
Wer in Aura wohnt, aus Lauter kommt, aber mittlerweile für den SV Ramsthal in der Kreisliga kickt, muss sich natürlich einige Sprüche anhören. Für Simon Keßler kein Problem, als Polizist ist der 28-Jährige ganz andere Herausforderungen gewohnt. Entsprechend souverän schlägt sich der Kicker , dem das Stürmer-Gen in die Wiege gelegt wurde.
Wer hat Sie angespielt?
Simon Keßler:
Wie sieht Ihr Laufweg aus?
Ich habe mit fünf Jahren beim BSC Lauter angefangen und dort über 20 Jahre gespielt. Meine größten Erfolge waren in dieser Zeit eine Jugendmeisterschaft und der Gewinn des Großgemeindepokals. In der Saison 19/20 bin ich zum SV Ramsthal gewechselt und dort aktuell aktiv.
Was waren seinerzeit die Beweggründe für den Wechsel in die Kreisliga?
Ich wollte mich der Herausforderung einer höheren Spielklasse stellen. Auf den SVR bin ich über meinen Kumpel und damaligen Spielertrainer Harald Bayer gekommen.
Wie haben Sie den Trainer-Rücktritt wahrgenommen? Gibt es in Sachen Trainer neues zu vermelden am Fuß der Weinberge?
Ich persönlich finde es schade, dass Tim (Herterich) und Harald ihr Amt niedergelegt haben. Interimsmäßig haben unser Kapitän Tim Danz und der verletzte Spieler "Didi" Kloos die Aufgabe übernommen und machen das meiner Meinung nach sehr ordentlich. Neuigkeiten sind mir keine bekannt.
Bei der SG Waldfenster /Lauter läuft es in der B-Klasse prächtig? Haben Sie Ihren Wechsel vielleicht sogar bereut? Die Ramsler stehen ja überraschend weit unten.
Das freut mich sehr, da gerade nach dem Zusammenschluss mit Waldfenster einige meiner engsten Freunde dort kicken. Aber meinen Wechsel bereue ich nicht.
Sie wohnen in Aura, auch die stehen ganz oben in der Tabelle, nämlich in der Kreisklasse. Wurden Sie schon mal angefragt?
Das ein oder andere Gespräch gab es schon, vor allem zur späteren Stunde.
Ihr Vater Edi war Torjäger in Stangenroth. Hat er Ihnen seine Gene mitgegeben?
Ich würde schon sagen, dass das fußballerische Talent von väterlicher Seite vererbt wurde. Auch wenn wir uns in den Spielweisen doch etwas unterscheiden.
Wie viel Kritik müssen Sie aushalten?
Mein Vater pflegt das fränkische Motto: "Nicht geschimpft ist Lob genug." Da er auch über Jahre mein Jugendtrainer war, kenne ich das von klein auf. Trotzdem gehört er zu den treuesten Fans.
Schaut Ihr Vater dann mehr Spiele bei der SG Waldberg/Stangenroth an oder beim SV Ramsthal ?
Da mein Bruder und ich in Lauter und nicht in Stangenroth spielten, hat er immer dort zugesehen. Daher schaut er auch aktuell entweder in Lauter oder Ramsthal zu.
Ihr Bruder Nico ist ebenfalls Fußballer . Warum hört man von ihm nichts?
Mein Bruder ist gerade in den letzten Zügen seines Masterstudiums, welches er in Augsburg absolviert. Daher ist er aktuell nicht so häufig in der Heimat. Ich hoffe allerdings, ihn danach wieder öfter auf dem Platz zu sehen.
Sie sind Fan des 1. FC Nürnberg . Hat man als solcher in Ramsthal einen schweren Stand oder sind Sie da besonders willkommen?
Dort ist der Fokus der Fanlager tatsächlich eher auf München gerichtet. Entweder für 1860 oder den FCB, aber auch als Clubberer ist man willkommen.
A propos: Was ist denn drin für den Club in dieser Saison?
Diese Saison läuft es mal wieder etwas besser, aber an den Aufstieg in die Bundesliga glaube ich nicht.
Ihr schönstes Erlebnis mit dem glorreichen 1. FCN ?
Das waren die zahlreichen Stadionbesuche in Nürnberg inklusive Zugfahrt und Abstechern ins damalige Gärtle. Auch wenn der sportliche Erfolg nicht immer da war.
Sie sollen auch regelmäßig dem Wintersport frönen. Ist in diesem Winter schon etwas geplant?
Ich hoffe, dass trotz Corona ein Skiurlaub möglich sein wird. Dann würde es mich bevorzugt nach Sölden ziehen. Da fühle ich mich sowohl pisten- wie auch Après-Ski-technisch am besten aufgehoben.
An wen spielen Sie weiter?