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Fußball:
Die typischen Leiden einer Reserve
Gewohnt, anzupacken: Für Hobbies neben dem Fußball bleibt ihm kaum noch Zeit, denn rund um's Haus gibt's immer was zu tun für Timo Fischer. Hier setzt er gerade Brennholz auf.
Foto: Beck | Gewohnt, anzupacken: Für Hobbies neben dem Fußball bleibt ihm kaum noch Zeit, denn rund um's Haus gibt's immer was zu tun für Timo Fischer. Hier setzt er gerade Brennholz auf.
beck
 |  aktualisiert: 07.09.2017 22:10 Uhr

Na also, am vergangenen Wochenende war es soweit. Erstmals in diesem Jahr konnte ein Fußballspieltag fast komplett über die Bühne gehen. Auf ihren Einsatz noch immer warten dagegen die Spieler der DJK Schondra II – und urplötzlich hat sich Mitte dieser Woche auch schon der Winter wieder zurück gemeldet. Timo Fischer, Abteilungsleiter der Schondraer Reserve, musste achselzuckend zur Kenntnis nehmen, dass sein Team nach der Absage für den gesamten Kreis Rhön erneut nicht den Spielbetrieb aufnehmen kann. Ursprünglich hätte die Riedenberger Zweite auf dem Sportgelände zwischen Breitenbach und Mitgenfeld gastieren sollen. Die beiden Dörfer sind es ja vor allem, die hinter der offiziellen Titulierung Schondra II stecken.

Fast vier Jahre ist es her, dass die DJK Breitenbach/Mitgenfeld keinen eigenen Spielbetrieb mehr stellen konnte. Und weil die Jugendarbeit eh schon seit vielen Jahren gemeinsam mit den Schondraern betrieben wurde, lag der Gedanke nahe, mit deren Zweiten zusammen zu gehen. Damit auch gegebenenfalls die Breitenbacher und Mitgenfelder in der Schondraer Kreisklassenmannschaft kicken können, wurden die Pässe allesamt auf Schondra umgeschrieben.

Fischer selbst ist da noch ganz andere Zeiten gewohnt. Als er Ende der 1990er Jahre in den Aktivenbereich rückte, da war die DJK Breitenbach/Mitgenfeld noch eigenständig. Er selbst ist gebürtiger Mitgenfelder und so war es damals nur logisch, daß man zwar gemeinsam mit den Schondraern in der Jugend spielt, im Herrenbereich allerdings dann zu seinem Heimatverein geht. „Mein Pass lief immer auf Breitenbach/Mitgenfeld“, so der jetzt nach Schildeck verheiratete 32-Jährige.

Und man hatte ja durchaus auch Erfolg während seiner Aktivenzeit. Zweimal ist man in die Kreisklasse aufgestiegen, jeweils über die Relegation. An die erinnert er sich freilich noch genau. „2002 gewannen wir gegen Volkers 7:4, 2005 gegen Salz sogar mit 7:2.“ Letztlich aber kamen nach seinem Jahrgang aus dem Juniorenbereich kaum noch Spieler nach und so war mit Ende der Saison 2008/09 Schluss mit der Eigenständigkeit. Auch für Fischer selbst bedeutete dies das Ende seiner aktiven Zeit. „Angesichts von vier Knie-Operationen hatte ich wenig Ambition, noch einmal den Pass umschreiben zu lassen“, so der zweimalige Familienvater.

Seitdem ist er nun Abteilungsleiter bei der DJK Breitenbach-Mitgenfeld. Er kümmert sich um den Schreibkram vor und nach einem Spiel, versorgt die Wehwehchen der Spieler und hat zwischendurch auch schon mal das Coaching übernommen, als kein Trainer da war.

Mit dem bisherigen Saisonverlauf zeigt er sich unter dem Strich zufrieden, wenngleich die Anfangseuphorie nicht gehalten werden konnte. Bis Mitte der Vorrunde war man vorne dabei in der B-Klasse 1, dann aber rutschte das Team ab und steht jetzt im Niemandsland der Tabelle. „Platz eins bis fünf war ja das Saisonziel und hinter Elfershausen, Volkers und Oberwildflecken sollten wir uns auf jeden Fall einordnen können“, sagte der bei einer Leasingfirma beschäftigte Vertriebsassistent.

Man könne jeden schlagen, das habe gerade der 3:1-Sieg über den jetzigen Spitzenreiter Elfershausen bewiesen, man könne aber auch gegen jeden verlieren, so geschehen beim 0:8 in Thulba. Als zweite Mannschaft hänge man eben vor allem auch von der Personalsituation in der ersten Mannschaft ab. Diesbezüglich ist Fischer aber für die Zukunft optimistisch. Nächste Saison kämen gleich mehrere Talente aus der U19 dazu. Dann will man auch eher mal Platz eins und zwei, denn drei bis fünf anpeilen.

 
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