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Hammelburg
Michael Leiber und die etwas andere Bedarfsanalyse
Der 40-Jährige weiß genau, welche Fußballer welches Auto brauchen und erzählt, wo der SV Riedenberg besonders gut aufgestellt ist.
Michael Leiber. Foto: privat       -  Michael Leiber. Foto: privat
| Michael Leiber. Foto: privat
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 17.08.2022 04:25 Uhr

Warum Michael Leiber gerne Baumaschinen fährt, ist womöglich eine extra Story wert. Aber der 40-jährige Automobilkaufmann aus Hammelburg ist nicht nur am Motorsport interessiert, sondern spricht im Steilpass-Interview natürlich vor allem über seinen "Job" als Fußball-Lehrer .

Wer hat Sie angespielt?

Michael Leiber: Hallo erstmal. Das war mein guter Freund Florian "Flo" Thurn. Er möchte wohl ein paar News von mir erfahren, da wir so selten Kontakt haben (lacht). In der Regel telefonieren wir täglich und schreiben uns noch in WhatsApp. Flo ist ein großartiger Typ, der seinen Weg als Trainer gehen wird!

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Ich habe mein Trainerdasein in Obererthal begonnen. Die Verantwortlichen um Manni Rüth, Siggi Weidinger, Björn und Tobi Brust hatten mich als damaligen Captain überredet, mitten in der Saison das Traineramt zu übernehmen. Bis zur Winterpause hatte ich zugesagt, nach dreieinhalb Jahren habe ich dann aufgehört. Daraufhin kam eine tolle Zeit in Diebach. Dort habe ich die A-Jugend und die 1. Mannschaft für je zwei Jahre trainieren dürfen. Nun bin ich im dritten Jahr beim SV Riedenberg...

Am Wochenende seid Ihr spielfrei, aber dann kommt es knüppeldick.

Wir haben aufgrund von Spielverlegung, Toto-Pokal und dem laufenden Ligabetrieb das Problem, dass wir in sieben Tagen vier Spiele haben, oder in elf Tagen fünf Spiele, nachdem wir am Mittwoch bei der SG Waldberg/Stangenroth im Totopokal die nächste Runde erreicht haben. Unser Abteilungsleiter Mario Rüttiger ist hier aber schon mit den Verantwortlichen des TSV Großbardorf II im Gespräch, um das Ganze zu entzerren.

Wie ernst nehmt Ihr den Totopokal?

Wir haben uns dazu entschieden teilzunehmen, also geben wir alles, was der Kader hergibt.

Sie sind gebürtiger Hammelburger. Wie sehr schmerzt es, dass der FCH keine eigene Mannschaft mehr stellen kann?

Ich bin zu weit weg, um mir hier eine Meinung bilden zu können. Der FC hat immer noch einen sehr guten Führungsstamm und ein tolles Umfeld sowieso. Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit, als der FC Hammelburg mit Trainer Philipp Drilling in die Bezirksoberliga aufgestiegen ist. Da durfte ich als Jugendlicher ab und an mal beim Torwarttraining von "Schorsch" Hof mitmachen. Imposant und emotional waren Philipps Spielersitzungen. Da waren im Sportheim zur Sitzung mehr Zuhörer als heutzutage auf einigen Sportplätzen Zuschauer. Zur aktuellen Saison ist ja mein Kumpel und ehemaliger Mitspieler Markus Kirchner der neue Coach bei der SG Hammelburg . Ihm wünsche ich natürlich nur das Beste mit seinem Team und dass er heil und gesund aus seinem aktuellen Mallorca-Urlaub mit meinem Chef kommt.

Eine Ihrer Stationen war auch beim SC Diebach, wo gerne in stimmungsvoller Atmosphäre das Steiger-Lied gespielt wird.

Der Steiger wird nur beim Heimsieg gespielt. Damals war das Sportheim nach einem Heimsieg übervoll und der Gegner hat nur gestaunt, als auf einmal die Rollos heruntergelassen und die Wunderkerzen herausgeholt wurden. Natürlich wird der Steiger heute noch gespielt.

Und was wird in Riedenberg gesungen?

Bei uns in Riedenberg singen die Jungs "Grün und Weiß wie lieb' ich dich".

Sie waren selbst Torwart und haben mit Florian Dorn, Lars Schaab und Sean Klein ein ordentliches Aufgebot an Torhütern in Riedenberg. Wer spielt wann?

Ja, das stimmt. Unser Torwarttrainer Stefan Dorn kümmert sich toll um unsere Keeper. Mit Flo kann ich auf einen sehr starken und erfahrenen Torhüter zurückgreifen. In der vergangenen Saison hat Sean den Flo ein paar Mal vertreten und seine Sache toll gemacht. Jetzt ist der Lars noch aus der Jugend herausgekommen und macht das Trio komplett. Wir sind für das erste halbe Jahr so verblieben, dass Sean die Nummer 1 im A-Klassen-Team ist und der Lars den Flo vertritt, falls er ausfällt. Zudem haben wir mit David Okyere einen talentierten Jugendkeeper, der seine Sache ebenso gut macht wie die anderen.

Sie waren vor Ihrer Torwart-Karriere aber auch Stürmer. Und da gibt es mit Stefan Wich einen sehr besonderen Routinier.

Der Stefan ist nicht nur torgefährlich, er stand auch schon im Tor. Fürs Spiel gegen Rottershausen sind mir die Innenverteidiger ausgegangen, da habe ich Stefan von einer Idee erzählt, die nicht nur mir schon länger im Kopf herumschwirrte. Er sagte nur: "Coach, ich spiele da, wo du mich aufstellst!" Da merkt man einfach, was er für ein klasse Typ ist.

Sie arbeiten in einem Autohaus . Sind Sie auch dem Motorsport verbunden?

Richtig. Ich verkaufe Audi , VW , VW-Nutzfahrzeuge und Skoda beim Autohaus Sell in Hammelburg . Dem Motorsport bin ich vor allem durch meinen Vater schon lange verbunden.

Eine sehr spezielle Frage an den Fachmann: Welche Autos würden Sie welchem Spielertypen empfehlen?

In der Regel führe ich die Bedarfsanalyse Personen bezogen durch und nicht der fußballerischen Position nach. Das wird interessant... Den Torhütern würde ich einen VW Touareg zuordnen. Groß. Kraftvoll. Und wenn es ruppig wird, immer noch in der Spur. Der Außenverteidiger ist meist der Junge im Team, somit maximal ein Polo, eher ein VW up! Der Innenverteidiger ist meist schon etwas reifer, dem steht ein A5 Cabrio gut zu Gesicht. Im Mittelfeld hat man drei Varianten: Den Ruppigen, den Ausdauernden und den Filigranen. Dem Ruppigen würde ich einen Golf II Country empfehlen, denn das Geläuf ist oftmals etwas holprig, aber da muss man durch und er ist sehr wertvoll. Dem Dauerläufer würde ich einen Golf VII TDI zuordnen, er hat hohe Reichweiten, macht wenig Probleme und läuft wie ein Uhrwerk. Dem Techniker einen VW ID.3, denn in unserem Amateurklassen hält der Akku meist nie so lange, wie man es gerne hätte. Dem Stürmer würde ich einen Golf GTI empfehlen. Gewisses Understatement, elegant und dynamisch, stark im Anzug und eiskalt im Endspurt. Außer dem Stefan Wich, dem würde ich einen Audi Q7 empfehlen. Hauptsache, er sitzt bequem und kann alle Lasten für seinen kurzfristigen Hausumbau ziehen.

An wen spielen Sie weiter?

An Dominik Schönhöfer . Wir kennen uns schon ewig, betrachten den Fußball aus der gleichen Perspektive. "Dom" ist charakterlich ein toller Mensch mit dem Herzen am rechten Fleck! Zudem hat er mir in meinen ersten Jahren als "Möchtegern"-Trainer enorm geholfen. Wir telefonieren oft miteinander. Mit den Treffen hapert es ab und an mal zeitlich, da er gebaut hat und ich mich mit meiner Partnerin Eva im Umbau befinde. Daher haben wir auch schon das ein oder andere Testspiel ausgemacht. Ich möchte ihm auf diesem Wege nachträglich zum Geburtstag gratulieren und hoffe, er ist nicht vom Pferd gefallen...

 
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