(bdt/spion) Von bleibenden Eindrücken und einer unvergesslichen Zeit spricht Maximilian Jäger. Kein Wunder, schließlich durfte der Bad Brückenauer zusammen mit Nachwuchssportlern und Betreuern aus dem gesamten Bundesgebiet zwei Wochen lang die Paralympics am Zuckerhut erleben als Teil des Paralympischen Jugendlagers. Ein wahr gewordener Traum von Maximilian Jäger, der mit Kirsten Bruhn gleich die erfolgreichste deutsche Paralympics-Schwimmerin und vielfache Goldmedaillengewinnerin kennenlernen durfte, dann die Eröffnungsveranstaltung im Maracana-Stadion hautnah mitverfolgte.
„Unsere Gruppe war recht sportlich unterwegs“, sagt der Brückenauer angesichts der aufwändigen Fahrten und Fußstrecken zu den Wettkampfstätten. Es sollte sich lohnen. „Denn wir waren bei vielen Medaillen-Entscheidungen live dabei. Zum Beispiel bei den Siegen des Triathleten Martin Schulz oder der Leichtathleten Daniel Scheil, Vanessa Low und Markus Rehm, dessen unglaubliche 8,21 Meter im Weitsprung paralympischen Rekord bedeuteten. Gesehen habe ich auch das Finalspiel unserer Rollstuhlbasketballerinnen gegen die USA.
“ Weitere Besuche beim Judo, Rollstuhlrugby, Sitzvolleyball, Reiten, Schießen, Segeln, Tischtennis, Goalball oder Schwimmen rundeten das mannigfaltige Sportprogramm ab. Ausgerechnet beim Parakanu, der Paradedisziplin des jungen Rhöners, hatte es nicht mit einem Live-Erlebnis geklappt.
Medaillen in der Hand
Aber auch außerhalb der Stadien und Hallen gab es interessante Begegnungen. „Im vom brasilianischen Fußballer Jorginho gegründeten 'Institute Bola Pra Frente' trafen wir Gleichaltrige, mit denen wir uns über ihren Sport austauschen konnten.“ Eine praktische Einweisung gab es in die brasilianische Kampfkunst Capoeira. Die Besuche im Deutschen oder Österreichischen Haus waren besondere Höhepunkte, „denn hier konnten wir mit den Sportlern und Medaillengewinnern ins Gespräch kommen, ihre Medaillen in die Hand nehmen, aber auch viele Fotos mit ihnen schießen.“ Wie die Sportler untergebracht sind, sah die deutsche Reisegruppe bei einem Besuch im „Paralympic Village“. Von einem Sicherheitsbeauftragten des deutschen Teams wurden die Jugendlichen durch das Dorf geführt und durften neben Fitnessraum, Krankenstation und Speisesaal auch das Büro der Mannschaftsleitung und die Zimmer der Athleten besichtigen.
Nicht fehlen im Programm durfte neben einer Stadtrundfahrt und einem Badetag am Strand von Ipanema ein Ausflug zum „Corcovado“ mit seiner weltbekannten Christus-Statue und dem spektakulären Rundumblick auf Rio. Zur Abschlussfeier ging es erneut ins Maracana-Stadion, um mit vielen Andenken im vollgepackten Koffer den langen Rückweg in die Heimat anzutreten.