Großbardorf
Großbardorfs Vorzeigebrüder
Pascal und Julian Schneider kegeln und kicken für ihren TSV in der Bayernliga. Beide fühlen sich in ihrem Heimatverein seit ihrer Kindheit bestens aufgehoben.
Die erste Gemeinsamkeit ist nicht zu übersehen: Pascal und Julian Schneider ragen beide deutlich über die 1,90-Meter-Grenze. Darüber hinaus kann man das Großbardorfer Bruderpaar getrost als Aushängeschild seines Vereins bezeichnen. In den Bayernliga-Mannschaften des TSV sind die Schneiders Leistungsträger. Der 22-jährige Pascal bringt regelmäßig Topergebnisse für die Kegler, sein 20-jähriger Bruder Julian hütet den Kasten der Fußballer. Im Gespräch haben wir uns mit den Schneider-Brüdern über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede unterhalten.
Frage: Hallo Pascal, hallo Julian. Heute habt ihr eure Sportart beide gefunden. Aber wie war das denn früher im Schneider'schen Kinderzimmer? Wurde da gekickt oder gekegelt?
Julian Schneider: Früher wurde im Keller gegeneinander Fußball gespielt. Als kleiner Bruder hatte ich es damals schwer, hatte körperliche Nachteile. Die habe ich ja zum Glück aufgeholt (lacht). Also wenn wir zusammen Sport gemacht haben, dann schon Fußball.
Wie war das bei dir Pascal? Zunächst hast du ja meist gewonnen, da ist doch sicher auch Spaß am Fußball hängen geblieben?
Pascal Schneider: Ja, klar. Beim Fußballtraining war ich auch, allerdings nur ein einziges Mal mit sechs oder sieben Jahren. Aber irgendwie hatte ich am Training nicht den größten Spaß, obwohl ich schon etwas kicken konnte. Seitdem spiele ich trotzdem gerne, aber eben nur just for fun.
Mit sieben Jahren warst du ja auch zum ersten Mal auf der Großbardorfer Kegelbahn. War die Entscheidung dann schnell gefallen?
Pascal: Richtig, ich war zu einer Art Probetraining beim TSV, bei dem man das Kegeln Mal ausprobieren konnte. Für mein Alter war ich damals wohl schon recht gut und bin so zum Kegelsport gekommen.
Bei diesem Probelauf warst du ja auch dabei Julian...
Julian: Stimmt, mit fünf Jahren. Aber das ganz große Talent hatte ich nicht wirklich, obwohl ich es auch Mal ein oder zwei Jahre in der Mannschaft probiert habe. Dazu habe ich aber eben auch schon immer Fußball gespielt, kam mit 13 in die Auswahlmannschaft. So war die Entscheidung einfach. Seitdem ist es bei mir genau umgekehrt, ich kegle nur hobbymäßig ab und zu.
Einen großen Erfolg hast du im Kegeln ja trotzdem verbucht, oder?
Julian: Ja, 2014 habe ich die Hobbywertung des Dreikönigkegelns gewonnen (lacht).
Schaut man auf euren Werdegang, habt ihr euch ja beide genau richtig entschieden. Gibt es trotzdem Momente, in denen man sich sagt, der andere Weg wäre auch ganz gut gewesen?
Pascal: Auf jeden Fall (lacht). Beim Fußball kann man einfach mehr erreichen. Wir spielen beide in einer Bayernligamannschaft, aber Julian wird natürlich ganz anders wahrgenommen als Fußballer.
Schaut ihr eigentlich gegenseitig bei den Spielen zu?
Julian: Wenn es passt, ja. Allerdings ist es schwierig. Wenn wir oder die Kegler auswärts unterwegs sind, sind das ja meistens recht weite Strecken. Und wenn sich Heimspiele einmal überschneiden, wird meistens direkt vor unserem Spiel gekegelt. Da ist dann normalerweise schon Besprechung oder wir sind beim Aufwärmen.
Pascal: Wenn ich gerade nicht dran bin, schaue ich während unserer Spiele öfter Mal raus zu den Fußballern. Und wenn wir spielfrei sind, sehe ich sowieso gerne zu. Fußball ist zum Zuschauen auch einfach interessanter.
Wenn ihr den Bruder spielen seht, was beeindruckt denn jeweils?
Julian: Es ist schon eindrucksvoll, dass er sehr oft das beste Tagesergebnis spielt. Ich bin es fast schon gewohnt zu hören, dass er gut war, sein Duell gewonnen und die meisten Holz gefällt hat (lacht).
Pascal: Ich finde es super, dass Julian sich in der ersten Mannschaft durchgesetzt hat. Seinen eigenen Bruder da zu sehen, wo er immer hin wollte, ist einfach toll.
Julian war ja Ende letzten Jahres zum Probetraining bei den Bayern. Hat bei dir auch schon einmal jemand angeklopft, Pascal?
Pascal: Ja, es haben schon Bundesligisten nachgefragt. Aber meistens sind das weite Strecken, zumal es beim Kegeln auch zu großen Teilen um das Miteinander geht. In Großbardorf fühle ich mich einfach wohl und der Sprung ist für einen Kegler jetzt nicht so riesig, dass er es mir wert war, zu wechseln.
Redestoff habt ihr beide zu Hause ja jede Menge. Wird über beide Sportarten gleichermaßen diskutiert, oder geht es im Endeffekt meistens doch um Fußball?
Pascal: Ja, geht es. Natürlich sprechen wir kurz darüber, wie unser Spiel gelaufen ist, ob wir gewonnen haben. Aber dann geht es doch schnell wieder um Nürnberg, Bayern oder Manuel Neuer (lacht).
Julian: Kegeln ist eben schnell erzählt. Pascal erzählt, wie es ausging, ob er sein direktes Duell gewonnen hat. Aber die Spiele analysieren wir dann nicht genauer, gerade wenn am Wochenende Fußball-Bundesliga oder eben Bayernliga ist.
Bleiben wir noch einen Moment im Hause Schneider. Kommen eure Eltern eher vom Fußball oder vom Kegeln?
Pascal: Naja, unser Vater kam ehrlich gesagt durch mich zum Kegeln. Fußball hat er aber auch nur bei den Senioren in Großbardorf gespielt.
Julian: Er war ein guter Basketballer, obwohl er nur 1,80 Meter groß ist (lacht).
Wäre Basketball nicht für euch der gemeinsame Nenner gewesen?
Pascal: Eigentlich schon. Aber wir wussten ja nicht, dass wir so groß werden (lacht). In Großbardorf ist eben erst einmal Kegeln oder Fußball angesagt.
Julian: Basketball habe ich eigentlich nur in der Schule gespielt. War dabei aber eigentlich immer ganz gut, weil ich einfach am größten war.
Ihr sagt selber, in Großbardorf wird gekegelt oder Fußball gespielt. Da ist es für euch als Einheimische doch schon etwas besonderes, in den ersten Mannschaften zu spielen, oder?
Pascal: Klar. Deswegen bin ich auch hier geblieben, hier wurde ich gefördert, bin ich groß geworden. Das schätze ich sehr.
Julian: Für mich ist es sehr außergewöhnlich. Ich habe schon als kleiner Junge immer der ersten Mannschaft zugeschaut, unter anderem meinem Torwarttrainer Otto Dietz, als der noch gespielt hat. Jetzt stehe ich selber im Tor, das ist schon ein tolles Gefühl.
Was hast du dir denn für die Restrunde - mit der Mannschaft, aber auch persönlich - vorgenommen?
Julian: Wir wollen so weitermachen, wie bisher. Wir haben eine junge Mannschaft und wenn wir uns so weiterentwickeln, kann da etwas Tolles entstehen. Wir wollen in jedem Training und Spiel Gas geben. Und so ist es auch für mich. Ich gebe alles, konzentriere mich auf den TSV. Über alles andere mache ich mir derzeit keine Gedanken.
Pascal, ihr habt euch als Aufsteiger im Mittelfeld postiert. Da sollte es mit dem Klassenerhalt doch hinhauen...
Pascal: Der sollte schon drin sein und ist auch unser Saisonziel. Beim letzten Mal sind wir aus der Bayernliga direkt wieder abgestiegen, das soll diesmal nicht passieren. Da bin ich auch sehr zuversichtlich.
Das Gespräch führte Simon Snaschel.
Frage: Hallo Pascal, hallo Julian. Heute habt ihr eure Sportart beide gefunden. Aber wie war das denn früher im Schneider'schen Kinderzimmer? Wurde da gekickt oder gekegelt?
Julian Schneider: Früher wurde im Keller gegeneinander Fußball gespielt. Als kleiner Bruder hatte ich es damals schwer, hatte körperliche Nachteile. Die habe ich ja zum Glück aufgeholt (lacht). Also wenn wir zusammen Sport gemacht haben, dann schon Fußball.
Wie war das bei dir Pascal? Zunächst hast du ja meist gewonnen, da ist doch sicher auch Spaß am Fußball hängen geblieben?
Pascal Schneider: Ja, klar. Beim Fußballtraining war ich auch, allerdings nur ein einziges Mal mit sechs oder sieben Jahren. Aber irgendwie hatte ich am Training nicht den größten Spaß, obwohl ich schon etwas kicken konnte. Seitdem spiele ich trotzdem gerne, aber eben nur just for fun.
Mit sieben Jahren warst du ja auch zum ersten Mal auf der Großbardorfer Kegelbahn. War die Entscheidung dann schnell gefallen?
Pascal: Richtig, ich war zu einer Art Probetraining beim TSV, bei dem man das Kegeln Mal ausprobieren konnte. Für mein Alter war ich damals wohl schon recht gut und bin so zum Kegelsport gekommen.
Bei diesem Probelauf warst du ja auch dabei Julian...
Julian: Stimmt, mit fünf Jahren. Aber das ganz große Talent hatte ich nicht wirklich, obwohl ich es auch Mal ein oder zwei Jahre in der Mannschaft probiert habe. Dazu habe ich aber eben auch schon immer Fußball gespielt, kam mit 13 in die Auswahlmannschaft. So war die Entscheidung einfach. Seitdem ist es bei mir genau umgekehrt, ich kegle nur hobbymäßig ab und zu.
Einen großen Erfolg hast du im Kegeln ja trotzdem verbucht, oder?
Julian: Ja, 2014 habe ich die Hobbywertung des Dreikönigkegelns gewonnen (lacht).
Schaut man auf euren Werdegang, habt ihr euch ja beide genau richtig entschieden. Gibt es trotzdem Momente, in denen man sich sagt, der andere Weg wäre auch ganz gut gewesen?
Pascal: Auf jeden Fall (lacht). Beim Fußball kann man einfach mehr erreichen. Wir spielen beide in einer Bayernligamannschaft, aber Julian wird natürlich ganz anders wahrgenommen als Fußballer.
Schaut ihr eigentlich gegenseitig bei den Spielen zu?
Julian: Wenn es passt, ja. Allerdings ist es schwierig. Wenn wir oder die Kegler auswärts unterwegs sind, sind das ja meistens recht weite Strecken. Und wenn sich Heimspiele einmal überschneiden, wird meistens direkt vor unserem Spiel gekegelt. Da ist dann normalerweise schon Besprechung oder wir sind beim Aufwärmen.
Pascal: Wenn ich gerade nicht dran bin, schaue ich während unserer Spiele öfter Mal raus zu den Fußballern. Und wenn wir spielfrei sind, sehe ich sowieso gerne zu. Fußball ist zum Zuschauen auch einfach interessanter.
Wenn ihr den Bruder spielen seht, was beeindruckt denn jeweils?
Julian: Es ist schon eindrucksvoll, dass er sehr oft das beste Tagesergebnis spielt. Ich bin es fast schon gewohnt zu hören, dass er gut war, sein Duell gewonnen und die meisten Holz gefällt hat (lacht).
Pascal: Ich finde es super, dass Julian sich in der ersten Mannschaft durchgesetzt hat. Seinen eigenen Bruder da zu sehen, wo er immer hin wollte, ist einfach toll.
Julian war ja Ende letzten Jahres zum Probetraining bei den Bayern. Hat bei dir auch schon einmal jemand angeklopft, Pascal?
Pascal: Ja, es haben schon Bundesligisten nachgefragt. Aber meistens sind das weite Strecken, zumal es beim Kegeln auch zu großen Teilen um das Miteinander geht. In Großbardorf fühle ich mich einfach wohl und der Sprung ist für einen Kegler jetzt nicht so riesig, dass er es mir wert war, zu wechseln.
Redestoff habt ihr beide zu Hause ja jede Menge. Wird über beide Sportarten gleichermaßen diskutiert, oder geht es im Endeffekt meistens doch um Fußball?
Pascal: Ja, geht es. Natürlich sprechen wir kurz darüber, wie unser Spiel gelaufen ist, ob wir gewonnen haben. Aber dann geht es doch schnell wieder um Nürnberg, Bayern oder Manuel Neuer (lacht).
Julian: Kegeln ist eben schnell erzählt. Pascal erzählt, wie es ausging, ob er sein direktes Duell gewonnen hat. Aber die Spiele analysieren wir dann nicht genauer, gerade wenn am Wochenende Fußball-Bundesliga oder eben Bayernliga ist.
Bleiben wir noch einen Moment im Hause Schneider. Kommen eure Eltern eher vom Fußball oder vom Kegeln?
Pascal: Naja, unser Vater kam ehrlich gesagt durch mich zum Kegeln. Fußball hat er aber auch nur bei den Senioren in Großbardorf gespielt.
Julian: Er war ein guter Basketballer, obwohl er nur 1,80 Meter groß ist (lacht).
Wäre Basketball nicht für euch der gemeinsame Nenner gewesen?
Pascal: Eigentlich schon. Aber wir wussten ja nicht, dass wir so groß werden (lacht). In Großbardorf ist eben erst einmal Kegeln oder Fußball angesagt.
Julian: Basketball habe ich eigentlich nur in der Schule gespielt. War dabei aber eigentlich immer ganz gut, weil ich einfach am größten war.
Ihr sagt selber, in Großbardorf wird gekegelt oder Fußball gespielt. Da ist es für euch als Einheimische doch schon etwas besonderes, in den ersten Mannschaften zu spielen, oder?
Pascal: Klar. Deswegen bin ich auch hier geblieben, hier wurde ich gefördert, bin ich groß geworden. Das schätze ich sehr.
Julian: Für mich ist es sehr außergewöhnlich. Ich habe schon als kleiner Junge immer der ersten Mannschaft zugeschaut, unter anderem meinem Torwarttrainer Otto Dietz, als der noch gespielt hat. Jetzt stehe ich selber im Tor, das ist schon ein tolles Gefühl.
Was hast du dir denn für die Restrunde - mit der Mannschaft, aber auch persönlich - vorgenommen?
Julian: Wir wollen so weitermachen, wie bisher. Wir haben eine junge Mannschaft und wenn wir uns so weiterentwickeln, kann da etwas Tolles entstehen. Wir wollen in jedem Training und Spiel Gas geben. Und so ist es auch für mich. Ich gebe alles, konzentriere mich auf den TSV. Über alles andere mache ich mir derzeit keine Gedanken.
Pascal, ihr habt euch als Aufsteiger im Mittelfeld postiert. Da sollte es mit dem Klassenerhalt doch hinhauen...
Pascal: Der sollte schon drin sein und ist auch unser Saisonziel. Beim letzten Mal sind wir aus der Bayernliga direkt wieder abgestiegen, das soll diesmal nicht passieren. Da bin ich auch sehr zuversichtlich.
Das Gespräch führte Simon Snaschel.
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