Der Bayernligist TSV Großbardorf hat einen neuen Torhüter verpflichtet. Doch dieser ist kein Unbekannter bei den Grabfeld-Galliern. Denn Marcel Wehr schnürte schon einmal die Stiefel für die Bardorfer. Unter anderem stand er in der Regionalliga im Kasten des TSV. „Meinen ersten Einsatz hatte ich am 18. April 2009 im Spiel bei Waldhof Mannheim, als Andreas Bäuerlein mit Rot vom Platz musste“, erinnert sich der 25-jährige Sälzer, der allerdings schon viel früher zum TSV kam. Denn bereits im zweiten Jahr C-Jugend wechselte er von seinem Heimatverein DJK Salz zu den Grabfeldern, bei denen er fortan sämtliche Jugendmannschaften durchlief und anschließend noch eine Saison das TSV-Gehäuse in der Bayernliga hütete. „Am 1. Juli 2010 begann dann mein Engagement beim damaligen Drittligisten VfR Aalen und ich bestritt dort ein Spiel in der dritten Liga.“ Als die Aalener dann in die zweite Bundesliga aufstiegen, verpflichteten sie einen weiteren Keeper und Wehr rückte ins dritte Glied. „Da ich Spielpraxis bekommen wollte, wechselte ich vor der laufenden Runde zur SpVgg Neckarelz, die in der Regionalliga Südwest spielt.“
Doch diese Spielpraxis dauerte zu Wehrs Leidwesen nur bis zur Winterpause. „Bis dahin bestritt ich jedes Spiel. Doch in der Vorbereitung auf die Rückrunde erlitt ich eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte. Dadurch fehlte ich im ersten Spiel in der Rückrunde und saß anschließend auf der Bank. Dann verletzte ich mich wieder und bestritt seitdem kein Spiel mehr.“ Bis zu seinem Engagement in Neckarelz war der 24-Jährige fünf Jahre lang Vollprofi. Doch dann machte er sich Gedanken über seine Zukunft: entweder weiter Profifußball oder die berufliche Schiene.
Letztendlich entschied er sich für letzteres. „Ich wollte mir meine Zukunft sichern.“ Als sich diese Entscheidung rumgesprochen hatte, meldeten sich mit Ausnahme der Würzburger Kickers alle höherklassigen Vereine Unterfrankens bei ihm, unter anderem auch sein ehemaliger Club aus Großbardorf. „Der TSV war mir über die gesamte Zeit immer eine Herzensangelegenheit. Das war auch der Hauptgrund dafür, dass ich mich für ein Engagement in Bardorf entschieden habe.“ Für Wehr ist aber ebenso wichtig, dass er jetzt wieder unter Torwarttrainer Otto Dietz arbeiten darf. „Der Kontakt zu Otto ist niemals abgebrochen. Wir haben wöchentlich einmal miteinander telefoniert. Alles, was er sagt, nehme ich mir zu Herzen. Denn ich habe in meiner Profizeit keinen besseren Torarttrainer kennengelernt als ihn. Deshalb freue ich mich riesig auf unsere Zusammenarbeit.“ Dass Wehr an einem längerfristigen Engagement beim TSV interessiert ist, beweist die Tatsache, dass er einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben hat.