Aufatmen beim TSV Großbardorf. Nach zwei Unentschieden gelang den Grabfeld-Galliern mit dem 2:1-(1:1)-Sieg beim FC Würzburger Kickers II in der Bayernliga Nord der erste Saisonsieg durch das Last-Minute-Tor von Pascal Stahl. In der Beurteilung der Partie waren sich die beiden Trainer, Claudiu Bozesan (FWK) und Dominik Schönhöfer (TSV), nicht ganz einig. Bozesan sprach von einer bitteren Niederlage, Schönhöfer vertrat die Auffassung, dass der Sieg „nicht ganz unverdient“ gewesen sei. „Wir hatten in unserer stärksten Phase zu Beginn einige Hochkaräter und hätten zur Pause mindestens 2:0 führen müssen. Es stand nur unentschieden, weil wir einmal nicht aufmerksam waren. Aber bereits in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass die Kickers eine gute Mannschaft besitzen.“ Bozesan dagegen resümierte, dass der TSV in den ersten 20 Minuten besser gewesen sei. „Da waren wir zu weit weg von den Gegenspielern und haben zu viele Zweikämpfe verloren. Die restliche Spielzeit aber gehörte uns. Meine Spieler, die eine super Leistung zeigten, wurden für ihren Aufwand nicht belohnt.“
Fakt ist, dass die Grabfeld-Gallier anfangs mit viel Schwung agierten und drei klare Einschussmöglichkeiten besaßen. Die erste hatte Stefan Piecha, der im Mittelfeld die Bälle klug verteilte. Aber er zielte aus aussichtsreicher Position in die zweite Etage (8.). Dasselbe Missgeschick widerfuhr drei Minuten später Pascal Stahl, der aus zehn Metern frei stehend das Gehäuse nicht traf. Der dritten Großchance ging eine gelungene Kombination über die rechte Außenbahn voraus. Die Eingabe von André Rieß landete bei Stefan Piecha, der traf das Leder nicht voll – Möglichkeit vertan.
Verstärkung aus Liga zwei
In der 19. Minute klappte es doch: Nach einer Piecha-Freistoßflanke lenkte Björn Schönwiesner den Ball zur umjubelten TSV-Führung ins Kickers-Netz. Die erste Chance der Gastgeber, bei denen mit Royal-Dominique Fennell ein Akteur aus dem Zweitligakader mitspielte, hatte Alex Beier, dessen Kopfball sein Ziel verfehlte. Als es nach einer 1:0-Pausenführung roch, schlugen die Hausherren zu: Nach einem energischen Antritt wurde Kapitän Sebastian Fries im Strafraum von Marcel Hölderle von den Beinen geholt. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Fennell sicher zum Ausgleich.
Wehrs Glanztaten
Im zweiten Abschnitt gaben die Platzherren den Ton an, hatten aber bis zur 82. Minute nur Halbchancen, während die Gäste kaum einmal gefährlich vor das Tor von Jan Nirsberger kamen. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Plötzlich tauchte Adrian Dußler mutterseelenallein vor TSV-Keeper Marcel Wehr auf. Dieser bewies seine große Klasse und rettete mit dem Fuß. Seine zweite Glanztat vollbrachte er eine Minute später, als er einen Schuss von Sven Landshuter über die Querlatte lenkte. Den Siegtreffer der Gäste in letzter Minute bereitete Tobias Breunig vor, dessen Eingabe Pascal Stahl per Linksschuss ins lange Eck zum 2:1 versenkte. „Ich muss meinen Jungs ein Kompliment aussprechen. Sie haben immer dagegengehalten und toll gekämpft“, sagte der TSV-Coach und entschwand gut gelaunt, um sich für den anschließenden Mannschaftsabend frisch zu machen.
Statistik zum Spiel
Bayernliga Nord
FC Würzburger Kickers II –
TSV Großbardorf 1:2 (1:1)
Würzburg: Nirsberger (90. + 1 Kümmet) – Volz, Koller, Beier, Boateng – Fennell – Landshuter, Dußler, Lotzen, Fries – Jeni (50. Klesse).
Großbardorf: Wehr – Zang, Orf, Hölderle, Kanz – Piecha, Zehe – Rieß (79. Breunig), Leicht (62. Reith), Schönwiesner (70. Rugovaj) – Stahl.
Tore: 0:1 Schönwiesner (19.), 1:1 Fennell (42., Foulelfmeter), 1:2 Stahl (89.).
Schiedsrichter: Wernz (Landsberg am Lech).
Zuschauer: 183.