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Münnerstadt
Tobias Kröckel: der Dachs-Bändiger von der Lauer
Für wen das Wort des 30-Jährigen Gesetz ist und wieso der TSV Münnerstadt eine offene Rechnung zu begleichen hat. Der FC 06 Bad Kissingen will oben dran bleiben und der FC Thulba unten wegkommen.
Auf ihn hören die Mürschter 'Dachse': Tobias Kröckel. Foto: Hopf       -  Auf ihn hören die Mürschter 'Dachse': Tobias Kröckel. Foto: Hopf
| Auf ihn hören die Mürschter "Dachse": Tobias Kröckel. Foto: Hopf
Stephan Penquitt
 |  aktualisiert: 17.08.2022 01:40 Uhr

Das Wort von Tobias Kröckel zählt etwas beim TSV Münnerstadt . Der zentrale Mittelfeldspieler, der 2013 vom FC Poppenroth zu den Nägelsiedern wechselte, gilt, ganz nach seinem Lieblingskicker Zinedine Zidane , als feiner Fußballer , auf den nicht nur die Jungen im Team hören. "Tobi hat, wie ich finde, heuer noch einmal einen richtigen Sprung gemacht. Man merkt ihm total an, dass er mit Feuer dabei ist. Genau diesen Enthusiasmus braucht er auf dem Platz", lobt Co-Trainer Simon Snaschel den 30-Jährigen, der in Bad Kissingen lebt und bei der Firma Preh in Bad Neustadt als Product Cost Controler angestellt ist.

Hallo Herr Kröckel, beim jüngsten 4:0-Erfolg über den SV Rödelmaier sah man Sie erstmals seit Ende August wieder in der Startelf. Was war die Ursache?

Tobias Kröckel:

Anfang September habe ich mir im Pokalspiel in Garitz bereits nach wenigen Minuten einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, der sich leider als ziemlich hartnäckig erweisen sollte.

Mit zwei Torvorlagen haben Sie sich prächtig zurückgemeldet. Wie ist das Gefühl, sich wieder in eine sichtlich gut funktionierende Mannschaft einzufügen?

Das ist ein sehr gutes Gefühl. Wenn man sieht, wie gut die Jungs abliefern, will man natürlich selbst unbedingt auf dem Platz stehen. Von daher war es auch relativ einfach, wieder reinzukommen.

Trotz des deutlichen Sieges war das Spiel gegen Rödelmaier enger als man es vermuten konnte. Warum hat das Pendel dennoch so deutlich zu Gunsten Ihrer Mannschaft ausgeschlagen?

Mit dem schnellen 2:0 im Rücken dachten wir wohl, dass es ein lockerer Nachmittag wird. Wir haben dann nicht mehr zu unserem Spiel gefunden und dem Gegner zu viel Platz gegeben. Dass es doch relativ klar wurde, lag vor allem an der Effizienz vor dem Tor.

Gehen wir mal "Inside TSV": Stimmt es dass ihr Wort bei den "Dachsen" im Team absolut Gesetz ist? Vielleicht erklären Sie kurz, was es mit der Begrifflichkeit "Dachse" auf sich hat.

Wir nennen junge, unerfahrene und manchmal auch etwas unbeholfene Spieler bei uns in der Mannschaft Dachse. Und ja, das stimmt. Das entwickelte sich während unseres Trainingslagers in Freiburg. Da war mit unseren Dachsen in einigen Situationen absolut nichts anzufangen. Also habe ich das Kommando für sie übernommen, und seitdem hat mein Wort Gewicht bei ihnen. (lacht)

Auch wurde uns zwinkernd zugetragen, dass Sie den Strafen-Katalog beim TSV mit "beispielloser Willkür" führen würden.

Frechheit! Ich kann mir aber schon vorstellen, von wem diese Aussage kam. Das wird leider teuer für ihn, da jegliche Kritik am Strafen-Katalog mit Sanktionen geahndet wird. (lacht)

Zurück zum aktuellen Geschehen. Am Samstag haben Sie zum Rückrundenauftakt den TSV Bergrheinfeld zu Gast? Da ist noch eine Rechnung offen, oder?

Definitiv. Wir haben dort eigentlich kein so schlechtes Spiel gemacht. Aber es war das erste Saisonspiel, da weiß man oft noch nicht, wo man vom Leistungsvermögen her steht. Für Samstag hoffe ich, dass wir den aktuellen Rückenwind mitnehmen können.

Bergrheinfeld hatte Probleme im weiteren Saisonverlauf, konnte jüngst aber einen wichtigen Sieg über Trappstadt landen. Wie schätzen Sie die "Bercher" ein?

Ich hätte sie nach dem 2:0-Erfolg über uns weiter oben in der Tabelle erwartet. Aber sie haben auch erst relativ wenig Tore zugelassen. Von daher glaube ich, dass es ein Geduldsspiel werden könnte, ähnlich wie gegen Ettleben.

Welche Musik würden Sie als Kabinen-DJ auflegen, wenn am Ende der Saison sensationell der Aufstieg gelingen sollte?

Gute Frage...Zuallererst müsste gewährleistet sein, dass unser "Katze" (Lukas Katzenberger/Anm.d.Red.) nicht denkt, er ist für die Musik verantwortlich. Und dann gibt es eins, zwei Playlists, die ich einfach laufen lassen würde, um mich wichtigeren Dingen widmen zu können. (lacht)

TSV Münnerstadt - TSV Bergrheinfeld (Samstag, 14 Uhr)

Formcheck: Vier Spiele in Folge siegte der TSV Münnerstadt (2./26) jeweils "zu Null", erzielte dabei satte 15 Tore. Damit weist man mit nur elf Gegentoren neben Dampfach die beste Defensive der Liga auf, während in der Offensive ebenfalls lediglich der Spitzenreiter aus Dampfach (31) einen Treffer mehr erzielt hat als der TSV (30). Ein klares Zeichen an die Konkurrenz, dass mit der Mikolaj-Truppe weiter zu rechnen ist, auch wenn Co-Trainer und 17-Tore-Mann Simon Snaschel sagt: "Vielleicht ist im Moment unser größter Trumpf, dass wir uns gut einschätzen können." Personell schaut es im TSV-Lager ganz gut aus. Lukas Fleischmann und Patrick Balling kehren in den Kader zurück. Sebastian Köhler ist zwar leicht angeschlagen, sollte aber auflaufen können. Lediglich bei Philipp Müller (krank) wird es bis zum Spiel wohl nicht reichen.

Gegnercheck: Eine sehr durchwachsene Saison spielt der TSV Bergrheinfeld (9./15). Die Mannschaft von Trainer-Altmeister Reinhard Seger und dessem spielenden Partner Thomas Cäsar konnte sich bisher nicht entscheidend von den hinteren Rängen absetzen, wenngleich man sich durch den 1:0-Erfolg vor Wochenfrist über Aufsteiger Trappstadt zumindest ein bisschen Luft verschaffte. "Für mich ist Bergrheinfeld eine kampfstarke Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer, gegen die wir die nächste hochkonzentrierte Leistung abliefern müssen", sagt Snaschel. Für Bergrheinfeld trafen Felix Kilian sowie Sebastian Werner mit jeweils drei Treffern am häufigsten, während Ex-Regionalliga-Akteur Marino Müller in dieser Saison noch ohne Einsatz ist.

FC 06 Bad Kissingen - TSV Trappstadt

(Samstag, 14 Uhr)

Formcheck: Nach der Spielpause vom vergangenen Wochenende versucht der FC 06 Bad Kissingen (4./24) mit einem Sieg über den TSV Trappstadt (12./13) seine gute Heimbilanz auszubauen und weiter Druck auf die Tabellenspitze auszuüben. Dabei will man an die gute Leistung vom 5:1-Sieg über die SG Stadtlauringen anknüpfen. Allerdings müssen die 06er auf Lukas Halbig verzichten (Innenbandriss im Knie).

Gegnercheck: Der Aufsteiger blieb in den letzten vier Partien ohne Sieg und befindet sich derzeit noch knapp über dem Strich. Auffällig ist, dass die Jungs von Trainer Martin Beck ihre Begegnungen immer eng gestalten, was die Tordifferenz von Minus eins unterstreicht. Entgegen den früheren Jahren, als man über eine starke Defensive den Sprung von der A-Klasse in die Bezirksliga schaffte, müssen die Rhön-Grabfelder in dieser Saison deutlich mehr Gegentreffer (25) hinnehmen, knipsen aber auch häufiger (24). Daniel May warnt: "Sie haben sich in der Liga schnell etabliert. Nichtsdestotrotz wollen wir ihnen unser Spiel aufdrücken." Das 0:0 aus dem Hinspiel will May in Bezug auf den Matchplan nicht zu hoch hängen, "weil es für alle nach sehr langer Zeit das erste Pflichtspiel war. Es war allerdings auch die einzige Partie, in der wir keinen eigenen Treffer erzielt haben."

SV-DJK Unterspiesheim - FC Thulba (Sonntag, 14 Uhr)

Formcheck: Nach zwei Siegen zuvor, war die Niederlage in Forst für den FC Thulba (13./10) ein Rückschlag, darf die Frankonen vor dem wichtigen Duell beim SV-DJK Unterspiesheim (14./2) aber nicht umwerfen. FC-Spielertrainer Oliver Mützel sah in Forst kein gutes Spiel seiner Elf: "Wir sind mit dem frühen Rückstand ganz schlecht ins Match gekommen. Kein Spieler hatte Normalform und wir haben verdient verloren." Für das Abstiegsduell könnte sich die nächste Reaktivierung von Ex-Coach Vicky Kleinhenz anbahnen. Auch Florian Heim könnte nach seinem Halbzeit-Einsatz in Forst in die Startelf zurückkehren. Dafür fällt Lorenz Heim mit einem Muskelfaserriss aus, während der Einsatz von Sebastian Gah (muskuläre Probleme) fraglich ist.

Gegnercheck: Eine ganze Halbserie ohne Sieg blieb der SV-DJK Unterspiesheim , nachdem die Elf von Trainer Patrick Leibold das letzte Vorrundenspiel zuhause gegen Tabellenführer Dampfach klar mit 0:4 verlor. Lediglich zwei Remis stehen für die "Spesemer" zu Buche. Zumindest das 2:2-Unentschieden gegen den FC 06 Bad Kissingen darf als Achtungserfolg angesehen werden, als man ein Drittel aller bisherigen Tore (6) schoss. "Für Unterspiesheim ist es die letzte Chance, doch noch in die Saison reinzukommen. Wir stellen uns auf ein kampfbetontes Spiel ein und wollen einen Fight abliefern, aber auch unsere spielerischen Möglichkeiten in die Waagschale werfen. Ziel ist ein Dreier, um die Teams direkt vor uns nicht davonziehen zulassen und sie bestenfalls noch vor der Winterpause einzuholen", sagt Oliver Mützel.

 
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