Torlos blieb es am Wochenende zum Saisonauftakt der DJK Weichtungen beim VfB Burglauer in der Fußball-Kreisklasse 2. Es war lauer Sommerkick ohne große Höhepunkte. Weichtungens Torwart Sandy Bruckbauer wollte dem Spiel allerdings viel mehr Positives abgewinnen. „Unterm Strich ein Achtungserfolg für uns“, so sein Fazit. Er selbst hatte einen guten Anteil am 0:0 hatte. Gleich mehrere Male bewahrte er die Weichtunger mit seinen Paraden vor einem Rückstand und einer möglichen Niederlage.
Daran ist man bei den Jugendkraftlern gewohnt, schließlich ist Bruckbauer mittlerweile seit fast 20 Jahren der Rückhalt im DJK-Kasten. Und dabei lernte Bruckbauer das Torwarthandwerk eigentlich beim Lokalrivalen, dem FC Poppenlauer. Von Anfang an war Torwart die Wunschposition des gebürtigen Poppenläurers. Schon als er mit sieben Jahren beim FC anfing ging er zwischen die Pfosten. Und er hatte durchaus auch Talent.
Später zählte er zur erweiterten Bayernauswahl. Gemeinsam mit hiesigen Fußballgrößen wie Oliver Kröner oder dem jüngst in Burglauer wiedergesehenen Marco Mangold vertrat er als 15-Jähriger die Fußballregion bei einem Sichtungslehrgang in der Sportschule Oberhaching. Mit von der Partie war ein gewisser Christian Nerlinger. Letztlich fiel Bruckbauer damals durch das Sichtungssieb, weil er für zu klein befunden wurde. Bis auf 1,74 Meter ist er noch gewachsen und in Weichtungen zu einer Institution geworden.
Nachdem er in Poppenlauer zunächst nur in der zweiten Mannschaft ran durfte und nicht wirklich eine Perspektive dort sah, wechselte er nach Weichtungen. „Auch weil da mit Helmut Schönberger ein Poppenläurer Trainer war und zudem noch ein paar Kumpels aus Poppenlauer dort kickten“, erinnert sich der 38-Jährige. Keinesfalls hatte er geplant, so lange in Weichtungen zu bleiben, wollte er eigentlich nur Spielpraxis sammeln. Mit ihm und später auch noch einigen anderen Verstärkungen aber erlebte der Weichtunger Fußball einen Aufschwung wie nie zuvor. Der einstige Tabellenletzte stieg 1995 erstmals aus der C-Klasse auf. Zwei weitere Aufstiege feierte „Quax“, wie sie Bruckbauer auch schon zu Poppenläuerer Zeiten nannten, noch mit der DJK. 1997 stieg man wie 1995 als Vizemeister auf und vor zwei Jahren wurde die Jugendkraft erstmals in der Vereinsgeschichte Meister.
Wacker geschlagen
Durchaus gelungen war die letztjährige Kreisklassensaison. Als Aufsteiger schlug das Team sich wacker, hatte mit dem Abstieg nie ernsthaft was zu tun. „Das war aber auch glücklich“, schränkt der in Münnerstadt als Einsteller in der Glaswarenfabrik beschäftigte Bruckbauer ein. „Eigentlich war's eine echte Seuchensaison mit viel Verletzungspech.“ Nie hätte mal zwei Wochen in Folge die gleiche Mannschaft auflaufen können. So kam die anfängliche Siegesserie gelegen, von der man lange zehren konnte; auch, dass mit Hausen und Nüdlingen schnell zwei Teams abgeschlagen waren.
Auch für dieses Jahr erwartet Bruckbauer für sein Team nichts anderes als den Kampf um den Klassenerhalt. Dafür ist er aber optimistisch, schließlich hätten in der Vorbereitung alle gut mitgezogen. Bruckbauer ist überzeugt, dass ein guter „Teamspirit“ in der Mannschaft sei. Über Kampf, Einsatzwillen und Kameradschaft könne die DJK zu den nötigen Punkten kommen. „Dies waren schon immer die Weichtunger Tugenden“, weiß Bruckbauer, und gerät ins Schwärmen, dass es gar nicht hoch genug einzuschätzen sei, dass das 400-Seelendorf-Weichtungen überhaupt noch eigenständig eine Fußballmannschaft aufbieten kann – noch dazu fast ausschließlich mit Weichtungern. Auch er selbst ist mittlerweile nach Weichtungen verheiratet und hat drei Kinder.
Am Sonntag erwartet die DJK zum ersten Heimspiel den TSV Oerlenbach. Bruckbauer fordert: „Egal wie, Hauptsache ein Sieg.“