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Fußball:
Glück auf, Ebenhausen
„Blau-weiß sind unsere Farben“: Hartmut Schreiber, Sport-Vorsitzender des TSV Ebenhausen, ist seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Fan des FC Schalke 04.
Foto: Beck | „Blau-weiß sind unsere Farben“: Hartmut Schreiber, Sport-Vorsitzender des TSV Ebenhausen, ist seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Fan des FC Schalke 04.
beck
 |  aktualisiert: 21.11.2013 15:44 Uhr

Einen doch recht deutlichen Rückschlag mussten die Kicker des TSV Ebenhausen am vergangenen Spieltag in der Fußball-Kreisklasse Rhön 2 hinnehmen. Mit 1:4 zogen sie gegen den SV Niederlauer auch in der Klarheit unerwartet den kürzeren. Damit ist der Angriff auf die Aufstiegsplätze erst einmal wieder zurück gestellt.

Andererseits: „Es ist ja noch immer alles drin“, zeichnet Sport-Vorsitzender Hartmut Schreiber eine insgesamt positive Zwischenbilanz nach den bisher ausgetragenen 13 Begegnungen. Acht Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, zweimal davon gegen Niederlauer; zweimal wurde unentschieden gespielt. „Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Tabellenschlusslicht Oerlenbach sind wir voll dabei im Kampf um den Aufstieg“, so Schreiber.

Dass das Potenzial dafür zweifellos vorhanden ist, haben die beiden Partien gegen die Tabellenvorderen aus Reiterswiesen und Burglauer gezeigt. Beide Spiele gewann man souverän, Burglauer deklassierte der TSV gar mit 6:0. Und außerdem hat ja fast der gesamte Kader auch schon mindestens Kreisligaerfahrung gesammelt. Es ist noch gar nicht lange her, als die Ebenhausener dort spielten. 2010 stieg man auf, im ersten Jahr konnte man die Klasse vergleichsweise souverän halten, ehe dann 2012 in der Relegation der Abstieg nicht mehr zu vermeiden war. Eine mögliche Kreisligarückkehr scheiterte auch schon letztes Jahr an der mangelnden Konstanz. Gute Spiele gegen die Top-Mannschaften wechselten regelmäßig mit überraschenden Punktverlusten gegen die Hinteren des Tableaus.

„Wir müssen aber auch gar nicht wieder aufsteigen“, nimmt Schreiber den Druck von der Mannschaft. „Ja vielleicht wäre es für die weitere Entwicklung gar nicht so gut“, ergänzt er, kämen doch die nächsten Jahre kaum Verstärkungen aus dem Nachwuchs dazu und so werde die Spielerdecke mittelfristig voraussichtlich eher dünner sein. Sinnvoller sei da, sich auf Sicht in der Kreisklasse festzusetzen und lieber da regelmäßig vorne mitzuspielen.

Schreiber kann's beurteilen, vergeht doch seit Jahren kein Spiel des TSV, das er nicht verfolgt. Und dabei hat der heute 57-Jährige selbst mit dem Kicken gar nicht so viel anfangen können. „Freilich, auf dem Schulhof oder der Straße habe ich schon gekickt“, so der in der Arbeitsagentur in Schweinfurt beschäftigte Schreiber, „im Verein dagegen kaum“. Im C-Juniorenalter habe er es einmal probiert, das Talent habe ihm allerdings gefehlt und so habe er es aktiv beim Tischtennisspielen belassen. Das betreibt er heute noch, mangels Personal in Ebenhausen jedoch beim SV Ramsthal.

Nichtsdestotrotz: Die Affinität zum Fußball war immer da. Schreiber ist gebürtiger Gelsenkirchener. „Wenn du 800 Meter von der Glückaufkampfbahn entfernt wohnst, dann geht's nicht ohne“, so Schreibers Erinnerung an Spiele der Königsblauen in den Sechziger- und Siebziger-Jahren mit Norbert Nigbur, Klaus Fichtel oder Stan Libuda.

1991 zog er berufsbedingt nach Ebenhausen. Sofort schloss er sich dem TSV an, kickte bei den Alten Herren, „einfach um Leute kennenzulernen“ und schon Mitte der Neunziger übernahm er als Kassier auch Verantwortung in der Vorstandschaft des Vereins. 2010 verabschiedete man sich in Ebenhausen vom Modell eines ersten und zweiten Vereinsvorsitzenden, schaffte vielmehr drei gleichberechtigte Ressortchefs. Neben Öffentlichkeitsarbeit und Liegenschaften gibt es den Bereich Sport, den Schreiber verantwortet.

Am Sonntag wird er wieder mit der der Linienrichterfahne an der Seite stehen. Für sein Team geht's nach Maßbach. „Ein Sieg ist Pflicht“, baut Schreiber doch etwas Druck für seine Mannen auf. Irgendwie will man halt doch aufsteigen, „wenn man schon daran schnuppert“.

 
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