem Kabinengang eine Freistoßflanke von Joshua Jung an der Latte entlang schrammte. Mit Beginn des zweiten Durchgangs wurden die Bardorfer wesentlich aktiver, was früh belohnt wurde. Mit einer weit gezogenen Flanke hebelte Lukas Bauer die Steinacher Deckung aus, der eingewechselte Philipp Aumüller schob überlegt ein. Fünf Minuten später hatte Kilian Wenzel das 0:2 auf dem Fuß, als er das Spielgerät auf die Oberkante der Latte setzte. Doch beim nächsten Angriff jubelten die Bach-Mannen: Nach einer Wenzel-Hereingabe köpfte Florian Dietz ins lange Eck ein. Die Platzherren blieben nur bei Standards einigermaßen gefährlich, doch weder Joshua Jung noch Aaron Friedl netzten ein. Die besseren Möglichkeiten besaß weiterhin der Spitzenreiter. So scheiterte Wenzel mit einem Schuss aufs kurze Eck an Franz-Xaver Rosshirt, der auch zur Stelle war, als der eingewechselte Julius Albert frei vor ihm auftauchte.

FV Rannungen - FC Rottershausen 3:0 (1:0). Tore: 1:0 Daniel Kraus (23., Elfmeter ), 2:0 Maximilian Bindrim (82.), 3:0 Daniel Kraus (90.+8.). Gelb-Rot: Andre Seufert (90.+4, Rottershausen ).

Ein eigentlich friedliches Derby wurde überschattet von einem Schlüsselbeinbruch auf Rottershäuser Seite. Laut Gäste-Trainer Alexander Schott "stand das Ergebnis an zweiter Stelle, die Verletzung tat mehr weh als die Niederlage”. Pech hatten die Gäste allerdings nicht nur in dieser Situation. Die tabellarisch schwächeren FCler begannen stark mit einer Großchance von Pascal Metzler, als FV-Keeper Florian Erhard die Fingerspitzen noch ans Leder brachte. Dann kam es zur Szene, die aus Sicht beider Lager spielentscheidend war. Nach einer elfmeterwürdigen Aktion gegen Julian Göller blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm, im Gegenzug erhielt Rannungen einen umstrittenen Strafstoß . Sowohl FV-Abteilungsleiter Florian Erhard als auch Alexander Schrott sprachen von einem Elfmeter , den man nicht geben muss und den Daniel Kraus sicher verwandelte.

Nur wenige Minuten später folgte die nächste strittige Aktion: Dieses Mal war Alexander Müller aus Rannunger Sicht klar elfmeterwürdig gefoult worden. Dass der Schiedsrichters weiterspielen ließ, war für Abteilungsleiter Erhard "eine Konzessionsentscheidung”. In der ersten Halbzeit kamen beide Mannschaften jeweils nach einer Standardsituation noch zu einer Chance, jedoch retteten der Pfosten auf der einen und der Torwart auf der anderen Seite. Ein ruhender Ball brachte kurz vor Spielende die Entscheidung in Person von Maximilian Bindrim. Rottershausen kam zwar noch zu einem Pfostentreffer durch Julian Göller, aber Fortuna zeigte an diesem Nachmittag den Gästen die eiskalte Schulter. Nur wenige Minuten vor Schluss brach sich Fabio Erhard ohne gegnerische Einwirkung das Schlüsselbein und musste vom Krankenwagen abgeholt werden. Kurz darauf fing sich Andre Seufert seine zweite gelbe Karte ein, bevor Schlussmann Johannes Hein das dritte Gegentor verursachte. Trotz der üblichen Derby-Differenzen auf dem Platz, konnte man sich nach dem Spiel noch versöhnen . So blieben die Rottershäuser laut Florian Erhard "noch lange bei uns im Sportheim”. sab

FC Reichenbach - TSV Bad Königshofen 1:0 (1:0). Tor: 1:0 Johannes Katzenberger (22.).

"Ein Wunschergebnis. Wir haben gewonnen und endlich auch einmal keinen Gegentreffer kassiert", freute sich Sven Ludsteck nach dem Abpfiff. Da war es dem FC-Trainer auch egal, "dass der Sieg ein dreckiger war. Eine Punkteteilung wäre dem Spielverlauf nach nicht ungerecht gewesen." Dabei sahen die Fans eine torchancenarme Begegnung, in neunzig Minuten brachten die Kontrahenten das gegnerische Tor sage und schreibe jeweils nur einmal in größere Gefahr. Die Teutonen zeigten sich also hundertprozentig effektiv. Dem Treffer des Tages ging ein von der TSV-Deckung abgeblockter Freistoß voraus, Johannes Katzenberger fackelte nicht lange und schoss am reaktionslosen Keeper Andreas Hoffmann vorbei ein. Ob dieser von der tief stehenden Sonne geblendet wurde oder ihm ein Mitspieler die Sicht auf die Kugel verdeckte, war nicht zu eruieren. Sein Gegenüber Eric Reß musste kein einziges Mal nennenswert eingreifen. Bei der einzigen Gelegenheit der Kurstädter, deren Coach Alex Leicht das Fehlen etlicher Stammkräfte beklagte, setzte der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Tobias Saam seinen Volleyschuss aus zwanzig Meter zu hoch an. Ansonsten rieben sich die Teams mit Mittelfeld auf, die Pässe waren entweder zu ungenau oder die Laufwege falsch. Den Rest besorgten die Abwehrspezialisten. "Von größerem Verletzungspech sind wir derzeit verschont, aber wir haben bislang schon 30 Akteure eingesetzt", informierte FC-Abteilungsleiter Jonas Schäfer. sbp

Außerdem spielten

FC Strahlungen - TSV/DJK Wülfershausen 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Marvin Schölzke (24.), 1:1 Jonas Bach (66.).

Spfr. Herbstadt - SG Urspringen 2:1 (1:1). Tore: 0:1 Martin Felsburg (25.), 1:1 Jannick Hofmann (26.), 2:1 Michael Gabold (76.).

 
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